Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
übrig.
Sie verdiente Millionen, aber ich musste sie immer an mein Taschengeld erinnern! Und wir lebten wie Eremiten, am Ende der Welt. Früher hatte ich Freunde, früher ging ich aus, früher hatte ich Spaß! Schließlich wurde das alles zu viel. Also nahm ich mit den Satanisten Kontakt auf. Sie waren nicht schwer zu finden, das Internet ist doch wirklich etwas ganz Tolles. Und sie waren sehr verständnisvoll. Also musste ich nur auf den richtigen Moment warten, um sie zu verraten – zu früh, und Leute wie ihr hättet herausgefunden, was man mit ihr anstellen wollte, und versucht, die Satanisten aufzuhalten. Als sie also aus dem Chez Drood wiederkam, ganz erschöpft und völlig fertig, wartete ich mit einem ganz besonderen heißen Punsch auf sie. Und als sie erst einmal in ihrem Sessel schnarchte, senkte ich die Schilde und sagte den fiesen Teufelsanbetern, sie könnten kommen und sie holen. Irgendwie wachte sie sogar auf, als man sie aus dem Haus trug. Sie sah mich an und fragte, warum ich nichts täte, um sie aufzuhalten, und als sie verstand, da weinte und weinte und weinte sie. Ach, ihr habt ja keine Ahnung, wie gut es tut, dass ich diese alte Schachtel endlich los bin.«
»Sie Riesenstück Scheiße!«, stieß William hervor. Seine Stimme war kalt, ruhig und ziemlich tödlich. Er stand auf, um Peter unheilvoll anzustarren. Doch dieser schien sich keinen Deut darum zu kümmern. William ging sofort auf ihn los. »Sie hatte einen hervorragenden Verstand!«
»Heul doch«, meinte Peter. Er zog einen Stahlflachmann aus der Innentasche seines Jacketts. »Tut mir leid, alter Junge, kenn ich dich? Würde es mich kümmern, wenn ich’s täte? Nein, ich glaube eigentlich nicht.«
William rüstete auf, augenblicklich umgab ihn eine goldene Haut. »Es kann dafür gesorgt werden, dass du dich darum kümmerst.«
»Nein«, erwiderte Peter. »Ich glaube nicht.«
Er hielt seine andere Hand hoch und zeigte uns einen einfachen Metallschalter wie den, den Roger Morgenstern damals im Cathedral Hotel gehabt hatte. Und bevor einer von uns reagieren konnte, drückte Peter das Ding – ein scharfer, metallischer Laut in der Stille. Williams Rüstung verschwand, von einem unwiderstehlichen Befehl wieder in den Torques gezwungen. Meine Rüstung verschwand ebenfalls. Plötzlich spürte ich die Kälte des Laboratoriums und begann zu zittern. Molly trat schnell vor, doch als sie ihre Hände hob, um ihre Magie loszulassen, geschah nichts. Sie versuchte ein paar einfache Beschwörungen, aber die Worte fielen unbeholfen in die Stille und bewirkten nichts. Peter lächelte sie von oben herab an.
»Magie wirkt hier nicht, Liebchen. Derart subtile Energien müssen unterdrückt werden, damit die ›Maschine‹ ihre Arbeit tun kann.«
»Ich brauche keine Rüstung, um die Scheiße aus so einem verräterischen Wicht wie dir herauszuprügeln«, sagte William.
»Na, für solche Fälle habe ich da noch eine Waffe.« Peter schüttelte seine Stahlflasche einmal und plötzlich hatte er eine Luger in der Hand. Peter kicherte heiter. »Das nenne ich doch mal eine Wandlung. Wundervolles kleines Spielzeug, nicht? Meine neuen Meister waren sehr großzügig.« Bei all seiner sorgfältig eingeübten Nachlässigkeit war seine Hand doch sehr sicher, als er uns drei mit der Luger in Schach hielt. Wir standen alle sehr still. Keiner von uns zweifelte daran, dass er sie verwenden würde.
»Ich habe schon die Sicherheit gerufen«, sagte Peter. »Ach du liebe Zeit, jetzt, wo meine Flasche weg ist, habe ich ja nichts mehr zu trinken. Man hätte mir auch eine Flasche mitbringen sollen.« Er lächelte uns leichthin an. »Wir alle haben diese Schalter, wisst ihr. Sehr viele davon. Den Rest eurer Leute erwartet ein echt übler Schreck, wenn sie erst einmal diese Nazi-Schläger-Klone hinter sich haben und auf die richtig bewaffnete Armee treffen. Und das Beste ist, wir haben die Blaupause für den Schalter aus eurer Familie bekommen! Ist das nicht toll? Es basiert auf dem Gerät, das euer Waffenmeister vor all den Jahren erfunden hat. Einer von euch ist also ein Verräter, aber ich glaube, das wusstet ihr schon längst, nicht? Er hat euch schon wieder verkauft, so leid mir das tut. Oder sie! Soll mir fernstehen, etwas darüber zu verraten! Bitte, rühr dich nicht, Eddie. Ich glaube wirklich nicht, dass ich einem von euch erlauben kann, mir noch näher zu kommen. Ich bin kein sehr sinnenfroher Mensch. Aber ich glaube nicht, dass ich schießen werde, solange ich es
Weitere Kostenlose Bücher