Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
gefunden hatten, um die Lage auszuspionieren und nach Isabella zu suchen. Und den ganzen Plunder mitzunehmen, der hier vielleicht zufällig rumliegt, natürlich.«
»Natürlich«, sagte ich. »Typisch MI-13, immer ein höheres Motiv. Trotzdem, ich bin froh, dass du hier bist, Phil. Wo ist deine Verstärkung?«
»Eine ganze Brigade von SAS-Kampfzauberern, die nur auf meinen Befehl wartet«, erwiderte Phil schlau.
»Erst mal schauen, was meine Leute so machen können«, sagte ich. Ich hatte das eindeutige Gefühl, dass eine ganze Bande von SAS-Raufbolden wirklich nützlich sein konnte, wenn die Satanisten ihre Klick-Schalter gegen meine Familie benutzten, aber ich wollte sie noch nicht rufen. Es durfte schließlich nicht durchsickern, dass die Droods um Hilfe hatten schreien müssen! Ich schlug MacAlpine auf die Schulter. »Gut, dich zu sehen, Phil. Wir nehmen jede Hilfe, die wir kriegen können. Wir sind nicht zu stolz dafür.«
»Nicht nach allem, was ich gehört habe.« Wir beide lachten kurz.
»Helft mir. Ich brauche Hilfe für Isabella.« Molly hatte sich an uns gewandt, das blasse Gesicht völlig ausdruckslos.
Ich kniete mich neben sie, auch MacAlpine kam näher und runzelte angesichts von Isabellas Wunden die Stirn.
»Wie kriegen wir diese Nägel aus ihr raus?«, fragte er. »Und die Stahlklammern? Ich habe keine Brechstange und selbst wenn, der Schock, den es bedeuten könnte, wenn man die Dinger einfach rauszieht, könnte sie glatt umbringen ...«
Noch während er sprach, winkte Molly knapp mit einer Hand, und jeder einzelne Nagel und jede Klammer schossen mit solcher Gewalt und Geschwindigkeit aus Isabellas Körper hinaus, dass sie in der Felsendecke über uns verschwanden. Isabellas Körper bäumte sich einmal auf, aber sie gab immer noch keinen Laut von sich. Molly kauerte sich neben sie, strich mit einer Hand über das zerschlagene und blutige Gesicht ihrer Schwester und murmelte dabei uralte Heilgesänge. Die klaffenden Wunden, die die herausgezogenen Nägel hinterlassen hatten, schlossen sich bereits. Ich wusste nicht, wie viel Zeit Molly brauchen würde, um den größten Schaden zu heilen, oder ob Isabella überhaupt in der Lage sein würde, sich danach zu bewegen; ich wusste nur, ich konnte hier nicht warten, bis es so weit war. Es gab noch eine Menge zu tun hier im Schloss Shreck, in der Horrorburg.
»Ich dachte, Hexen können mit Eisen nicht umgehen?«, murmelte MacAlpine in mein Ohr.
»Kommt drauf an, wie wütend sie sind«, erwiderte ich leise.
»Ich bin überrascht, dass Isabella noch am Leben ist«, sagte MacAlpine. »Nach allem, was man ihr angetan hat. Sie muss die Konstitution eines Ochsen haben. Nichts für ungut.«
»Die Metcalf-Schwestern sind überhaupt schwer zu töten«, sagte ich. Ich hätte ihm auch von dem versteckten Herzen erzählen können, aber immerhin gehörte er zum MI-13 und er hatte mehr als einmal versucht, Molly und mich zu töten. Einige Geheimnisse sollten in der Familie bleiben.
Molly sah auf. »Ich kann sie nicht allein lassen, Eddie. Sie braucht mich. Sieh nur, was sie ihr angetan haben ...«
»Tu, was du kannst«, sagte ich. »Stabilisiere sie. Dann bring sie von hier weg ins Herrenhaus. Die haben Spezialisten, die wissen werden, was zu tun ist.«
»Ich will dich hier nicht allein lassen«, sagte Molly.
»Das tust du nicht. Ich hab Philip MacAlpine für die Rückendeckung.«
»In der Tat«, warf MacAlpine schnell ein. »Ich erkenne einen Feind, wenn ich einen sehe.«
Molly betrachtete MacAlpine. »Danke. Dafür, dass Sie versucht haben, meiner Schwester zu helfen. Passen Sie auf meinen Eddie auf.«
»Vertrauen Sie mir«, sagte MacAlpine. »Ich würde nicht wollen, dass ihm etwas geschieht.«
Draußen im Gang versuchte ich, durch meinen Torques den Seneschall zu erreichen. Und sehr zu meiner Überraschung und Erleichterung brachte ich eine kurze, wenn auch schlechte Verbindung zustande. Er klang, als wäre er sehr weit entfernt; seine Stimme wurde lauter und leiser, aber wir konnten einander hören. Ich ließ MacAlpine kurz stehen, während ich den Seneschall auf den neuesten Stand brachte.
»Wo bist du, Seneschall?«
»Verdammt, wenn ich das mal wüsste! Wir haben uns von draußen durchs Dach und durch die Wände hineingekämpft ins Zentrum des Schlosses und haben dabei eine ganze Armee von Nazi-Klonen erledigt. Wir haben auf dem Weg alles zerstört, was auch nur annähernd gefährlich aussah, einschließlich der Teleport-Portale der
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