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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die Schuld geben kann! König Pöbel zeigt uns den Weg. Wir alle sind Liliths Kinder. Dagon ist zurückgekehrt! Dieser letzte Spruch sah sehr neu aus.
    Meine Beine begannen, sich von der Anstrengung des ständigen Abstiegs zu verkrampfen, mein Rücken brachte mich beinahe um. Molly musste das auch spüren, aber sie beschwerte sich nicht, also konnte ich das auch nicht. Ich biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu unterdrücken, und ging weiter.
    »Man sollte glauben, die hätten in unserem Zeitalter mal einen Lift einbauen können«, sagte ich.
    »Würdest du dem Ding trauen?«
    »Gute Frage. Geht es nur mir so oder wird es hier gerade wirklich kalt?«
    »Wir sind weit von der Sonne entfernt.«
    »Vielleicht ist es das.«
    »Warst du jemals zuvor in der Londoner Unterstadt?«, fragte Molly. »Ich meine, du hast das Pass Wort . Selbst ich kenne das Pass Wort nicht.«
    »Ich bin ein Einsatzagent in London«, erwiderte ich. »Ich erfahre alle Pass Worte . Aber nein, ich war noch nie hier. Das war alles immer eher Matthews Gebiet als meins. Er setzte sich mit den Behörden und den Drahtziehern zusammen, bearbeitete alle wichtigen Fälle und kannte alle wichtigen Leute. Ich wusste aber von der Londoner Unterstadt – und hab all die Geschichten gehört. Das ist die Schattenwelt, das verzerrte Spiegelbild der Welt darüber, wo der Schwanz mit dem Hund wedelt. Wie unten, so oben. Es wird behauptet, dass alle neuen Parlamentsmitglieder hierher gebracht werden, nachdem sie gewählt wurden. Sie werden ins Unterparlament gezerrt, damit sie sehen, wo die wahre Macht liegt. Und die, die nicht niederknien oder ihren Kopf neigen, werden verrückt oder getötet.«
    »Diese Geschichten habe ich auch gehört«, sagte Molly. »Und ausnahmsweise hoffe ich, dass sie nicht wahr sind.«
    Etwas später – und da hatte ich schon überhaupt keine Ahnung mehr, wie viel später – erreichten wir den Fuß der Treppe. Molly und ich hielten an und lehnten uns aneinander. Wir atmeten schwer. Wir massierten uns abwechselnd etwas Gefühl zurück in die Beine und rieben einander den Rücken, und als wir fertig waren, sahen wir uns um. Wir standen in einem engen Steintunnel, der von ein paar der grünen Lichter erhellt wurde, die unter der Decke hingen. Alles sprach dafür, dass die Felswände wirklich authentisch antik waren, denn man konnte immer noch die originalen Werkzeugspuren darin erkennen. Wir folgten dem Korridor für eine Weile, gingen scharf nach links und fanden uns selbst in einer großen, aber überraschend angenehmen Grotte wieder. Helles elektrisches Licht vertrieb die Dunkelheit, auch wenn sie weiterhin in einer Reihe von Eingängen lauerte, die aus der Grotte hinausführten. Dicke Teppiche und Felle bedeckten den Boden, bequeme Möbel standen zur Verfügung und es gab sogar eine Bar. Leute standen herum und schwatzten fröhlich miteinander. Es waren sogar ziemlich viele Leute. Wenn der Ort nicht so seltsam gewesen wäre, hätte es eine Party von vielen sein können, überall. Einige der Anwesenden warfen ein paar Blicke auf uns, als wir ankamen, aber keiner schien besonders interessiert. Wenn wir hier waren, dann nur, weil wir erwartet wurden.
    »Das sieht aus wie ein Wohnzimmer«, sagte Molly. »Und die Leute wirken so gewöhnlich!«
    »Es gibt eine Bar«, erwiderte ich, »und wenn man Zweifel hat, geht man an die Bar.«
    Molly blickte in einige der leeren Eingänge hinein, doch die waren von unergründlicher Dunkelheit erfüllt. Sie schauderte doch tatsächlich. »Hier unten kann man nichts und niemandem trauen. Man sagt, man kann in den Katakomben der Londoner Unterstadt alles und jeden finden. Beschwörungen von jedem Ort und jedem Zeitalter, jedem Stil und jeder Kultur. Weil hier unten nichts vergessen wird oder verlorengeht. Aber das hier – das sieht aus wie eine Swingerparty aus den Siebzigern.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Solange wir unsere Schlüssel nicht in eine Schale werfen müssen.«
    »Pass auf«, unkte Molly. »Hier gibt es bestimmt Monster.«
    Ich ging in Richtung der Bar und Molly kam neben mir her. In diesem Moment kam Isabella Metcalf aus der Menge und uns direkt entgegen. Ich hätte sie beinahe nicht erkannt. Sie hatte ihre übliche blutrote Motorradlederkluft gegen einen eleganten Geschäftsanzug in dunkelblau getauscht und trug dunkle Strümpfe und Schuhe, die zweifellos der letzte Schrei waren.
    »Sind deine Schultern gepolstert?«, fragte ich in unschuldigem Ton.
    »Halt die Klappe,

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