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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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unter Drogen stehst.«
    »Auch gut. Gib mir die kleine Sabberschnute und setz dich hin.«
    Charlie reichte Jane das Baby. »Außerdem musst du Mom ruhig stellen.«
    »O nein. Nicht ohne Drogen.«
    »Die sind im Medizinschrank im Badezimmer. Unterstes Fach.«
    Inzwischen hockte er am Boden, rieb sich die Stirn, als wollte er die Haut straffen. Sie stieß mit dem Knie an seine Schulter.
    »Hey, Kleiner. Es tut mir ehrlich leid. Das weißt du, hm? Muss ich nicht erst sagen, oder?«
    »Nein.« Ein schwaches Lächeln.
    Sie hob das Baby hoch, betrachtete es liebevoll, spielte die Mutter Jesu. »Was meinst du? Sollte ich mir auch so was besorgen?«
    »Du kannst meines jederzeit leihen, wenn du möchtest.« »Nein, nein. Ich sollte mir selbst eines klauen.«
    »Jane!«
    »Kleiner Scherz! Meine Güte. Manchmal bist du so ein Weichei. Geh und sitz shiva . Geh. Geh. Geh.«
    Charlie sammelte die Kissen ein und ging ins Wohnzimmer, um mit seinen Verwandten zu trauern, etwas nervös, denn das einzige Gedicht, das er kannte, war »Müde bin ich, geh zur Ruh«, und er hatte so eine Ahnung, dass es ihn nicht drei Tage über Wasser halten würde.
    Jane vergaß völlig, den großen Mann draußen vor dem Schaufenster zu erwähnen.

 
     
     
     
    Es dauerte zwei Wochen, bis Charlie wieder vor die Tür ging und zum Geldautomaten an der Columbus Avenue spazierte, wo er seinen ersten Mitbürger tötete. Die Waffe seiner Wahl war der 41er-Bus auf dem Weg von der Trans-Bay-Station zum Presidio an der Golden Gate Bridge. Will man sich in San Francisco von einem Bus überfahren lassen, ist der 41er die beste Wahl, denn er bietet einen hübschen Ausblick auf die Brücke.
    Charlie war nicht wirklich darauf vorbereitet gewesen, dass er an diesem Morgen jemanden umbringen würde. Er wollte ein paar Zwanziger für die Ladenkasse holen, nach seinem Konto sehen und vielleicht etwas gelben Senf vom Laden an der Ecke holen. (Charlie war kein Freund von braunem Senf. Der war wie Fallschirmspringen: okay für Rennfahrer und Serienkiller. Ihm persönlich verschaffte ein Hauch von französischem Senf alle Würze, die er im Leben brauchte.) Nach der Beerdigung war ein ganzer Berg von Aufschnitt in Charlies Kühlschrank zurückgeblieben, so dass er seit zwei Wochen nichts anderes aß, aber jetzt war nur noch Schinken, dunkles Brot und Babybrei übrig, ungenießbar ohne gelben Senf. Er hatte die kleine Plastikflasche in der Tasche und fühlte sich schon erheblich besser, doch als der Bus den Mann überrollte, war an Senf nicht mehr zu denken.
    Es war ein warmer Oktobertag, das Licht über der Stadt war weich und herbstlich, der Nebel walzte nicht mehr jeden Morgen gnadenlos im Schneckentempo aus der Bucht, und es wehte gerade so viel Wind, dass die paar Segelboote draußen auf der Bay aussahen, als posierten sie für einen impressionistischen Maler. In dem Sekundenbruchteil, in dem Charlies Opfer klar wurde, dass es unter die Räder kommen würde, wusste es dies vielleicht nicht zu schätzen, doch hätte es sich keinen besseren Tag aussuchen können.
    Der Mann hieß William Creek. Er war zweiunddreißig Jahre alt und arbeitete als Marktanalyst im Bankenviertel, wohin er an diesem Morgen gerade wollte, als er beschloss, kurz am Geldautomaten anzuhalten. Er trug einen leichten Anzug und Sneakers, hatte seine Arbeitsschuhe in der Ledermappe unter seinem Arm. Der Griff eines kleinen Taschenschirms ragte aus seiner Mappe hervor und weckte Charlies Interesse, denn obwohl der Griff des Schirms aus Walnussimitat zu bestehen schien, glühte er doch, als sollte er geschmiedet werden.
    Charlie stand in der Schlange und versuchte, nicht darauf zu achten, gab sich desinteressiert, aber er musste einfach hinsehen. Das Ding glühte! Sah das denn keiner?
    William Creek wandte sich kurz um, als er seine Geldkarte in den Automaten schob, merkte, dass Charlie ihn anstarrte, und gab sich Mühe, sein Jackett wie Mantaflügel auszubreiten, damit Charlie nicht sehen konnte, wie er seine Geheimnummer eintippte. Creek nahm seine Karte und das Geld, machte kehrt und steuerte zielstrebig auf die Straßenecke zu.
    Charlie hielt es nicht länger aus. Dieser Regenschirmgriff pulsierte wie ein pochendes Herz. Als Creek am Bordstein stand, sagte Charlie: »Entschuldigung! Entschuldigen Sie, Sir!«
    Als Creek sich umdrehte, sagte Charlie: »Ihr Schirm...«
    In diesem Moment überquerte der 41er-Bus die Kreuzung Columbus und Vallejo mit gut fünfzig Sachen und steuerte für seinen nächsten

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