Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
Himmelsbewohner gerufen, der den Auftrag bekam, unverzüglich Alfinus Bierbaum nach hier zu beordern.
Nach geschlagenen dreißig Minuten ließ sich, der auf den die vier Männer ungeduldig warteten, endlich blicken.
»Was gibt’s Jungs? Fasst euch bitte kurz, denn ich habe noch ein wichtiges Date mit einem von der Presse.« Lässig zog Alfinus einen Kamm aus seiner Hosentasche und kämmte damit hingebungsvoll seine schwarzen, wie in Pomade eingetauchten, glänzenden Haare. Über so viel Taktlosigkeit schauten sich die Vier nur empört an. Reichte es denn nicht, dass er schon seit mehr als fünfzig Jahren den lächerlichen Versuch startete, den König des Rock’n’Rolls zu kopieren, sogar in seiner legendären, wenn auch nachgeahmten Bühnenkleidung, mit nur knapp dreißig Jahren zu Grabe getragen wurde, weil ausschließlich Drogen und Alkohol sein Leben beherrschten. Offensichtlich hatte Alfinus völlig vergessen, wer er einst war und von wo er kam, denn er fühlte sich mittlerweile als wäre er der King höchstpersönlich.
Ach was, er fühl te sich nicht nur so, er war der legendäre King. Nur kapierten es diese weißhaarigen Knallköpfe noch immer nicht und das fand Alfinus einfach nur jammerschade.
»Alfinus Bierbaum«, sprach Moses mild e, »wenn du nur ein paar Minuten von deiner kostbaren Zeit für uns opfern würdest, wären wir dir in der Tat sehr dankbar dafür.« Für diese sanften Worte erntete er von seinen Mitbrüdern nur nichtverstehende Blicke. So wie es aussah, verlor Moses langsam, aber sicher den Verstand, da man mit einer Kreatur, wie Bierbaum, viel härter umgehen musste.
»Okay Meister, schieß los. Was kann ich für dich tun?« Tänzelnd mit kreisenden Hüften ging er auf den Greis zu.
»Wirf doch bitte einen kurzen Blick durchs Fernrohr und danach erzählst du mir, was du gesehen hast.«
»Alles klar alter Mann, wenn es dich glücklich macht. Soll te nämlich niemand sagen können, dass Alfi Bierbaum keinerlei Respekt vorm Alter hätte.« Kaugummi kauend trat er näher. Angestrengt blickten seine Augen durch den Feldstecher.
»Und was siehst du ?«, wurde er ungeduldig gefragt, da Alfinus bisher nicht mehr, als ein provozierendes Pfeifen von sich gegeben hatte.
»Meine Fresse Alter, die Braut ist ja de r absolute Hammer. Wer hätte gedacht, dass ihr Grauköpfe noch so was von scharf drauf seid.« Sich köstlich amüsierend blickte Alfinus in die fassungslos blickende Runde.
»Was ist los Kumpels? Nun habt euch doch nicht so. Ist doch völlig normal, natürlich nur, wenn man ein richtiger Kerl ist, dass man so ein heißes Gerät etwas genauer unter die Lupe nimmt.«
»Alfinus«, räusperte sich Moses peinlich berührt , »weder meine Brüder noch mich interessiert die junge Dame, die unbeabsichtigt in dein Blickfeld geraten ist. Es ist der auf einer Parkbank sitzende junge Mann, dem du dein uneingeschränktes Interesse widmen solltest.«
»Hallo Leute, ihr glaubt doch nicht etwa, dass ich schwul sein könnte?« Alleine schon der Gedanke löste bei Alfinus schallendes Gelächter aus. »Aha, jetzt verstehe ich«, fuhr er anzüglich grinsend fort. »Ihr Vier seid vom anderen Ufer und nun erwartet ihr von mir ein Expertenurteil. Ich kann euch nur eines raten, lasst die Finger von dem Typ, außer Drogen und Alkohol hat der sowieso nichts im Kopf.«
»Alfinus«, empörte sich Thomas, »nun reicht es aber. Wie kannst du nur so respektlos mit uns reden ?«
»Was heißt respektlos ?«, fragte Alfinus verblüfft, der abermals mit dem Kamm durch seine fettig glänzenden Haare fuhr.
»Dieser nicht gerade wohlgeraten zu nennende junge Mann ist der Urenkel deiner schwerkranken Schwester«, klärte Simon ihn auf. »Er hat ihr bislang viel Kummer und Sorgen bereitet, was ihn aber dennoch nie veranlasste, Besserung zu zeigen. Wenn nicht schon sehr bald etwas geschieht, dann wird deine geplagte Schwester, ohne, dass ihr Urenkel sich zum Guten veränderte, gramgebeugt hier oben bei uns einziehen. Wir nehmen an, dass dir das nicht gefallen würde. Schließlich soll Adamine Fröhlich die Reise nach hier, entspannt antreten können.«
»Und was habe ich damit zu tun ?«, fragte Alfinus misstrauisch. »Der Knabe ist schließlich alt genug, um zu wissen, was er tut. Lasst ihn doch weiterhin kiffen oder sich bis zur Bewusstlosigkeit besaufen. An meiner Schwester müsst ihr euch nicht stören, sie war nämlich schon in jungen Jahren mehr als nur rückständig zu nennen. Das dürft ihr mehr
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