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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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es schon einmal Kreaturen wie dich gegeben. Ihr Blut galt als
heiliges Geschenk, das die Götter zur Heilung von Krankheiten gesandt hatten.«
    »Und nun?
Willst du ein bisschen von meinem Blut in etwas Pfirsichlikör mischen und dann
Prost?« Ich hatte den Kiefer angespannt. »Was soll dann das ganze Theater?
Wieso hast du das nicht schon vor einer Woche getan, als der Pflock in meiner
Brust steckte? Jetzt musst du eine Menge dafür tun.«
    »Ich muss
dafür den Vollmond in zwei Wochen abwarten.« Er seufzte, und es klang sehr
müde. »Es gibt bei solchen mysteriösen Dingen halt immer diese nervigen
Regeln.«
    »Also bei
Vollmond. Und was passiert dann?«
    »Dann wirst
du mich zum Vampir zeugen.«
    Ich
blinzelte. »Aber du bist der Anführer der Vampirjäger. Siehst du da
nicht ein kleines Problem?«
    »Für die
Jäger bin ich tot. Ich bin begraben worden. Ich kann ein neues Leben beginnen.«
    »Du bist
verrückt.«
    »Kann man so
sagen, ja.«
    »Ich mache
dich nicht zum Vampir.«
    »Bedauerlicherweise
werde ich dir keine Wahl lassen.«
    Ich holte
tief Luft. Okay, ich hatte die Nase voll. Ich ging auf ihn zu und legte meine
Hand auf seine Brust. Meine Nachtwandlersäfte begannen zu fließen, und der
Nebel, der sich langsam über mich senkte, half, die panische Angst zu verjagen
und in etwas komplett anderes und deutlich Gruseligeres zu verwandeln. Für ihn versteht sich.
    Mein Schlag
ließ ihn zurücktaumeln, und er landete wieder auf dem Stuhl.
    Er hob eine
Braue. »Interessant.«
    »Oh, nicht
so voreilig, ich fange gerade erst an.« Ich beugte mich vor, so dass ich ihm
direkt in die Augen sah. Ich wusste, dass meine zweifellos schwarz geworden
waren, weil ich die Welt etwas anders wahrnahm - mehr wie ein Raubtier. »Ich
will, dass du mich hier herauslässt. Sofort. Hast du verstanden?«
    »Ich
verstehe.« Er rührte sich nicht von der Stelle, und seine Augen nahmen nicht
diesen speziellen Glimmer an, den sie eigentlich bekamen, wenn ich meine
Suggestionsgabe spielen ließ.
    Ich runzelte
die Stirn. »Versuchen wir es noch einmal. Lass mich jetzt hier heraus.«
    »Ich glaube,
ich habe dir schon einmal erklärt, Sarah, dass die Suggestionskraft durch einen Vampir nur bei Menschen mit schwachem Willen funktioniert. Mein
Wille ist trotz der ganzen Verletzungen ziemlich stark, weil ich jahrelang
trainiert habe, mich gegen genau solche Gefahren zu wehren.«
    Ich zischte
ihn an. Vielleicht konnte ich ihm kein Messer ins Herz rammen, aber sein Hals
sah auf der gesunden Seite äußerst verlockend aus. Ich setzte mich auf seinen
Schoß und drückte mein Gesicht an seinen Hals. »Was, wenn ich dich gleich jetzt
beiße?«
    »Ich würde
dir nachdrücklich davon abraten.«
    Er zuckte
nicht, als ich mit den Zähnen an seiner Haut kratzte. Die Welt um mich herum
verschwand, und die Dunkelheit ergriff Besitz von mir. Ich konnte seinen Puls
spüren, und meine Reißzähne in seinem Hals zu versenken, schien mir die beste
Idee, die ich seit Langem gehabt hatte.
    »Es war ein
Fehler, mir die Kette wegzunehmen«, flüsterte ich in sein Ohr. »Ich bin jetzt
ein bisschen anders, wenn ich durstig bin. Und ich bin auf einmal sehr
durstig.«
    »Ich glaube
nicht, dass Thierry es gut finden würde, dass du auf meinem Schoß sitzt.«
    »Ich bin
sicher, er würde es verstehen.« Ich fuhr mit der Zunge seinen Hals entlang,
schmeckte das Salz auf seiner Haut und nahm den Geruch seines Rasierwassers
wahr. Ganz köstlich.
    Dann spürte
ich, wie er mit der Hand unter meinen Rock fuhr und mir in den Hintern kniff.
Ich sprang sofort hoch.
    »Was zum
Teufel war das denn?«, schnappte ich.
    Er grinste.
»Was ich normalerweise mit Frauen mache, wenn sie auf mir herumkrabbeln.« Sein
Kopf schnellte nach rechts. »Sieh mal, was dort drüben auf dem Tisch liegt.
    Vielleicht
sollten wir dieses Treffen ein bisschen verlagern, obwohl mir deine erotischen
Verrenkungen auf meinem Schoß durchaus gefallen haben.«
    Ich starrte
ihn an, bleckte die Reißzähne, ging aber zu dem Tisch und sah darauf hinunter.
    Dort lagen
Fotos. Schwarzweiße Überwachungsfotos.
    »Siehst du?«
Er stand jetzt neben mir. »Ich habe dich beobachtet, Sarah. Ich weiß alles über
dich. Alles, was ich von dir will, ist, dass du mich an Vollmond zeugst. Ich
möchte geheilt werden und nicht zur Hölle fahren - selbst wenn ich zum Vampir
werden muss, um diesem Schicksal zu entgehen. Eigentlich betrachte ich es als
großes Abenteuer.«
    Ich konnte
ihm kaum zuhören, weil ich auf die Fotos

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