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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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einem Fall zu tun haben!"
    Sie straffte die Schultern. „Ich habe nicht gesehen, dass ihr besonders viel getan habt."
    „Du hättest gar nicht erst dasein dürfen", tobte er.
    Plötzlich überlief sie ein leichter Schauer der Erregung. Sie betrachtete ihn. Sein Gesicht war dunkel vor Zorn, und er sah wirklich Furcht einflößend aus. Nur - sie hatte keine Angst. Wegen des Hasen war er fast genauso wütend gewesen, trotzdem hatte er sie nicht angerührt.
    Die Erkenntnis breitete sich prickelnd wie Champagnerperlen in ihrem ganzen Körper aus. Sie hatte keine Angst. Sie stritt mit ihm. Er war außer sich und tobte wie ein
    wilder Stier, und sie zitterte - allerdings nicht vor Angst. Ihr Zittern war eine Schockreaktion auf das, was passiert war. Vielleicht traf das ja auch auf seinen Zorn zu.
    Plötzlich wurde sie ganz ruhig. „Ja, aber ich war nun einmal da und habe gesehen, dass dir deine Ritterlichkeit dabei im Weg stand, dich mit diesen Frauen auseinanderzusetzen."
    „Ritterlichkeit!" Er verdrehte empört die Augen. „Hör auf, jede einzelne meiner Handlungen auf Ritterlichkeit zurückzuführen. Ich bin kein ritterlicher Mensch!"
    Sie zuckte die Achseln und fühlte sich mit einem Mal seltsam euphorisch. „Ich habe so gehandelt, wie ich es für richtig hielt."
    „Du hast überhaupt nicht nachgedacht! Diese Frauen waren ein wütender Mob! In so einem Zustand kann man mit den Leuten nicht vernünftig reden."
    „Ich weiß. Deshalb habe ich ja auch meine Pistole benutzt." Sie lächelte ihn an. Sie hatte keine Angst vor ihm. Sie hatte keine Angst!
    Er starrte sie an, als könnte er nicht fassen, dass sie ihn anlächelte, während er sie anblaffte. Faith konnte es selbst kaum glauben.
    „Ich muss verrückt gewesen sein, dir diese verdammte Waffe zu schenken. Du hast immer nur einen Schuss, ist dir das denn nicht klar? Nachdem du geschossen hattest, hätte alles Mögliche passieren können, und dann wärst du nicht mehr imstande gewesen, dich zu verteidigen!" Er schüttelte sie erneut. „Wenn Menschen sich zu so einer Menge zusammentun, entwickeln sie einRudelverhalten, hörst du? Ein Rudelverhalten - wie wilde Tiere! Sie hätten sich auf dich stürzen und dich in Stücke reißen können!" Er sah sie verzweifelt an und wiederholte seine letzten Worte. „Sie hätten dich in Stücke reißen können!" Dann stöhnte er auf einmal auf und riss sie in seine Arme. „O Gott, jage mir nie, nie wieder einen solchen Schrecken ein." Er hielt sie so fest an sich gepresst, dass sie kaum Luft bekam. Sie konnte seinen rasend schnellen Herzschlag spüren, und sie schmiegte sich an ihn, seine Wärme, seine Stärke und seinen Duft in sich aufnehmend.
    Nach einer Weile reichte es ihr nicht mehr, einfach nur im Arm gehalten zu werden, so himmlisch das auch war. Sie wollte ihn selbst genauso umfangen halten.
    In dem Moment spürte sie seinen Mund auf ihrem. Seine Hände und seine Lippen schienen plötzlich überall zu sein, zum Teil liebkosend, zum Teil, als wollte er sich vergewissern, dass sie heil und unversehrt war.
    Noch nie hatte sie sich so gut aufgehoben, behütet und geborgen gefühlt. Ach, wie sehr sie ihn liebte!
    „Ich gehe nicht mit Ihnen, lieber bringe ich Sie um, cochon! Monstre!" Die wütende Frauenstimme holte Faith und Nicholas in die Wirklichkeit zurück.
    Mac ritt auf die Lichtung und hielt die gerettete junge Frau fest unter seinen Arm geklemmt. Sie verhielt sich jedoch nicht gerade dankbar, sondern wehrte sich nach Leibeskräften und beschimpfte ihn mit einer Mischung aus gebrochenem Englisch, Französisch und Spanisch. „Ich gehe nicht mit Ihnen. Ich hasse Sie. Ich bringe Sie um!
    Lassen Sie mich los!"
    „Geht das endlich in Ihren sturen kleinen Schädel, dass ich Sie gerettet habe? Ich tue Ihnen doch nichts, Sie dummes Frauenzimmer!" Als sie ihn wieder mit den Fäusten bearbeitete, brummte er vor sich hin: „Ich muss verrückt sein ..."
    Sie versuchte, ihm mit den Fingernägeln das Gesicht zu zerkratzen, verfing sich dabei aber in seinem Bart. Mac lachte, und das schien sie nur noch wütender zu machen. „Lassen Sie mich los!", schrie sie erneut wütend.
    „Also gut." Mac ließ sie fallen, und sie landete auf dem Boden. Allerdings nicht bäuchlings im Dreck, wie Faith erwartet hatte, sondern auf allen vieren wie eine Katze. Mit einer geschmeidigen Bewegung stand sie auf, schüttelte sich wie ein Tier und strich ihre zerlumpte Kleidung glatt. Dabei sah sie Mac aufgebracht an und murmelte etwas vor sich

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