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1425 - Medusas Vermächtnis

1425 - Medusas Vermächtnis

Titel: 1425 - Medusas Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Philosoph, wie?«, fragte Walker.
    »Manchmal.«
    Moses Walker deutete auf die hohen dunklen Container vor sich.
    »Stecken sie auch darin?«
    »Keine Ahnung. Die sind ja wie ein Knast. Ratten lieben die Freiheit, deshalb haben sie in ihren Verstecken meist mehrere Fluchtwege.«
    Walker wollte nicht näher darauf eingehen. Aber er wollte die große Frachthalle betreten, und dafür hatte er den Wächter mitgenommen, der sich in dieser Hafengegend auskannte.
    Er würde die Halle öffnen und ihm die darin befindliche Ladung zeigen, die Walker zu überprüfen hatte. Walker war dafür verantwortlich, dass nur bestimmte Gegenstände nach Köln in Deutschland geschafft wurden.
    Das Hafengelände war schon immer scharf bewacht worden. Doch nach den letzten Terroranschlägen hatte man die Bewachung noch verstärkt. Es gab jetzt mehr Licht, und man war dabei, weitere Scheinwerfer zu installieren. Durch ihre Helligkeit schufen sie eine künstliche Welt, die wie eine gewaltige Bühnenkulisse aus dem Dunkel der Nacht ragte.
    Der Hafen war immer wieder faszinierend für Walker, der das Gebiet am Tag ebenso kannte wie in der Nacht. Er war ein Mann um die vierzig, etwas klein mit dem Ansatz eines Bauchs. Auf dem Kopf wuchs dünnes rötliches Haar.
    Der Wächter schloss die Halle auf. Gesichert war das große Schiebetor mit einem altmodischen stabilen Schloss, das nur mit einen Spezialschlüssel geöffnet werden konnte, den der farbige Wächter bei sich trug. Er lächelte bei seiner Arbeit und präsentierte ein prächtiges weißes Gebiss.
    »Es wird alles in Ordnung sein, Sir. Sie brauchen keine Befürchtungen zu haben. Wenn Sie wollen, kann ich mit hineingehen und den Bodyguard für Sie spielen.«
    »Glauben Sie denn, dass es nötig ist?«
    »Man kann nie wissen.«
    »Ich denke eher nicht.«
    »Gut. War nur ein Vorschlag.« Walker hob die Schultern. Er schaute zu, wie sein Begleiter das Tor aufzog.
    »Ich warte dann hier auf Sie.«
    »Wie Sie wollen.«
    Moses Walker betrat die Halle und sah nur die gewaltigen Schatten, die sich vor ihm erhoben. Sie standen in Hochregalen, zwischen denen sich die breiten Wege für die Gabelstapler befanden.
    Der Prüfer machte Licht.
    Die Gerüche störten ihn nicht. Die kannte er. Aber er konnte nie sagen, wonach es genau roch. Manchmal nach Holz, dann wieder nach Feuchtigkeit oder auch nach Metall.
    Unter der Decke brannten unzählige Neonröhren. Zwar gaben sie genügend Helligkeit ab, aber die verteilte sich mehr über die unterschiedlich großen, auf Paletten stehenden Behälter und Kisten in den Regalen.
    Walker war den Weg schon öfter gegangen. Er wurde immer geholt, wenn bestimmte wertvolle Gegenstände hier lagerten, die vor dem Transport sicherheitshalber noch mal überprüft werden mussten.
    Er ging bis zum Ende der Halle durch. Dort stand die Ware, die er in Augenschein zu nehmen hatte. Er brauchte nicht zu klettern und konnte auf dem blanken Boden bleiben, der im fahlen Neonlicht beinahe wie ein dunkler Spiegel aussah und auf dem sich nur hin und wieder der Gummiabrieb der Gabelstaplerräder abzeichnete.
    Moses Walker überprüfte Kunst. In der Regel waren es Bilder, die von Galeristen verschickt wurden, damit sie bei den Kunstmessen ausgestellt werden konnten.
    Man hatte strenge Regeln eingeführt. Die Gemälde mussten in den dafür vorgesehenen Katalogen aufgeführt sein, und es war auch wichtig, dass ihre Herkunft feststand. Das alles hatte der Mann zu überprüfen. Es würde sicher auch diesmal keine großen Probleme geben.
    Es machte ihm nichts aus, allein durch die große Lagerhalle zu gehen. Er war sogar froh, wenn er mal sein Büro verlassen konnte.
    Als er das Ende der Zwischenstraße erreicht hatte, musste er sich nach rechts wenden, wo ein Container auf dem Boden stand.
    Er war recht klein, aber man konnte ihn trotzdem betreten. Noch war er nicht versiegelt worden. Es musste nur ein Schloss geöffnet werden, um die Tür aufschieben zu können.
    Routine, mehr nicht.
    Der Inhalt stand wohlgeordnet auf dem Boden. Die Gemälde waren mit Decken verhängt. Wichtig war, dass die Anzahl der Bilder stimmte. Er musste sie noch mal durchzählen. Ab und zu würde er auch mal eine Decke anheben und einen Blick auf eines der Bilder werfen, die er alle kannte.
    Alles Routine – oder nicht?
    Eigentlich schon, aber in diesem Fall hatte er seine Probleme. Er fühlte sich auf einmal nicht mehr wohl in seiner Haut. Etwas passte ihm nicht. Hätte man ihn nach einer Erklärung gefragt, so

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