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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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aufgeben. Als seine Hauswirtin sie nämlich in sein Zimmer hinaufführte, traf sie keinen anderen als Neville bei ihm an.
    Neville suchte Jackson erst am späten Vormittag auf. Erstaunlicherweise fühlte er sich von den Anstrengungen der vergangenen Nacht kein bisschen erschöpft, im Gegenteil, er verspürte großen Tatendrang.
    “Ich dachte, Sie würden in aller Herrgottsfrühe erscheinen, um Thads Bericht zu hören”, empfing Jackson ihn munter. “Erstens hat er herausgefunden, dass Knighton in der George Street wohnt, nahe bei der Edgware Road, und zwar unter dem Namen Captain Johnson. Laut seiner Hauswirtin empfängt er jede Menge Besucher. Er wohnt seit etwa drei Wochen dort.”
    “Was tun wir als Nächstes?”
    “Wir melden unsere Entdeckung dem Innenminister, Lord Sidmouth. Höchstwahrscheinlich wird er Knighton aber nicht sofort verhaften lassen, sondern zuerst ein paar Spitzel in die Verschwörerbande einschleusen. Auf diese Weise erfährt der Minister die Namen sämtlicher Mitglieder. Und im letzten Augenblick, wenn sie sich am sichersten fühlen, zieht er das Netz zu, und sie erhalten ihre verdiente Strafe.”
    “Auch wenn es illegal ist, kann ich verstehen, dass sie sich erheben”, meinte Neville ruhig. “Wir haben zwei schrecklich harte Winter und mehrere Missernten hinter uns, viele Menschen leiden Hunger. Selbstverständlich billige ich ihre Pläne nicht, aber ich kann ihre Beweggründe nachvollziehen.”
    “Andererseits …”, entgegnete Jackson achselzuckend.
    “Andererseits erinnere ich mich nur zu gut daran, wie viel Elend die Revolution von 1789 über Frankreich, ja über ganz Europa gebracht hat. Daher verstehe ich auch, weshalb Lord Sidmouth so gnadenlos gegen die Verschwörer vorgeht.”
    Beide schwiegen. Nach einer Pause fuhr Jackson fort: “Nun zu Thads zweiter Neuigkeit. Anscheinend hat die Geschichte der entführten Jungfrauen seinen Freund Toby so erschüttert, dass dieser wertvolle Informationen preisgegeben hat. Seine Aussage bestätigt, dass Madame Josette und einige ihrer vornehmen Stammkunden in dieses Geschäft verwickelt sind. Darüber hinaus kennt Toby noch einen weiteren Mittelsmann, einen gewissen Frank Hollis. Von dem habe ich jedoch noch nie etwas gehört.”
    Frank Hollis! Frank Hollis, der mich einen Tugendbold schimpft, dachte Neville mit einem grimmigen Lächeln. Bald wird er sich wünschen, auch er hätte ein tugendhaftes Leben geführt.
    Plötzlich kam ihm ein ganz anderer Gedanke. “Steckt Madame Josette auch mit Knighton unter einer Decke? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie ihm dabei hilft, eine Revolution anzuzetteln.”
    “Auch danach hat Thad sich erkundigt. Das Zimmer im ersten Stock wurde wohl von einem Herrenclub gemietet, der sich keinen feineren Versammlungsort leisten kann. Nach den Zusammenkünften bleiben immer einige der Gentlemen etwas länger da, um sich mit Madames Mädchen zu vergnügen. Angeblich weiß niemand in dem Etablissement, was sie wirklich im Schilde führen. Übrigens, Thad meint, Sie schulden ihm noch zwei Guineas, weil er Toby zur Belohnung für seine Auskünfte beide Münzen gegeben hat.”
    Über diese unverschämte Forderung musste Neville lachen. “Gut, meinetwegen. Später werde ich das Geld bei Ihnen hinterlegen. Eine Frage beschäftigt mich allerdings noch. Sir Stanford muss inzwischen wissen, dass ich seinen Erpressungsversuch ignoriere, und dennoch hat er bis jetzt nichts unternommen. Glücklicherweise – meine Mutter würde sehr unter einem Skandal leiden.”
    “Stimmt, das finde ich auch merkwürdig. Vielleicht macht er seine Drohung noch nicht wahr, weil er hofft, dass Sie irgendwann aufgeben werden.”
    Genau in diesem Augenblick erschien Diana.
    “Ah, Mrs. Rothwell, sehr erfreut!”, rief Jackson und verneigte sich.
    “Danke, gleichfalls, Mr. Jackson”, erwiderte sie, ehe sie in dem einzigen bequemen Sessel im Zimmer Platz nahm. “Wie ich sehe, ist Sir Neville bereits hier.”
    “Oh nein”, warf dieser ein. “Wenn Sie sich Mrs. Rothwell nennen, dann heiße ich Ned Springer. Auf diesen Namen hat Mr. Jackson mich gestern Abend nämlich getauft. Bei unseren inoffiziellen Treffen höre ich nicht mehr auf Sir Neville.”
    Prompt stieg ihr die Röte in die Wangen. “Nun gut, Mr. Springer”, fuhr sie fort, “haben Sie bei Ihrem letzten Abenteuer irgendetwas Nützliches herausgefunden? Da Sie beide gesund und munter vor mir sitzen, vermute ich, dass alles gut ging.”
    “Ehrlich gesagt mussten wir

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