Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
Vom Netzwerk:
harten Worten von sich zu weisen.
    Er konnte nicht anders. Bislang war er immer stark gewesen, doch dieses Mädchen ließ seine ganze Entschlusskraft schwinden. Nur noch einen kurzen Blick ins Paradies, bevor ...
    Sie richtete sich halb auf, stützte sich auf ihren Ellenbogen und sah ihn an. „Ich dachte, du wolltest das Hier und Jetzt, Nicholas." Sie hatte inzwischen die meisten der winzigen Knöpfe am Oberteil ihres Gewands geöffnet. Eine perlweiße Schulter war zu sehen, der Ausschnitt klaffte auf und zog seine Blicke magisch an.
    „O Gott, ja, das ist alles, was ich will", stieß er hervor, zog sie an sich und erkundete ihre samtige Haut mit hauchzarten Küssen.
    Am Morgen wachte er vor ihr auf und betrachtete sie im Schlaf. Sie war so schön mit ihrem goldblonden Haar und den langen Wimpern, die ihre Wangen zu liebkosen schienen. Im Schlaf sah sie so jung aus, so unschuldig. Es war kaum vorstellbar, dass das dieselbe Frau war, die sich dem Liebesakt mit solch natürlicher Sinnlichkeit und Freude hingab.
    So etwas hatte er noch nie erlebt. Bei ihr fühlte er sich stark und mindestens zehn Meter groß, aber gleichzeitig auch demütig und ... voller Verlangen.
    Ja, er wollte sie, schon wieder. Es war unverzeihlich von ihm, und er konnte nur hoffen, dass sie es ernst damit gemeint hatte, keine tieferen Gefühle für ihn zu empfinden.
    Er stand auf und fing an, sich anzukleiden.
    Eine schläfrige Stimme begrüßte ihn. „Guten Morgen, Nicholas." Sie streckte sich und breitete erwartungsvoll die Arme aus. Er beugte sich über Faith und küsste sie rasch. Wie dumm es gewesen war, sich diese verdammte Sache mit der „morgendlichen Pflicht" ausgedacht zu haben. Sie nahm es damit sehr genau, aber für die Entschlusskraft eines Mannes war es die Hölle.
    Sie legte sich zurück auf das Kopfkissen und beobachtete ihn, als er sich weiter anzog. „Warum machst du dir so große Sorgen, ich könnte intensivere Empfindungen für dich entwickeln?", fragte sie, als wäre ihr Gespräch vom Vorabend niemals unterbrochen worden. „Ich meine, wir sind schließlich verheiratet."
    „Frauen neigen dazu, sich an einen Mann zu klammern."
    Sie sah ihn verwirrt an.
    „Du bist eine Frau", betonte er.
    „Ja. Ja, das bin ich", stimmte sie nachdenklich zu. „Und Männern tun so etwas nicht?"
    Er wollte schon den Kopf schütteln, doch seine Wahrheitsliebe ließ das nicht zu. „Manche Männer schon. Aber Soldaten nicht", fügte er hastig hinzu.
    „Soldaten also nicht. Ich verstehe."
    „Nein, und ich muss dich noch einmal warnen - es besteht nicht die geringste Möglichkeit, dass ich tiefere Gefühle für dich entwickele. Trotz unserer Ehe und trotz einer gewissen ... Nähe." Er war nicht gewillt zuzugeben, dass er sie zu jeder Tages-und Nachtzeit begehrte, daher zeigte er nur vage auf die zerwühlten Bettlaken und ihre nackte Schulter.
    „Weil du Soldat bist."
    „Richtig." Das war der einzige Grund, der ihm einfiel, und er enthielt sogar einen Funken Wahrheit.
    „Aha." Sie schien eine Weile darüber nachzudenken. „Ich verstehe aber immer noch nicht, warum es ein Problem wäre, wenn ich etwas für dich empfinden würde. Was natürlich nicht der Fall ist, ganz und gar nicht, nicht auch nur ansatzweise", versicherte sie ihm lebhaft. „Ich interessiere mich nur rein theoretisch dafür."
    Ihre Zusicherung hätte Erleichterung in ihm hervorrufen sollen. Doch so war es nicht. „Weißt du, für mich ist das alles ganz neu." Sie zuckte die Achseln, wodurch die Bettlaken ein Stück weiter nach unten rutschten. „Wie du so treffend bemerkt hast, bin ich eine Frau und kein Soldat, daher ... "
    Da sie plötzlich nackt vor ihm lag, kam er gar nicht darauf, ihr zu widersprechen. „Also besteht die Möglichkeit - allerdings nur eine ganz geringe -, dass ich irgendwann etwas für dich fühlen könnte. Wäre das denn wirklich so schlimm?"
    „Ja", bekräftigte er. „Sehr schlimm sogar. Es würde mich von meinem Vorhaben ablenken, und ich müsste dich vorzeitig nach England zurückschicken."
    „Dann ist es ja ein Segen, dass ich nichts für dich empfinde, denn ich genieße diese Reise sehr. Und zudem will ich dich überhaupt nicht von deinem Vorhaben ablenken." Sie streckte sich träge, und die Bettlaken bauschten sich um ihre Taille. Nick stöhnte auf und lieferte sich ein kurzes Gefecht mit seinem Gewissen. Es verlor. Er legte seinen Mantel wieder hin und fing an, sich das Hemd aufzuknöpfen.
    Eine Verzögerung ist nicht das Gleiche wie

Weitere Kostenlose Bücher