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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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lassen.
    Zufrieden brummte er. „Na endlich.“ Er drehte sich wieder um und lief weiter. „Wurde auch Zeit. Jetzt komm, wir müssen zurück, wir sind klatschnass.“ Er lief noch ein paar Schritte, ehe er wieder nach hinten sah. „Verdammt“ , fluchte er und rannte hinter der flüchtenden Katrin her. „Bleib stehen!“, schrie er außer sich.
    Katrin lief so schnell wie noch nie in ihrem Leben. Sie sah kurz hinter sich und wusste, gleich würde er sie eingeholt haben. Es war ihr egal. Vorher hätte sie die Stelle erreicht, von der er sie fernhalten wollte. Sie musste Gewissheit haben, auch wenn ihr übel war bei dem Gedanken, was sie zu erwarten glaubte. Ihre Füße flogen förmlich über den Waldboden, ehe sie plötzlich abrupt zum Stehen kam. Da, halb verscharrt unter Dreck und Blättern, lag ein Toter. Auch wenn von seinem Gesicht nicht mehr viel zu erkennen war, so war es zweifellos Karl Kofer. Gott sei Dank nicht Otto! kreiste es immer wieder in ihrem Kopf herum, ehe ihr richtig zu Bewusstsein kam, was ihr Fund hier zu bedeuten hatte. Hinter sich spürte sie plötzlich die Gegenwart Roberts.
    „Das wollte ich dir eigentlich ersparen“, tönte es spröde in ihrem Rücken.
    „Was? Dass du mich jetzt zum Schweigen bringen musst?“, sagte sie über die Schulter. Merkwürdig, wunderte sie sich, wie ruhig sich ihre Stimme anhörte.
    „Nein!“
    Er hatte die Frechheit, auch noch empört zu klingen.
    „Den Anblick wollte ich dir ersparen“, setzte er hinzu.
    Langsam setzte Katrin einen Fuß vor den anderen, den Blick auf den Boden gerichtet, auf der Suche nach einer Waffe. „Und was hast du jetzt vor?“, fragte sie scheinbar ruhig.
    „Ich werde fortgehen. Wenn du mich lässt und nicht vorher die Polizei rufst.“
    „Du würdest mich die Polizei rufen lassen?“
    „Ja, das würde ich.“
    „Ach ja? Wie großzügig. Dann hast du auch nichts dagegen, wenn ich mir jetzt diesen Stock hier nehme? Dann fühl ich mich sicherer.“ Sie lachte hysterisch auf. Was spielte er für ein Spiel mit ihr?
    Robert beobachtete Katrin, wie sie den dicken Ast aufhob und in beiden Händen vor ihrem Körper hielt. „Was willst du mit dem Ast, Katrin.“ , fragte er, während er auf sie zuging. „Mich schlagen?“
    Langsam ging sie rückwärts. „Bleib stehen, Robert.“
    „Katrin, warum sollte ich dir was tun wollen? Um das zu verhindern geh ich doch weg“, erklärte er ihr logisch.
    „Vielleicht, weil du verrückt bist? Und weil ich zur Polizei gehe?“ Katrin sah ihren Robert an, wie er da vor ihr stand und sie konnte nicht glauben, was passierte. Das konnte doch nicht wirklich geschehen. Gleich würde sie in ihrem Bett aufwachen und erleichtert feststellen, dass dies nur ein Alptraum gewesen war.
    Eine Weile sah Robert sie nur an. „Dann geh doch endlich zur Polizei“, sagte er plötzlich erschöpft. „Aber verlang nicht von mir, dass ich auf sie warte.“ Er sah sie lange an, ehe er fortfuhr. „Das hab ich einmal getan, auf meine Strafe gewartet. Damals hab ich meine Freundin umgebracht und hab förmlich nach Bestrafung gelechzt.“ Katrin wimmerte entsetzt, aber Robert beachtete es nicht. „Aber, obwohl es erbärmlich von mir ist, das zuzugeben, ich hab die Strafe kaum ertragen können. Sieben Jahre hab ich in dem dreckigen Irrenhaus verbracht, umgeben von sabbernden und geifernden Idioten. Ich hab den letzten Dreck zu fressen gekriegt und bin behandelt worden wie ein räudiger Hund. Nein, nie mehr. Da bin ich lieber tot.“ Er schluckte. „Leb wohl, Katrin.“ Damit drehte er sich um und ging.
    Katrin hatte ein merkwürdiges Rauschen im Kopf. Wie gelähmt hatte sie seinen Worten gelauscht und jetzt fragte sie sich, was er als nächstes tun würde. Ihre Familie niedermetzeln, bevor er ging? Hatte er die Wahrheit gesprochen, was Otto anging? Konnte sie überhaupt noch einen normalen Gedanken von ihm erwarten, nachdem, was sie jetzt alles von ihm wusste? Was hatte er jetzt vor? Sie traute ihm alles zu. Auf keinen Fall ließ sie diesen Irren noch einmal in die Nähe ihrer Familie. „Robert, bleib stehen!“, rief sie entschlossen. Als er einfach weiterlief, ging sie hinter ihm her. „Robert! Bleib stehen“, schrie sie verzweifelt.
    Kurz hielt er an. „Ich geh nicht freiwillig wieder ins Irrenhaus“, verkündete er mit verzweifelter Stimme, ohne sich zu ihr umzudrehen, ehe er seinen Weg fortsetzte. Sie hatten schon die Hütte erreicht. Bald wäre er auf dem Hof bei ihrer Familie. Alle schutzlos ihm

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