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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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genau, wie viel und was sie sagen konnte, “dass er sich an einem höchst anrüchigen, mit Sicherheit ungesetzlichen Geschäft beteiligt, und ich würde gerne wissen, ob das stimmt. Seit einiger Zeit umwirbt er mich mit großem Eifer, aber ehe ich mich mit ihm anfreunde, muss ich seinen Charakter kennen.”
    “Natürlich. Wenn Sie nichts dagegen haben, wird Dobbins sich der Sache annehmen.”
    “Einverstanden.”
    “Gut, dann werde ich alles Nötige veranlassen und Ihnen Bericht erstatten, sobald er etwas herausgefunden hat. Können wir sonst noch etwas für Sie tun, Euer Gnaden?”
    “Nun ja, ein gewisser Mr. Frank Hollis soll auch in dieses Geschäft verwickelt sein”, antwortete Diana nach kurzem Zögern, als käme ihr der Gedanke erst nachträglich. “Vielleicht könnte Mr. Dobbins sich auch über ihn kundig machen.”
    “Selbstverständlich. Weiter nichts?”
    “Ich glaube nicht.”
    “Sollten Sie irgendetwas Neues erfahren, teilen Sie es uns bitte mit. Und nun gestatten Sie, dass ich Sie zur Tür geleite, Madam.”
    Nachdem der Anwalt Diana hinauskomplimentiert hatte, begab er sich ins Zimmer seines Juniorpartners.
    “Fred, du hast doch über deine Vettern Beziehungen zu vornehmen Kreisen. Weißt du von irgendwelchen merkwürdigen Gerüchten über einen gewissen Henry Latimer?”
    Fred blickte von seiner Arbeit auf. “Nur dass er als ziemlich gerissen gilt und dass er sich mit fragwürdigen Personen abgibt.”
    “Mit Frank Hollis vielleicht?”
    “Ja, und mit Prinz Adalbert, dem nichtsnutzigen Cousin der Princess of Wales. Wieso?”
    “Nichts weiter. Es heißt ja, man könne das Wesen eines Mannes danach beurteilen, welchen Umgang er pflegt. Henry Latimer hat ein paar verdammt sonderbare Freunde. In einem Gespräch fiel einmal sein Name, und deine Auskunft bestätigt das, was ich über ihn hörte.”
    In Wirklichkeit stellte Courtney Jenkinson niemals belanglose Fragen, wie Fred sehr wohl wusste, sondern verfolgte immer irgendein bestimmtes Ziel. Da seine Klienten größtenteils dem Adel angehörten, fragte sich Fred verwundert, wer von ihnen wohl bezüglich Henry Latimer um Rat gefragt haben könnte. An die Dowager Duchess of Medbourne dachte er dabei gar nicht, obwohl er gerade eben gesehen hatte, wie sie die Kanzlei verließ. Aber was wusste eine Dame wie sie schon über diese Welt? Frauen führten ein behütetes Leben. In allen Dingen mussten sie ihren Vätern, Brüdern oder Ehemännern gehorchen. Zu ihrem eigenen Besten, sonst würden diese flatterhaften Geschöpfe ständig falsche Entscheidungen treffen.
    Einmal hatte Jackson zu Neville gesagt, in seinem Metier käme es hauptsächlich auf Geduld an. Oft fand man lange Zeit keine neuen Informationen, doch dann, nach wochenlanger ergebnisloser Mühe, kam plötzlich der Durchbruch. Nevilles Ansicht nach steckten sie in der Tat in einer völligen Flaute, daher fiel es ihm zunehmend schwer, Jacksons Optimismus zu teilen. Genau genommen ermittelten sie noch nicht allzu lange, aber die Trennung von Diana machte ihn ungewöhnlich ungeduldig.
    Seit Henry Latimer und Frank Hollis beobachtet wurden, hatten sie sich nicht das Geringste zuschulden kommen lassen. Jackson zufolge hielten sie sich bedeckt. Auf jeden Fall gab es keinen Hinweis darauf, ob immer noch Mädchen verschleppt wurden oder ob die Bande vorübergehend damit aufgehört hatte, um von ihrer Spur abzulenken.
    “Sie gehen mir aus dem Weg”, sagte Neville vorwurfsvoll zu Diana, als er ihr endlich auf einem Ball bei den Templestowes begegnete. An diesem Abend trug sie ein blaues Gewand von derselben Farbe wie ihre Augen sowie eine Tiara und eine Halskette mit den Medbourne-Saphiren. Ganz zu schweigen von den Ohrringen und dem Ring an ihrem Finger.
    Über den Rand ihres Fächers hinweg warf sie ihm einen herausfordernden Blick zu. “Ja”, bestätigte sie schließlich.
    “Sie geben es also zu?”
    “Durchaus.”
    “Haben Sie mich denn überhaupt nicht vermisst?”
    “Doch, natürlich.”
    “Dann tanzen Sie mit mir, Sie unartiges Mädchen”, rief er lachend, denn das mutwillige Funkeln in ihren Augen entwaffnete ihn rasch.
    “Ah, der große Sir Neville Fortescue erteilt mir mal wieder einen Befehl. Bitte nennen Sie mir einen einzigen Grund, weshalb ich Ihnen gehorchen sollte.”
    “Zum Teufel, weil ich dich liebe”, entfuhr es ihm. Prompt erstarrten sie beide.
    Was war nur mit ihm los? Seit jenem schicksalhaften Abend, da er Frank Hollis’ verächtliche Bemerkung mit angehört

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