Ein Schauspiel für den Imperator (HISTORYA) (German Edition)
Sorge tragen wollte. Sofort hielt Kronos inne.
"Das reicht", wiederholte der Neffe des Imperators. Kronos zuckte die Schultern und zog sich zurück. Mei-Li, die mittlerweile wieder auf den Füßen war, nahm seine Hand und reichte die andere in Ninios Richtung. Applaus erscholl und die Drei verbeugten sich, Ninios befrie digt, Mei-Li lächelte ebenfalls , nur Kronos Blick war starr, während sein Schwanz immer noch auffordernd abstand.
Die Drei verließen die Mitte und Mei-Li flüsterte Kro nos etwas lächelnd ins Ohr, das ihn verschmitzt schmunzeln ließ. Kaum dass sie wieder bei der Gruppe waren, griff Mei-Li nach einen feuchten Tuch und rieb es rhythmisch über seinen Schwanz, fast als wolle sie ihn sauber machen. Kronos stöhnte auf, Aphra hörte Mei-Li noch "Du böser Junge…", wispern, dann verschwanden die beiden hinter einer Säule und aus Aphras Blickfeld.
" Ninios !" Iucundus Stimme hallte durch den abebbenden Applaus. "Möchtest du dich zu mir setzen?"
Graecos machte einen Schritt nach vorn und legte Ninios , der gerade wieder seinen Lendenschurz anlegte, die Hand auf die Schulter.
"Du musst das nicht, das weisst du."
Ninios nickte ihm kurz zu, dann glitt sein Blick zurück zu Iucundus und ein Strahlen glitzerte in seinen Augen.
"Ich will nichts mehr als das…", sagte er leise, dann ging er mit langen Schritten zu Iucundus herüber.
Der Imperator kommentierte das Schauspiel mit einem wohlwollenden Kopfnicken, dann kratzte er sich nachdenklich am Hinterkopf.
"Und nun?", fragte er seine Gäste. "Wer soll sich nun etwas wünschen? Habt ihr einen Vorschlag? Gibt es Freiwillige?"
Niemand schien sich so recht zu trauen, bis eine dunkelhaarige Frau in mittleren Jahren aufstand.
"Darf ich mir etwas wünschen?"
Das Lächeln des Imperators wurde weich.
"Aber gerne, liebe Schwester. Nur zu, sie stehen zu deiner Verfügung."
"Vielen Dank, Imperator." Sie nickte ihm respektvoll zu, dann drehte sie sich zu der mittlerweile wieder vollzählig aufgereihten Gruppe.
Aphra sah mit Schrecken, wie ihre Augen interessiert an Raik hängenblieben. Dann lächelte sie.
"Nun, wir ihr alle wisst, können Frauen ihre sanfte Natur schlecht verleugnen." Einige Männer lachten, während einige Frauen ihre zuprostend die Trinkschalen entgegenstreckten. "Und da ich nun mal eine Frau bin…."
Wieder Gelächter und auffordernde Rufe.
"…wünsche ich mir etwas Sanftes und Zärtliches. Ein junges Paar im Liebesspiel, so herrlich perfekt, dass man ins Träumen gerät. Und zwar mit ihm…" Ihr Zeigefinger deutete auf Raik. "…in der Hauptrolle!"
Die Schwester des Imperators hatte diese Worte kaum ausgesprochen, da schlossen sich Raiks Finger besitzergreifend um Aphras . Und im nächsten Moment zog er sie mit sich in Richtung Saalmitte.
"Siehst du", flüsterte er. "Sie hat zuerst mich ausgewählt. Und ich habe dann dich ausgewählt. So funktioniert das , wenn man schnell genug ist ."
"Oh , wie herrlich!", seufzte die Schwester des Imperators. "Eine Ägypterin. Was für ein schönes Paar!"
"Sieht du…", grinste Raik, als er mit ihr in der Mitte des Saals auf den Decken stehen blieb "Sie denken, sie entscheiden. Und wir lassen sie in dem Glauben."
"Ich kann das nicht!", stieß Aphra nun ein zweites Mal an diesem Abend hervor.
"Ich möchte Musik dazu, es soll doch romantisch werden!", rief die Schwester des Imperators. Sofort nahmen die Leierspielerinnen wieder ihre Instrumente zu Hand. Aphra fühlte die erwartungsvollen Blicke der Gäste auf sich, als im Hintergrund wieder leise Musik begann.
"Natürlich kannst du das…" Raiks sanfte Stimme schien von weit her zu kommen. "Sie mich an, Aphra ."
Als sie nicht reagierte , legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob es, bis ihre Blicke sich trafen.
"Sie h mich an…"
"Raik, du bist…." Sie stockte. "Aber ich kann nicht…"
Niemals würde sie mit einem wildfremden, wenn auch beunruhigend gutaussehenden Mann, hier vor all diesen Leuten schlafen können. Allein schon , sich vor all diesen Menschen ausziehen zu müssen, war ihr mehr als unangenehm, obwohl es im Wüstenkönigreich Ägypten durchaus üblich war, nur äußerst spär lich bekleidet zu sein. Auch wurde es geduldet, dass die Dienerschaft sich untereinander vergnügte und da die Quartiere sehr klein waren, ging es durchaus freizügig zu. Auch Aphra war hier keine Ausnahme gewesen. Sie hatte Liebhaber gehabt und sich den Freuden körperlicher Vergnügungen hingegeben, obwohl sie gewusst hatte, dass man es in den
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