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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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einem Seufzen lehnte Nell sich zurück. Sie würde Unangenehmeres in Kauf nehmen, als dass er ihr die Haare wusch.
    Er griff nach der zweiten Kanne. „Achtung“, warnte er sie, ehe er anfing zu gießen.
    Prustend und zitternd streckte sie die Hand aus. „Gib mir ein Handtuch, bitte.“
    Er küsste ihr die Hand, ehe er es ihr reichte. Sie lächelte, trocknete sich das Gesicht und das Haar, dann wickelte sie sich das Tuch um den Kopf.
    „Der Turban steht dir“, sagte er, als sie fertig war. „Aber ich glaube, dir steht alles … und am besten nichts.“
    Trotz des inzwischen recht kühlen Badewassers wurde ihr warm. „Vielleicht solltest du jetzt gehen und mich meine Toilette beenden lassen, ehe ich etwas tue, das der Dienerschaft wirklich Grund zum Tuscheln gibt.“
    „Hört sich vielversprechend an.“ Er richtete sich auf und hielt ihr ein großes Badetuch hin. „Woran genau dachtest du?“
    Sie erhob sich aus dem Zuber wie die schaumgeborene Venus und schenkte ihm ein mutwilliges, schamloses Lächeln. „Kommen Sie näher, Mylord, dann zeige ich es Ihnen.“
    „Die Platzwunde an deiner Lippe könnte wieder anfangen zu bluten“, warnte er sie.
    „Ich hatte nicht vor, meinen Mund einzusetzen.“
    „Mylord …“ Es war Fallingbrooks Stimme, die durch die Tür zu ihnen hereindrang. „Das Dinner wird in einer halben Stunde serviert werden.“
    „Wir sind gleich unten“, antwortete Bromwell und schloss die letzten Knöpfe an seiner Hose. Er warf Nell einen fragenden Blick zu und lächelte schief. „Wie konnte er wissen, dass ich hier bin?“
    „Zufall?“ Glücklich und befriedigt rekelte Nell sich zwischen den zerknautschten Laken im Bett. Was sie in der Absicht, ihn zu befriedigen, begonnen hatte, war schnell zu mehr geworden, allerdings hatten sie diesmal mehr Vorsicht walten lassen als am Tag zuvor bei den Stallungen. „Aber vielleicht war es auch nur eine logische Schlussfolgerung.“
    Justinian zog sich das Hemd an. „Ich glaube, meine Gefühle für dich sind den Dienern auch vorher schon nicht entgangen, und Dena wird ihm gesagt haben, dass ich hier bin.“
    Nell setzte sich auf und strich sich das zerzauste Haar aus dem Gesicht. „Dena äußerte neulich erst den Verdacht, dass ich dich in die Ehefalle zu locken versuche. Ich hoffe, sie glaubt jetzt nicht, sie habe recht gehabt.“
    Seine Miene verfinsterte sich, als er zum Frisiertisch ging und sich mit ihrer Bürste durchs Haar fuhr. Augenblicklich bedauerte sie, das Thema angeschnitten zu haben.
    Sie sprang aus dem Bett und zog sich ihre Chemise an. „Wann werden die Männer des Magistrats aus Bath hier sein?“
    „Sicher noch vor Einbruch der Dunkelheit, wenn auch knapp, selbst wenn sie die ganze Strecke im Galopp reiten. Aber wie ich Drury kenne, hat er dafür gesorgt, dass sie so schnell wie möglich kommen. Sie werden über Nacht bleiben und Sturmpole im Stall bewachen müssen, ehe sie ihn morgen mit nach Bath nehmen.“
    Nell trat zum Schrank und nahm ein hellblaues Wollkleid mit silberfarbenen Paspeln heraus. Sie zog es an und steckte ihr Haar zu einem Gebilde hoch, das als Frisur durchgehen konnte. „Würdest du mir das Kleid zuschnüren?“
    „Liebend gern. Jetzt und bei jeder anderen Gelegenheit, die sich mir bietet.“ Er trat hinter sie und tat, worum sie ihn gebeten hatte, dann band er die Schnur geschickt zu einem Knoten. „Fertig.“
    Sie drehte sich zu ihm um.
    Sanft nahm er ihre Hand in seine. „Nell, sicher weißt du, dass ich dich liebe“, sagte er leise, und mehr als in seiner Stimme und in seinen Worten erkannte sie in seinen Augen, dass er die Wahrheit sprach.
    „So sehr“, fuhr er fort, „dass ich es kaum glauben kann. Als meine Freunde sich einer nach dem anderen verliebten, dachte ich schon, die Fähigkeit zu tieferen Gefühlen ginge mir ab und ich könne Liebe und Verlangen nicht so empfinden wie sie. Ich sagte mir, dass es nicht weiter wichtig sei, da ich meine Arbeit hatte, die mich befriedigte. Trotzdem wollte ich eines Tages heiraten und stellte mir vor, dass ich mir eine Frau suche, deren Temperament zu meinem passt und der es nichts ausmacht, dass mir meine Arbeit so wichtig ist.“
    Sein Griff um ihre Hand wurde fester. „Und dann begegnete ich dir und fand heraus, dass mit meinen Gefühlen alles in Ordnung war und ich, bis ich dich kennenlernte, nur noch nicht die richtige Frau getroffen hatte. Die richtige Frau bist du, und ich glaube, du liebst mich auch, denn andernfalls hättest du sicher

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