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Cinderella kehrt zurück

Cinderella kehrt zurück

Titel: Cinderella kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
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1. KAPITEL
    „Sie ist jetzt da …“ Luke Walker steckte seinen Kopf in den Pausenraum der Polizeiwache.
    Cameron Pratt hatte seine Schicht beendet und wusch jetzt seinen Kaffeebecher ab. Er gab noch etwas Spülmittel hinein und warf seinem Kollegen einen kurzen Blick zu. „Wer?“
    Luke grinste. „Na, Eden Perry.“
    Cameron, der von seinen Kollegen Cam genannt wurde, verzog das Gesicht. „Was, ausgerechnet jetzt?“
    „Ja. Sie ist gerade zur Tür reingekommen und möchte sich gleich die Ausstattung ansehen, mit der sie hier arbeitet.“
    „Hör mal, es ist halb fünf, ich habe seit eben Feierabend, und du bist im Dienst. Warum zeigst du ihr nicht alles?“
    „So läuft das nicht. Du weißt genau, dass du das spezielle Vergnügen mit der jungen Dame hast. Und ja, mir ist völlig klar, dass dir das nicht in den Kram passt, weil ihr früher in der Schule aus irgendwelchen rätselhaften Gründen aneinandergeraten seid. Jedenfalls fällt Eden Perry in deinen Bereich …“
    Cam kniff die Lippen zusammen. „Ich komme sofort“, presste er hervor.
    „Sie ist übrigens nicht wiederzuerkennen“, sagte Luke, dann schloss er die Tür zum Pausenraum.
    Cam war das herzlich egal. Für ihn war Eden Perry ein kleines Miststück. Er brauchte bloß an sie zu denken, und schon bekam er schlechte Laune. Ausgerechnet er sollte sie bei ih rer Arbeit als Phantombildzeichnerin unterstützen. Kurz vor seinem Urlaub hatte er davon erfahren …
    Der Fall, um den es ging, beschäftigte die Polizei von Northbridge schon seit mehreren Monaten, und Eden Perry sollte nun Licht ins Dunkel bringen. Immer wieder hatte Cam versucht, sich aus der Affäre zu ziehen – vergeblich.
    Jetzt war er für Eden Perry zuständig, ob es ihm passte oder nicht.
    Und diese Frau passte ihm ganz und gar nicht. Er wollte sie nie wieder sehen, am allerwenigsten wollte er mit ihr zusammenarbeiten. Als er vor zwei Jahren in seine Heimatstadt Northbridge in Montana zurückgekehrt war, hatte er erleichtert festgestellt, dass sie damals kurz nach ihm die Stadt verlassen hatte, um woanders zu studieren. Seitdem hatte sie sich offenbar nur selten hier blicken lassen.
    Aber jetzt war sie wieder da und sollte eine Frau auf einem alten Foto über vierzig Jahre altern lassen. Der Fall, um den es dabei ging, war inzwischen als der größte Skandal von Northbridge in die Geschichte dieser Kleinstadt eingegangen.
    Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, war Eden jetzt zu allem Überfluss auch noch Cams Nachbarin. Da blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als gute Miene zu bösem Spiel zu machen …
    Gedankenverloren gab er einen Spritzer Spülmittel in seinen Becher, obwohl er das längst getan hatte. Egal – er war dankbar für jede Sekunde, um die er das Zusammentreffen mit Eden hinauszögern konnte.
    Andererseits: Je eher er die Sache anging, desto schneller hatte er sie auch wieder vom Hals. Zumindest beruflich gesehen – dass Eden direkt neben ihm wohnte, ließ sich natürlich nicht so leicht ändern.
    „Die braucht sich gar nichts einzubilden“, sagte er leise und drehte den Wasserhahn auf. „Sollen sie doch alle einen Kniefall machen, weil sich die tolle Eden Perry dazu herab lässt, für uns zu arbeiten, mir ist das egal. Mir kann sie nichts vormachen, ich kriege sie schon klein.“ Er schrubbte den Kaffeebecher so heftig, dass der Schaum spritzte.
    „Du arbeitest übrigens mit Cam Pratt zusammen“, sagte Luke Walker zu Eden, während er sie in den Bürobereich führte. „Ich weiß nicht, ob du dich an ihn erinnerst …“
    „Doch“, erwiderte Eden knapp. Was sie da gerade zu hören bekam, gefiel ihr überhaupt nicht.
    „Aus der Highschool“, sagte Luke überflüssigerweise. „Ich glaube, ihr habt euren Abschluss im selben Jahr gemacht. Zuerst warst du ja in meiner Klasse, aber dann hast du ein Jahr übersprungen, stimmt’s?“
    „Genau“, erwiderte sie. Es klang etwas steif. Eigentlich war sie bis eben noch ganz gelassen gewesen … bis Luke den Namen Cam Pratt erwähnt hatte.
    „Ich wusste nicht, dass er auch bei der Polizei ist“, sagte sie. „Außerdem dachte ich, er wäre weggezogen.“
    „Er ist vor zwei Jahren wieder zurückgekommen.“
    „Aha.“ Eden bemühte sich um einen beiläufigen Tonfall. „Hat es eigentlich einen Grund, dass ich ausgerechnet mit Cam zusammenarbeite?“
    „Klar, Cam war lange bei der Polizei in Detroit und kennt sich deswegen mit dieser Phantombildgeschichte einigermaßen aus. Wir anderen betreten da

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