Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
hier auf der Bank saß. In ihr sang und klang es, ihr gequältes Herz machte urplötzlich einen freudigen Hüpfer. Tausende von Schmetterlingen tummelten sich in ihrem aufgewühlten Körper. Ohne lange zu zögern, ging sie geradewegs auf ihn zu.
»Wie konntest du mich nur so lange warten lassen?«, fragte sie ihn mit zittriger Stimme.
»Es tut mir leid Sandra aber es musste sein. Ich musste mir Klarheit verschaffen, ob ich überhaupt die Kraft finde um mein weiteres Leben im Kreis deiner Familie verbringen zu können.«
»Und?«
»Ich bin bereit. Wenn du mich noch willst, dann werde ich mit all meinen verfügbaren Kräften für das Bestehen unserer Liebe kämpfen.«
»Und wie ich dich noch möchte«, seufzte Sandra glücklich. »Ohne dich Ludger, war das Leben absolut nicht mehr lebenswert. Ich bitte dich nur um eins, rede mit mir, wenn dich irgendetwas bewegen sollte und verschwinde nicht einfach so klammheimlich von der Bildfläche, denn das kann ich wirklich nicht ertragen.«
»Das wird mit Sicherheit nicht mehr vorkommen«, entgegnete er verhalten. »Am Flussufer des Kenai River hatte ich unendlich viel Zeit um über das Geschehene nachzudenken. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Hendrik auf Schritt und Tritt an meiner Seite war. Was mir ein ungeheuer gutes Gefühl gab. Eines Tages war mir so, als ob er mir zuraunte, ich sollte zusehen, dass ich endlich nach Hause komme, da mich seine drei liebsten Frauen sehnsüchtig erwarten würden. Wer zwei von den drei Frauen waren, war mir sofort klar. Aber die Dritte? Gewiss wird sie, obwohl sie sich bei mir ja entschuldigte von meiner Rückkehr nicht gerade erfreut sein.«
Ludger wurde zu seinem eigenen Erstaunen doch recht freundlich von Anna-Lena in Empfang genommen. Die junge Frau, die wegen ihrer Verleumdungstat zu nicht gerade wenigen Sozialstunden verknackt wurde, die sie in einem Alten und Pflegeheim hatte ableisten müssen, war endgültig aus ihrer Verblendung erwacht. Sie schämte sich absolut dafür, dass sie dem Bruder ihres verstorbenen Vaters solch ein Unrecht antat. Sie würde ab sofort dem Glück ihrer Mutter nicht mehr im Wege stehen. Wer weiß, wie lange sie überhaupt noch im Heim ihrer Mutter leben würde, da sie sich bis über beide Ohren in einen angehenden Architekten verliebt hatte. Irgendwo konnte sie die beiden nun verstehen. Denn was gibt es schöneres als geliebt zu werden …
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