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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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spät, Mitchell. Wir können nicht zur Polizei gehen. Uns liegen keinerlei brauchbare Beweise vor. Er hat alles vernichtet. Genauso, wie er auch uns vernichten wird, wenn wir ihn nicht aufhalten.« Ihre Stimme klang monoton, und ihre Augen waren von einem Schleier überzogen.
    »Taylor, hast du den Verstand verloren?«
    Sie lachte kurz und humorlos auf. »Vielleicht.«
    »Denkst du, du brauchst nur die Waffe auf ihn zu richten und abzudrücken? Einfach so?«
    Sie blickte über seine Schulter hinweg und antwortete: »Das lässt sich leicht feststellen.« Dann versteckte sie den Revolver hinter ihrem Rücken und rief: »Donald, hier bin ich.«
    Reece wirbelte herum.
    Eine Gestalt tauchte aus dem trüben Licht auf dem Flur auf und drang in die Schatten am Ende des Konferenzraums ein. Burdick schloss die Doppeltür hinter sich und kam auf sie zu. Sie hörten seine Schritte auf dem Marmorboden und dann nichts mehr, als er den dicken Teppich erreicht hatte.
    Burdicks Stimme klang dumpf wie eine Glocke im Nebel. »Sie sind das, Taylor, nicht wahr? Anscheinend haben Sie dem Tod ein Schnippchen geschlagen, was? Und da ist ja auch Mitchell.«
    Drei Meter vor ihnen blieb er stehen. Taylor wurde zum Zentrum des Universums dieses dunklen Saals. Sie glaubte aus den Ventilatorschächten so etwas wie elektronisches Rauschen zu vernehmen, vielleicht war es aber auch nur das Rauschen des Blutes in ihren vibrierenden Schläfen. Die Gemälde weiter hinten an den Wänden wirkten wie gefrorene Sternennebel, und die leuchtenden Lämpchen auf den elektronischen Geräten und Telefonen sahen aus wie sterbende rote Riesen, die viele Lichtjahre entfernt blinkten.
    Taylor sah Burdick einen Moment lang an und hob dann die Waffe.
    Sein Mund öffnete sich, und er blinzelte. »Taylor, ist das ein Revolver?«
    Sie hatte sich vorher genau überlegt, was sie zu ihm sagen wollte. Doch jetzt, als der entscheidende Moment gekommen war, hatte sie alles vergessen. So krächzte sie nur: »Sie haben Wendall Clayton ermordet. Und Sie haben auch versucht, mich umzubringen.«
    Burdick lachte rau. »Sind Sie von Sinnen?« Er sah Mitchell Hilfe suchend an, und in seinen Augen war Bestürzung zu erkennen. »Was redet sie denn da?«
    »Sie Schwein«, flüsterte Taylor. »Sie haben mich vergiftet. Und Wendall erschossen. Dafür werde ich jetzt Sie umbringen.«
    Burdick streckte abwehrend die Hände aus. »Nein, bitte nicht! Ich weiß nicht, wofür Sie mich halten, aber ich schwöre Ihnen bei Gott, dass ich niemals versucht habe, Sie zu vergiften oder Ihnen sonstwie Schaden zuzufügen. Ich verspreche Ihnen bei allem, was mir heilig ist …«
    »Nein!«, schrie Taylor und spannte den Hahn. Burdick wich mit entsetztem Blick zur Wand zurück, und Reece stand starr da.
    In dieser Position verharrten die drei eine endlose Minute lang.
    Taylor atmete tief durch und sah auf den Revolver, so als wollte sie ihn zwingen, von alleine loszugehen. »Ich kann es nicht!«, rief sie dann. »Ich kann es einfach nicht!« Der Lauf der Waffe sank nach unten.
    Reece näherte sich Taylor vorsichtig und nahm ihr den Revolver ab. Er legte seinen Arm um ihre Schulter und sagte: »Es ist alles in Ordnung.«
    »Ich wollte so stark sein«, flüsterte sie, »aber ich schaffe es einfach nicht.«
    »Ich schwöre Ihnen beiden«, sagte Burdick, »dass ich damit absolut nichts …«
    Taylor befreite sich von Reeces Arm und sah Burdick mit der ganzen Wut an, zu der sie fähig war. »Sie mögen vielleicht glauben, die Polizei, den Bürgermeister und tausend andere wichtige Leute in der Tasche zu haben, aber ich lasse mich von Ihnen nicht aufhalten!« Sie griff nach dem Telefonapparat.
    Burdick schüttelte traurig den Kopf. »Taylor, Sie liegen völlig falsch, Sie geben sich Hirngespinsten hin.«
    Sie fing an zu wählen, als eine Hand ihr den Hörer abnahm und ihn auf die Gabel zurücklegte.
    »Nein, Taylor«, sagte Mitchell Reece und hob den Revolver. Die Mündung funkelte in ihre Richtung wie eine schwarze Perle. »Nein«, wiederholte er leise.

…Dreiunddreißig
    Zuerst lachte Taylor, und zwar genauso ungläubig wie Reece vor einer Woche, als sie ihm mitgeteilt hatte, Wendall Clayton sei ermordet worden. Doch ihr Lachen verging rasch, und sie stieß voll bodenlosem Entsetzen aus: »O nein!« Sein Gesicht war hart wie Stein, seine Augen blickten kalt wie Metall. »Du, Mitchell?«
    Reece schwieg, doch die Art, wie er seine Lippen zusammenpresste, war Antwort genug.
    »Kann mir vielleicht einer von

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