Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel
stellte den Wagen ab und lief um ihn herum, um Paul herauszuhelfen. Der war schon selbst ausgestiegen und stand mit wackligen Knien auf dem Gehsteig, während er am Haus hochguckte.
Die Erinnerung an den Vorabend schnürte ihm die Kehle zu, erneut stiegen Tränen auf. Hier hatte er gestanden, als Angela ihm den Todesstoß versetzt hatte.
„Gabriel?“, raunte er.
Blind streckte er eine Hand aus, die Gabriel sofort schnappte und den Blonden an sich zog. Einen Arm legte er um Pauls Schultern, die freie Hand presste er gegen dessen Brust. So standen sie eine Weile, bis sich Paul gefasst hatte.
„Danke, es geht wieder“, murmelte er, zog seine Hand weg und sah zu Gabriel auf.
Der war fast einen Kopf größer als er und sah ziemlich attraktiv aus, mit seinen braunen Locken und den dunklen Augen. Der sorgenvolle Ausdruck in den braunen Augen rührte Paul erneut. Ein scheues Lächeln schlich sich um seine Mundwinkel.
„Wäre es zu viel verlangt, wenn du noch mit hoch kommst? Einfach nur so, vielleicht noch ein bisschen quatschen und vielleicht was essen. Ich habe Hunger“, sagte er bittend.
Gabriel nickte. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als noch ein bisschen Zeit mit Paul zu verbringen. Während sie nebeneinander die Treppe hinaufstiegen überlegte er, wie es denn so schnell zu dieser innigen Verbindung hatte kommen können. Gestern um diese Zeit hatte er nicht einmal gewusst, dass Paul existierte. Nun hatte er einen Arm um dessen Taille gelegt und konnte den Krankenhausmief riechen, der von ihm ausging. Es war – zu schön um wahr zu sein.
„Du kennst dich ja aus“, witzelte Paul nachdem er die Tür aufgeschlossen und den Schlüsselbund auf die Kommode geschmissen hatte. „Ich würde gern schnell duschen, ich stinke. Ist das in Ordnung für dich?“
Gabriel nickte und sah sich um. Die Wohnung war klein, aufgeräumt und sehr sauber. Der Bewohner schien einen für Männer recht untypischen Putzfimmel zu haben. Paul verschwand im Bad und Gabriel konnte ihn dort rumoren hören. Langsam schritt er durch die Räume, warf zuerst einen Blick ins Schlafzimmer, wo zerwühlte Laken noch von der heißen Sexnacht mit dieser Angela zeugten.
Es schüttelte ihn als er an Pauls Bericht dachte. Als Nächstes ging er in die Küche und inspizierte automatisch den Kühlschrank. Da waren sogar Vorräte drin, wieder völlig untypisch. Eigentlich bestand der Inhalt eines normalen Männerkühlschranks aus Bier und abgelaufenen Lebensmitteln, aber Paul hatte tatsächlich Gemüse und andere, essbare Sachen in seinem.
Im Wohnzimmer stand noch immer die leere Wodkaflasche auf dem Couchtisch. Gabriel entdeckte den zerknüllten Brief und bückte sich, um diesen aufzuheben, als aus dem Bad ein gedämpfter Hilferuf kam. Im Nu war er an der Badezimmertür und klopfte.
„Gabriel, bitte, ich brauch deine Hilfe“, hörte er Pauls flehentliche Stimme.
Die Tür war nicht verschlossen. Rasch drückte Gabriel sie auf und fand den Blonden nackt in der Duschkabine vor, nass und totenbleich.
„Mir – ist schwindlig“, keuchte Paul.
Mit zwei Schritten war Gabriel bei ihm, zog ihn aus der Dusche und in seine Arme. Zitternd lehnte sich Paul gegen ihn und durchnässte dabei sein T-Shirt. Oh Gott, der Kleine musste dringend etwas essen, er war viel zu dünn. Mühelos hob Gabriel ihn auf seine Arme und steuerte das Schlafzimmer an. Dort angekommen legte er ihn mit leichtem Widerwillen auf die zerknüllten Laken. Der Anblick des nackten Mannes auf dem Bett verengte ihm die Kehle. Gabriel schluckte und besann sich auf seine Funktion: der platonische Freund.
Schnell griff er nach einer Decke und warf sie über Pauls Körper, der ihn trotz des jämmerlichen Zustandes seines Freundes erregte. Mit geschlossenen Augen, weiß wie die Wand hinter ihm, lag der Kleine da und atmete tief ein und aus.
„Ich koche uns was“, murmelte Gabriel und begab sich aus der Gefahrenzone.
Während er den Kühlschrank einer erneuten Inspektion unterwarf, sah er immer noch den nackten Paul vor sich. Mein Gott, der Kleine war wirklich ein Sahneschnittchen. Schmal, aber fest und vor allem mit einem gewaltigen Geschlechtsteil gesegnet. Gabriel schloss kurz die Augen, als er an den riesigen Schwanz dachte, den er eben gesehen hatte. Mein lieber Schwan, kein Wunder, dass sich diese Angela damit hatte totficken wollen.
Mit einer Hand strich er den leichten Schweißfilm von seiner Stirn, mit der
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