Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)
mir egal, das ist sowieso futsch. Und der größte Witz ist, als Sie mir diese lächerliche Fälschung präsentiert haben, dachte ich, dass es sich dabei in der Tat um eine Kopie handelt die die Diebe gemacht haben um euch abzulenken—genau das, was Sie gesagt haben. Aber ich dachte, wenn ihr Jungs das nicht bemerkt habt und es für das Original haltet, warum sollte ich euch das dann sagen?“
„Stimmt. Es wäre die Lösung für alle Ihre Probleme gewesen. Ihre Frau bekommt ihr Bild zurück, wir hören auf zu suchen und alles, was diese traurige Episode Sie kostet, ist das Geld für den Idioten, den Sie angeheuert haben um Ihre Kopie zu stehlen.“
„Genau“, gab Townsend leise zu. Aber das ist wohl nicht mehr möglich, oder? Wahrscheinlich hätte sie den Unterschied sowieso bemerkt, aber jetzt… Sie wird erfahren was ich getan habe, oder?“
„Vielleicht versteht sie es ja wenn Sie ihr die Situation erklären, oder was meinen Sie?“ fragte Julian aber Townsend stieß einen missmutigen Seufzer aus.
„Sie wird mich hassen und jeglichen Respekt verlieren. Für manche Dinge hat eine Frau niemals Verständnis, wissen Sie das denn nicht? Ihr ein Geschenk weg zu nehmen, egal aus welchem Grund, ist eines dieser Dinge. Haben Sie irgendeine Idee, was ich ihr sagen soll?“
Julian hielt Townsends verzweifeltem Blick stand als er sagte „Naja, ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung was man mit einer Frau in einer solchen Situation machen sollte. Allerdings ist meiner Erfahrung nach der beste Weg damit die Person die man liebt einen weiterhin respektiert, ihr die Wahrheit zu erzählen.“ Bei den letzten Worten sah er Romeo an und handelte sich einen wütenden Blick aus einem Paar verengter Augen unter zusammengezogenen Brauen ein.
Er beschloss , seine eigenen Probleme für den Moment außer Acht zu lassen und stand auf. „Es kommt gleich jemand, der Ihre schriftliche Aussage aufnimmt. Ich empfehle Ihnen, ehrlich und kooperativ zu sein. Das ist nämlich der beste Weg sowohl mit Gesetzeshütern als auch mit betrogenen Partnern umzugehen.“
Kapitel 11
„Was zum Teufel sollte das?“ fauchte Romeo sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war.
Julian wirbelte herum und baute sich vor ihm auf. „Gute Frage. Sag du’s mir doch.“
„Was?“
„Frag nicht ‚was‘, verdammt nochmal!“ brüllte Julian. „Oh, ich wüsste zu gerne wie du wirklich heißt, du manipulativer Lügner! Jetzt mehr denn je.“
Romeos Gesicht nahm den grimmig entschlossenen Ausdruck an den Julian inzwischen so gut kannte. „Es wäre ganz hilfreich wenn du mir sagen würdest , was genau du mir diesmal vorwirfst“, sagte er mit kalter Wut.
„Du hast gesagt , du würdest keine Verbrechen mehr begehen. Du hast gesagt, ich könnte dir vertrauen und dann… Dann hast du…“
„Dann habe ich was ?“
„Der versuchte Einbruch in das Museum für Kunstgeschichte letzte Nacht—das warst du, oder nicht? Du hast gesagt, du würdest es nicht mehr tun, Ro—“ Julian biss sich auf die Zunge. Gerade jetzt wollte er den Namen nicht aussprechen, denn der stand noch immer für den Dieb, hinter dem Julian hergejagt hatte. Dann atmete er tief durch. „Ich wollte dir glauben. Das wollte ich wirklich. Als dein Kumpel Goldstein mir davon erzählt hat, habe ich so sehr darauf gehofft diese Information würde sich als falsch erweisen. Ich bin sogar zu dir gekommen weil ich gedacht habe, du würdest vielleicht deine Meinung ändern falls du es wirklich planst. Aber du hast nicht gezögert, nicht mal einen Moment lang, stimmt’s? Du hast einfach—“
„Du wusstest davon?“ Anders als bisher wenn er wütend gewesen war, sprühten Romeos Augen keine Funken vor Wut. Stattdessen strahlten sie eine gefährlich Kälte aus, wie blaues Eis—erbarmungslos und potentiell tödlich.
Lähmende Furcht griff mit stahlharter Faust nach Julians Herz. Zum ersten Mal seitdem sie sich begegnet waren, bekam er Angst vor Romeo. Romeo war nie als gefährlich eingestuft gewesen. Er trug nicht einmal eine Waffe bei sich, von dem Armeemesser, das er bei seinen Einbrüchen benutzte, abgesehen. Was Julian jetzt in den Augen des Mannes sah, den er wenigstens ein bisschen zu kennen glaubte, jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Romeo mochte zwar nicht unnötig Gewalt anwenden, aber er war durchaus dazu fähig. Seine dezent kampfbereite Haltung machte das sehr deutlich und die Finger seiner linken Hand waren angespannt, bereit zum Angriff.
In
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