Ein Universum aus Nichts - ... und warum da trotzdem etwas ist
mittlerweile so viele weitere Belege verfügbar sind, ist nur schwer vorstellbar, dass wir uns irgendwie auf ein vergebliches Bemühen einlassen, wenn wir uns an diesem Bild orientieren. Ob man es mag oder nicht, die Dunkle Energie scheint uns zu bleiben â oder zumindest so lange zu bleiben, bis sie sich auf irgendeine Weise wandelt.
Ursprung und Art der Dunklen Energie stellen heute ohne jeden Zweifel das gröÃte Mysterium der Grundlagenphysik dar. Wir verstehen im Grunde nicht, wo sie herkommt und warum sie den vorliegenden Wert besitzt. Deshalb haben wir auch keine Ahnung, warum sie erst vor relativ kurzer Zeit â ungefähr in den vergangenen 5 Milliarden Jahren â begonnen hat, die Expansion des Universums zu beherrschen, oder ob das vollkommen zufällig geschehen ist. Die Vermutung liegt nahe, dass ihre Natur auf irgendeine grundlegende Weise mit dem Ursprung des Universums verknüpft ist. Und wir erwarten, dass sie seine Zukunft bestimmen wird.
26 Ich sollte hier noch einmal betonen, dass ein »flaches« dreidimensionales Universum nicht in der Art eines zweidimensionalen Pfannkuchens eben ist. Vielmehr handelt es sich um den dreidimensionalen Raum, den wir uns intuitiv vorstellen â in ihm sind Lichtstrahlen geradlinig unterwegs. Dem stehen die weit schwerer vorstellbaren gekrümmten dreidimensionalen Räume gegenüber, in denen Lichtstrahlen, die der zugrunde liegenden Raumkrümmung folgen, nicht geradlinig unterwegs sind.
27 Mit einer Prise Baryonen, also mit uns Erdlingen, Sternen und sichtbaren Galaxien als Würze für die Mischung.
28 In einem offenen Universum laufen parallele Lichtstrahlen heute auseinander, wenn wir ihren Verlauf rückwärts verfolgen.
29 Denn jeder ging davon aus, dass das Universum sich vernünftig verhielt und dass die vorherrschende Gravitationskraft im Universum anziehend wirkte.
30 Sie sagten nicht explizit, dass Turner und ich unrecht hatten, weil sie unseren Vorschlag ebenso wie der überwiegende Teil der anderen Beobachter ohnehin nicht für besonders glaubwürdig hielten.
6. Kapitel
Die Gratismahlzeit am Ende des Universums
Der Weltraum ist groÃ. Verdammt groÃ. Du kannst dir einfach nicht vorstellen, wie groÃ, gigantisch, wahnsinnig riesenhaft der Weltraum ist. Du glaubst vielleicht, die StraÃe runter bis zur Drogerie ist weit, aber das ist einfach ein Klacks, verglichen mit dem Weltraum.
Douglas Adams,
Per Anhalter durch die Galaxis
Eines von zweien ist nicht schlecht, denke ich. Wir Kosmologen hatten (wie sich herausstellte, richtig) vermutet, dass das Universum flach ist, und so brachte es uns nicht sonderlich in Verlegenheit, als sich dann noch zeigte, dass der leere Raum tatsächlich Energie besitzt â sogar genug Energie, um die Expansion des Universums zu dominieren. Es leuchtet nicht ein, dass diese Energie existiert, doch noch weniger plausibel ist, dass sie nicht ausreicht, das Universum unbewohnbar zu machen. Denn wenn die Energie des leeren Raums so groà wäre, wie sie nach den schon geschilderten vorläufigen Schätzungen hätte sein sollen, so wäre die Expansionsrate so groà gewesen, dass absolut alles, was wir derzeit im Universum sehen, schnell hinter den Horizont getrieben worden wäre. Das Universum wäre kalt, dunkel und leer geworden â lange bevor Sterne, unsere Sonne und unsere Erde sich hätten bilden können.
Für die Annahme, dass das Universum flach ist, gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist vielleicht am leichtesten nachzuvollziehen: Es war schon länger bekannt, dass das Universum tatsächlich annähernd flach ist. Selbst in der Frühzeit vor der Entdeckung der Dunklen Materie konnte die bekannte Menge des sichtbaren Materials in Galaxien und in ihrer Umgebung lediglich ungefähr 1 Prozent des gesamten Betrags der Materie erklären, der nötig war, damit ein flaches Universum herauskam.
Es mag so aussehen, als sei 1 Prozent nicht viel, aber unser Universum ist sehr alt â Milliarden Jahre alt. Unter der Annahme, dass die Gravitationseffekte von Materie oder Strahlung die sich entwickelnde Expansion dominieren â was wir Physiker schon immer als gegeben ansahen â, entfernt sich das Universum, sofern es nicht exakt flach ist, immer weiter von diesem flachen Zustand fort.
Falls es offen ist, läuft die Expansion in zunehmend schnellerem Tempo ab als bei einem flachen Universum. Die Materie
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