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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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beinahe heraus.
    Er schüttelte den Kopf. „Sie mag glauben, dass sie mich liebt, aber ..."
    „Sie hat .es dir gestanden, und du hast trotzdem nichts unternommen?", fiel Sophia ihm entgeistert ins Wort.
    „Lass mich bitte ausreden!", fuhr Alistair sie an. Er litt unter rasenden Kopfschmerzen, im Mund den Geschmack des Biers, das er gestern Abend zu reichlich in sich hineingeschüttet hatte, und seit Helens Abreise rasierte er sich nicht mehr. Er wollte diese Sache schnellstens hinter sich bringen und dann nur weiterschlafen.
    Seine Schwester presste die Lippen zusammen und bedeutete ihm mit einer ungehaltenen Geste, weiterzusprechen.
    Er holte tief Luft. „Sie mag jetzt wohl meinen, dass sie mich liebt, doch welche Zukunft wäre ihr hier mit mir beschieden? Und welche Zukunft hätte ich, wenn sie meiner überdrüssig würde und mich dann doch verließe?"
    „Und wie sieht deine Zukunft jetzt aus?", gab Sophia zurück.
    Mühsam hob er den Kopf und sah sie an. Ihre Miene war grimmig, doch ihre Augen hinter den großen runden Brillengläsern blickten traurig.
    „Freust du dich so sehr darauf, den Rest deines Lebens allein zu verbringen?", fragte Sophia ruhig. „Ohne Kinder, ohne Freunde, ohne Liebe oder auch nur jemandem, mit dem du abends reden kannst? Was ist das für ein Leben, das du so verzweifelt zu bewahren versuchst? Hab doch einfach Vertrauen, Alistair!"
    „Wie könnte ich?", murmelte er. „Wenn sich doch von einem Augenblick auf den anderen alles ändern kann? Wenn ich alles wieder verlieren könnte?" Er strich über seine Narben. „Ich glaube nicht mehr an das Glück, an eine glückliche Zukunft. Ich habe mein Gesicht verloren, Sophia."
    „Du bist ein Feigling", beschied seine Schwester; ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag.
    „Sophia ..."
    „Nein." Sie hob abwehrend die Hände. „Ich weiß, dass es für dich schwerer ist als für andere, ich weiß, dass du alle Hoffnung auf Glück verloren hast, aber verdammt noch mal, Alistair — wenn du Helen jetzt gehen lässt, kannst du deinem Leben auch gleich ein Ende setzen. Das Glück ist unberechenbar, du jedoch gibst einfach auf und lässt dem Glück nicht einmal eine Chance !"
    Er rang schwer nach Atem. Ihm war, als bohrten feine Splitter sich in sein Herz, ließen es bersten, bluten.
    „Du kannst an deinem Gesicht ebenso wenig ändern wie sie an ihrer Vergangenheit", sagte Sophia. „Beides ist nun mal wie es ist und wird immer so sein. Du wirst einfach lernen müssen, mit deinen Narben zu leben, so wie Helen es gelernt hat, mit ihrer Vergangenheit zu leben."
    „Ich habe gelernt, damit zu leben. Sie ist es, um die ich mir Sorgen mache." Er schloss sein Auge. „Ich weiß nicht, ob sie mit mir leben könnte. Und ich weiß nicht, ob ich es ertragen könnte, wenn sie es nicht kann."
    „Aber ich!" Er hörte sie näherkommen. „Du kannst alles ertragen, Alistair. Das hast du schon bewiesen. Ich habe mal zu Helen gesagt, dass ich keinen mutigeren Menschen kenne als dich. Dir ist das Schlimmste geschehen, das man sich vorstellen kann, und du betrachtest das Leben ohne Illusionen. Ich weiß kaum, wo du überhaupt den Mut hernimmst, zu leben, und trotzdem bitte ich dich, noch einmal all deine Unerschrockenheit aufzuwenden."
    Er schüttelte stumm den Kopf.
    Das Bett wackelte leicht, und als er aufsah, kniete Sophia an seinem Bett und rang die Hände. „Gib ihr eine Chance, Alistair! Gib deinem Leben eine Chance! Bitte sie, dich zu heiraten."
    Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Mein Gott, was, wenn sie recht hatte? Was, wenn er ein Leben mit Helen aus bloßer Furcht wegwarf? Nicht auszudenken. „Meinetwegen", brummte er.
    „Sehr gut", sagte Sophia forsch und war im Nu wieder auf den Beinen. „Dann steh auf und zieh dich an! Meine Kutsche wartet unten. Wenn wir uns beeilen, sind wir noch vor Einbruch der Dunkelheit in Edinburgh."
    Helen ging durch die High Street, um einzukaufen, als sie den Schrei hörte. Es war ein schöner, sonniger Tag und die Straße sehr belebt. Kaum in Edinburgh angekommen, hatte sie beschlossen, noch ein wenig zu bleiben und für Jamie und Abigail ein paar neue Kleider zu erstehen. Jamies Handgelenke ragten schon aus den Ärmeln seiner Jacke hervor. In Gedanken war sie vollauf mit Stoffen und Schneidern und den skandalösen Preisen für Schuhe für kleine Jungenfüße beschäftigt, weshalb sie sich nicht gleich umdrehte, um zu sehen, was da los war.
    Zumindest nicht bis zum zweiten Schrei.
    Nun schaute sie doch und sah

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