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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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Wulf blieb davor stehen und knurrte.
    „Was ist mit dem verdammten Hund los?", fluchte Nick. „Schaff ihn aus dem Weg, Mac! Ich will meine Frau ins Trockene bringen!"
    Mac schüttelte verständnislos den Kopf. „So habe ich ihn noch nie gesehen, Capt'n!" Er sah in die Richtung, in die der Hund wieder und wieder verschwand. „Er will nicht, dass wir auf der Straße weiterreiten, sondern diesen kleinen Pfad hinauf." Er warf Nicholas einen zweifelnden Blick zu. Vielleicht ist es auf der Straße zu gefährlich, Steinschlag oder etwas in der Art. Vielleicht spürt er das instinktiv."
    Nick fluchte erneut. „Also gut, wir nehmen den Pfad. Aber ich warne dich, Mac, wenn er nirgendwo hinführt, erwürge ich den Hund eigenhändig!" Er drückte Faith fester an sich, und seine Sorge um sie wärmte sie. Sie wusste, er hätte dem Hund niemals etwas zuleide getan. Er machte nur so ein Getöse, weil ihm ihr Wohlergehen am Herzen lag.
    Sie folgten Beowulf eine Weile, bis der Pfad vor einer baufälligen Hütte aus Stein endete, die in eine große natürliche Grotte im Berg hineingebaut worden war. Durch die Fugen der hölzernen Fensterläden schimmerte Licht.
    Nicholas war nicht gerade begeistert. Als Mac sich entschuldigen wollte, fuhr Nicholas ihm über den Mund. „Steig lieber ab und frag, ob sie uns über Nacht ein Quartier anbieten können, zumindest so lange, bis der verdammte Regen aufhört. Das ist ja schon fast Schneeregen! In der Grotte ist genug Platz für die Tiere und auch für uns."
    Mac saß ab und klopfte an die Hüttentür. Ein Fensterladen wurde aufgeklappt, und ein kleines Gesicht spähte voller Argwohn nach draußen. Misstrauen verwandelte sich in Schock, dann in Freude und schließlich wieder in Misstrauen.
    „Wulfie? Tavish?" Estrellitas Gesichtsausdruck wirkte nicht unbedingt einladend.
    „Hör sofort auf zu bellen, Wulfie!" Der Hund gehorchte auf der Stelle und wedelte freudig mit dem Schwanz. Sie sah sich argwöhnisch um. „Wo ist Capt'n Nick?"
    „Ich bin hier", sagte Nick. „Lassen Sie uns ein, Estrellita, meine Frau ist völlig durchgefroren und nass bis auf die Haut."
    Estrellita schüttelte den Kopf. „Warum folgen Sie mir? Gehen Sie weg, Capt'n Nick.
    Sie werden der Alten nichts antun!"
    „Wir sind dir nicht gefolgt, der Hund hat uns hergeführt", grollte Mac. „Ich habe Wichtigeres zu tun, als Ausreißerinnen einzufangen"
    „Und ich werde, verdammt noch mal, Ihrer Urgroßmutter nichts antun, dummes
    Mädchen", fügte Nick hinzu. „Wie oft muss ich Ihnen das noch sagen? Jetzt lassen Sie uns hinein, Faith friert!"
    „Schnauzen Sie mich nicht an!", gab Estrellita wütend zurück. „Faith kann hierbleiben, aber ihr anderen geht weg!"
    Die Szene drohte in eine Farce abzugleiten, mit Estrellita, die aus dem Fenster schimpfte, mit Mac und Nicholas, die zurückbrüllten, und mit Beowulf, der wieder angefangen hatte zu bellen. Mitten in diesem Tumult ging die Tür auf, und eine winzige, uralte Frau in Schwarz trat hinaus.
    Plötzlich wurde alles still, sogar Beowulf hörte zu bellen auf.
    Die Frau war klein und zerbrechlich, ihr Gesicht von unzähligen Falten durchzogen. „Willkommen in meinem Haus", sagte sie bedächtig, erst auf Spanisch, dann auf Englisch. „Sie werden erwartet." Sie trat zurück, eine eindeutige Aufforderung an die anderen, ihr zu folgen.
    Die Reisenden stiegen von ihren Pferden. Stevens nahm alle Zügel, und er und Morton führten die Tiere in die Grotte. Sie wollten sich um die Pferde kümmern, während die anderen erst einmal die Lage klären sollten.
    Estrellita kam auch an die Tür und stritt mit der alten Dame in irgendeiner unverständlichen Sprache. Dann sah sie Faith an. „Es tut mir leid, aber ich will deinen Man nicht hier haben! Komm herein, Faith, du bist ja ganz nass! Du darfst eintreten, aber die Männer nicht!"
    Die alte Dame sagte etwas zu ihr und bedeutete ihr, den Weg frei zu machen. Estrellita sah sie rebellisch an, gehorchte aber.
    Die Alte betrachtete Faith aufmerksam. „Sie sind ganz nass, Kind. Kommen Sie, hier drinnen ist es warm und trocken." Sie streckte die Hand aus, und Faith ergriff sie. Sie verspürte ein seltsames Prickeln, während sie die alte Frau betrachtete. Deren dunkle Augen schienen vor Wärme und Güte zu leuchten. Im nächsten Moment wandte sie sich an die wartenden Männer. „Sie sind ebenfalls willkommen. Keinen Mucks, Estrellita!" Sie drehte sich um. „Mein Haus ist auch Ihr Haus. Folgen Sie mir." Mac trat zuerst ein. Die

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