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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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unter ihr schien sich zu heben und zu senken, und sie erlitt einen Schwindelanfall. Trotz der Kälte hatte sie angefangen zu schwitzen. Matthews Leichnam lag erbärmlich verkrümmt in einiger Entfernung, und seine ausgestreckte Hand schien ihr zuzuwinken. Der Wind zerrte unablässig an Meredith. Von hier oben wurde allzu offensichtlich, wie vergeblich ihre Bemühungen gewesen waren, hinter dem Grabstein in Deckung zu springen. Der Mörder hätte sie, so er gewollt hätte, mit Leichtigkeit erschießen können. Oder die Mörderin, dachte Meredith. Denn diesmal handelte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Frau. Maria Lewis. In der Hölle gab es keine Bestie, die schlimmer war als eine gehörnte Frau. Meredith zwängte sich zurück durch die Pforte und in die Treppenkammer. Die Fledermäuse begannen aufs Neue wütend zu zischen und zu kreischen. Meredith machte sich an den Abstieg die Wendeltreppe hinunter. Auf halber Höhe hörte sie, wie die Pforte zum Turm zugeworfen und ein Schlüssel in dem alten Schloss gedreht wurde. Meredith rannte, alle Vorsicht außer Acht lassend, los. Am Ende der Treppe versperrte massive Eiche ihr den Weg. Sie rüttelte vergeblich an der Tür – sie war gefangen. In der Ferne hörte sie einen Wagenmotor aufheulen. Meredith setzte sich auf eine Steinstufe und stützte das Kinn in die Hände. Was nun? Es sah ganz danach aus, als wäre der Mörder über den alten Friedhof geflohen und hätte dabei gesehen, wie Meredith sich der Kirche näherte. Er – oder Maria, falls es Maria war – war ihr ins Innere gefolgt, hatte gewartet, bis Meredith die Treppe hinaufgestiegen war, hatte sie eingesperrt und auf diese Weise jedes Hindernis aus dem Weg geräumt. Frustriert stand Meredith auf und hämmerte gegen die Pforte, ohne Ergebnis – bis auf die Tatsache, dass sie sich die Hände zerschrammte. Sie würde warten müssen, bis jemand die Kirche betrat, um ein Magazin mitzunehmen oder Blumen aufzustellen oder bis Vater Holland für die Nacht absperrte. Es war extrem kalt hinter den dicken Mauern, und der Mord war immer noch nicht gemeldet. Der Mörder konnte ungehindert entkommen. Meredith haderte mit sich, weil sie nicht zuerst Alarm geschlagen und die Erkundung des Turms auf später verschoben hatte. Sie hatte sich wie eine Idiotin benommen! Langsam stieg sie wieder die Treppe hinauf. Die Fledermäuse waren nun wirklich zornig. Eine oder zwei lösten sich aus ihrer hängenden Position und flatterten zu ihr herab. Sie umkreisten Merediths Kopf, bevor sie wieder hinauf in die Dunkelheit des Gebälks verschwanden. Meredith raffte all ihren Mut zusammen und wagte sich erneut auf die schmale Brüstung hinaus. Sie umrundete das Dach einmal und bemühte sich nach Kräften, nicht über den Rand nach unten zu sehen, bis sie auf der entgegengesetzten Seite angekommen war, von wo aus sie, während sie sich an der umlaufenden Mauer festhielt, den Hauptweg über den alten Friedhof zur Kirche überblicken konnte. Dahinter lag das Vikariat mit seinem ummauerten Grundstück. Niemand bewegte sich auf dem Friedhof. Die einzige Gesellschaft, die Meredith fand, war ein Wasserspeier in Form eines Drachenkopfs. Das Maul war zu einem unansehnlichen Grinsen aufgerissen, als freute er sich über Merediths Zwangslage. Meredith sank zu Boden und hockte sich hinter der Brüstung auf die Hacken, sodass sie die Erde tief unten nicht mehr sehen musste, während sie überlegte, ob es nicht etwas gab, womit sie werfen oder winken konnte. In diesem Augenblick hörte sie das dumpfe Knattern eines schweren Motorrads. Sie vergaß sämtliche Angst, sprang auf und beugte sich über die Brüstung. Ja, es war Vater Holland. Er stieg von seiner Yamaha und schritt über den Weg zur Kirche. Dann schien ihm etwas einzufallen, und zu Merediths Bestürzung blieb er stehen, machte kehrt und ging wieder zurück. Meredith brüllte seinen Namen. Der Wind riss ihr die Worte von den Lippen und trug sie davon. Dann tat sie das Einzige, was ihr in diesem Augenblick einfiel: Sie riss sich einen Schuh vom Fuß und schleuderte ihn von der Brustwehr. Er krachte auf das Pflaster vor der Kirche. Vater Holland drehte sich um und blickte neugierig nach oben. Meredith winkte aufgeregt. Vater Holland winkte freundlich zurück. Meredith zog ihren anderen Schuh aus und warf auch ihn hinunter. Vater Holland sah ihn fallen und wirkte verwirrt. Vielleicht dachte er, sie würde Galileos Experimente mit der Schwerkraft nachvollziehen wollen. Es war äußerst

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