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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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wie sehr ihn die Entscheidung seines Vaters innerlich
    zerrissen haben musste.
    „Du musstest sein Sterben mit ansehen?" Sie fragte das wider besseres Wissen. „Nein, eben nicht! Er lud alles allein auf Mutters zerbrechliche Schultern. Ich wusste noch nicht einmal von seiner Verletzung, als ich den Brief mit der Nachricht von seinem Tod erhielt. Ich bekam ihn einen Monat nach dem Tag seiner Beerdigung. Ich war nicht einmal bei ihr, um ihr bei den Vorbereitungen für die Beerdigung helfen zu können!"
    Wieder drückte sie ihn an sich. Der Schmerz, zu einem solchen Zeitpunkt von der Familie ausgeschlossen zu sein, machte den Kummer sicherlich nur noch größer und innerlich schwärender. „Aber jetzt geht es deiner Mutter wieder gut?"
    Er seufzte. „Ja, es geht ihr gut."
    „Ich werde sie besuchen, sobald ich wieder in England bin. Sie wird mich vielleicht nicht mögen, aber ich möchte ihr erzählen, wie sehr ich ihren Sohn liebe und wie es dir geht. Sie will bestimmt wissen, ob du wohlauf bist."
    Er sah sie mit einem gequälten Blick an. „Ja, das will sie sicher wissen. Und sie wird dich lieben, Faith, daran habe ich keinerlei Zweifel. Sie wird gar nicht anders können."
    Und dann liebte er sie erneut, schweigend und voller Verzweiflung, als suchte er Vergessen bei ihr. Faith erging es ähnlich. Lebe den Augenblick, vergiss die Vergangenheit, sorge dich nicht um die Zukunft. Dieser Moment war alles, was zählte - hier in diesem Bett in Bilbao, mit Nicholas, ihrem Ehemann, der Liebe ihres Lebens.
    Die Tür zu Macs Zimmer öffnete sich knarrend. Er tat, als schliefe er, aber seine Finger schlossen sich fest um das Heft des Messers, das sich stets in seiner Reichweite befand.
    „Tavish, bist du wach?"
    Er legte das Messer weg und setzte sich auf. „Ja, mein Mädchen. Was hast du?"
    Ihr Gesicht war tränenüberströmt. „Ich hatte wieder Albträume, Tavish. Kann ich hier bei dir bleiben?"
    Er schlug die Bettdecke zurück. „Ja, natürlich."
    Sie zögerte und runzelte die Stirn. „Du hast nichts an, Tavish. Ich bin nicht hier, um Liebe mit dir zu machen!"
    Er seufzte. „Komm einfach ins Bett, ja? Ich gebe dir mein Wort, ich tue nichts, was du nicht willst."
    Ihre Augen wurden schmal. „Du hältst mich für ein dummes Zigeunermädchen, das alles glaubt, was ein Mann sagt? Vor allem, was ein nackter Mann in einem Bett sagt? Wenn du versuchst mich zu zwingen, Tavish, werde ich mich wehren und dich töten - auch wenn mein Herz dabei bricht."
    „Ich halte dich für ein dummes Zigeunermädchen, weil du uns beide grundlos frieren lässt. Ich habe dir mein Wort gegeben, Estrellita, und das breche ich nicht." Er warf einen Blick auf ihren nur spärlich bekleideten Körper und seufzte theatralisch.
    „Selbst wenn mich das umbringt."
    Vorsichtig tapste sie durch das Zimmer und kletterte zu ihm ins Bett. „Ich meine es ernst, Tavish!"
    „Leg dich einfach hin und halt den Mund, ja?" Er zog sie in seinen Arm. Sie machte sich stocksteif wie ein wildes Tier, das in eine Falle geraten war, aber allmählich entspannte sie sich etwas.
    „Du bist schön warm, Tavish."
    „Ja, das bin ich wohl", stimmte er verdrießlich zu.
    Sie legte sich auf die Seite und schmiegte sich umständlich hin und her rutschend mit dem Rücken an ihn, bis sie die bequemste Haltung gefunden hatte. Er stöhnte auf und hielt sie fest. „Lieg still, du kleine Hexe. Auch meine Selbstbeherrschung hat ihre Grenzen."
    Stattdessen drehte sie sich in seinem Arm um, sodass sie ihm ins Gesicht sehen konnte. „Ich glaube, du bist ein guter Mann, Tavish." Sie spielte mit seinem Brusthaar. „Du bist wie ein großer, warmer Bär. Ich mag Bären."
    „Und ich mag kleine Wildkatzen." Er stöhnte erneut. „Estrellita, mein Mädchen, du bringst mich um."
    Sie zog abrupt die Hand weg. „Magst du das nicht?"
    „Im Gegenteil, ich mag es viel zu sehr."
    Sie sah ihn nachdenklich an. „Ich glaube, du willst gern Liebe mit mir machen, Tavish."
    „Ja, das würde ich sehr gern, Estrellita."
    Sie schluckte, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Es tut mir leid, Tavish, ich kann nicht. Ich bin nur wegen der schrecklichen Albträume gekommen." Sie wollte aufstehen, doch er hielt sie zurück und zog sie wieder an sich.
    „Ruhig, Mädchen, du brauchst nicht zu gehen. Wir hören jetzt einfach auf mit diesem ... Streicheln und schlafen. Darum bist du gekommen - um zu schlafen und getröstet zu werden. Nicht wegen eines großen, haarigen, lüsternen Schotten." Er

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