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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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nicht das Bett mit mir geteilt.“
    „Ganz sicher nicht.“
    Er kniete vor ihr. „Nell, würdest du mir dann die große Ehre erweisen und meine Frau werden?“

21. KAPITEL
    Die Aufregung unter den jungen Damen nimmt zu, nun da der Termin des Jägerballs, den der Earl of Granshire alljährlich veranstaltet, näher rückt – erst recht, seit Seine Lordschaft kürzlich bestätigte, dass sein Sohn, der angesehene Naturforscher und Buchautor Lord Bromwell, ebenfalls anwesend sein wird.
    – Notiz aus der Sparte „Gesellschaftsnachrichten“ des Bath Crier
    D ie widersprüchlichsten Gefühle erfüllten Nell, als Justinian sie fragend anblickte – Freude, Hoffnung, Angst, Bestürzung, Sorge.
    In seinen Augen konnte sie nicht den Hauch eines Zweifels entdecken, keinerlei Zögern, nicht eine Spur von Sorge, nur Liebe. Aufrichtige, tiefe Liebe.
    „Ich weiß, dass mein Antrag überraschend für dich sein muss nach allem, was ich über eine Heirat vor meiner Abreise gesagt habe“, fuhr er voller Inbrunst fort. „Aber als ich sah, was Sturmpole dir antun wollte, erkannte ich, wie sehr ich dich liebe und brauche und wie sehr ich mir wünsche, dass du meine Frau wirst. Niemand liebt und versteht mich so wie du, und wenn wir nicht in derselben Kutsche gesessen hätten und der Unfall nicht passiert wäre, würde ich immer noch glauben, ich sei tiefer, leidenschaftlicher Liebe nicht fähig. Ich wäre immer noch allein und einsam.“
    Oh, wie sehr seine Worte sie berührten und den Wunsch in ihr weckten, sich über alle Beschränkungen und Konventionen hinwegsetzen zu können! Aber es war ihr nicht gegeben, so selbstsüchtig zu sein, und sie liebte ihn viel zu sehr, als dass sie dazu in der Lage gewesen wäre.
    Und weil sie ihn liebte, musste sie an ihn denken, ihm eine Zukunft ohne sie ermöglichen, denn mit ihr würde er leiden. Vielleicht nicht gleich, jedoch mit der Zeit. Und um nichts in der Welt würde sie zulassen, dass er sie irgendwann verabscheute.
    Sie entzog ihm ihre Hand und sagte, was gesagt werden musste, auch wenn es ihnen beiden das Herz brach. „Nein, Justinian, ich kann dich nicht heiraten.“
    Als sie die Enttäuschung und Bestürzung in seinen Augen sah, hätte sie sich beinahe anders besonnen, doch sie konnte genauso stark sein wie er, wenn es darum ging, das Notwendige zu tun.
    „Ich weiß, dass du mich genauso sehr liebst wie ich dich“, fuhr sie fort. „Aber ich bin und bleibe die mittellose Tochter eines verurteilten Straftäters. Eine Heirat mit mir würde dich zum Ausgestoßenen machen, unter deinen Freunden und deiner Familie, jedoch auch unter all den wichtigen, einflussreichen Menschen, die deine Arbeit fördern.“
    „Und wenn schon.“ Er runzelte verzweifelt die Stirn. „Du bist mir wichtiger. Nimm Drury, er hat eine Näherin geheiratet, eine französische obendrein. Seine Karriere hat nicht darunter gelitten. Also werde ich doch ebenfalls heiraten können …“
    „Wen du willst, weil du genauso berühmt bist? Ich würde es gern glauben. Ich würde gern glauben, wir könnten unseren Wünschen folgen, ohne uns darum zu kümmern, wie sich unser Leben dadurch verändert, außer vielleicht zum Besseren.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Aber wir wissen beide, dass es nicht so ist. Wir befinden uns nicht allein auf einer einsamen Insel. Deine Arbeit muss in Betracht gezogen werden – unbedingt –, und ebenso deine Familie. Wir können sie nicht einfach übergehen oder so tun, als gäbe es sie nicht. Und noch etwas müssen wir berücksichtigen …“
    Nell unterbrach sich und atmete tief durch, als müsse sie sich wappnen für das, was sie als Nächstes sagen wollte. „Du wirst lange fort sein, Justinian, und so stark unsere Liebe im Augenblick sein mag, mit der Zeit und dem räumlichen Abstand wird sie sich abschwächen, fürchte ich. Oder noch schlimmer, du kommst überhaupt nicht mehr wieder.“
    Sie legte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen, um seinen Protest zu ersticken. „Es wäre nicht klug, uns für das ganze Leben zu binden, so kurz vor dieser langen Reise.“
    „Was, wenn du ein Kind erwartest?“, gab er zu bedenken. „Wir haben das eine Mal, ehe ich nach Bath musste, nicht aufgepasst.“
    „Selbst dann würde ich es nicht ertragen, dich mit einer ungewollten Ehe an mich zu binden. Und deine Freunde würden mir helfen, oder nicht?“
    Er nickte stumm, doch in seinen Augen stand eine solche Seelenpein, dass sie ihn nicht länger ansehen konnte und den Blick

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