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Ein Universum aus Nichts

Ein Universum aus Nichts

Titel: Ein Universum aus Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence M Krauss
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das vollkommen zufällig geschehen ist. Die Vermutung liegt nahe, dass ihre Natur auf irgendeine grundlegende Weise mit dem Ursprung des Universums verknüpft ist. Und wir erwarten, dass sie seine Zukunft bestimmen wird.
    26 Ich sollte hier noch einmal betonen, dass ein »flaches« dreidimensionales Universum nicht in der Art eines zweidimensionalen Pfannkuchens eben ist. Vielmehr handelt es sich um den dreidimensionalen Raum, den wir uns intuitiv vorstellen – in ihm sind Lichtstrahlen geradlinig unterwegs. Dem stehen die weit schwerer vorstellbaren gekrümmten dreidimensionalen Räume gegenüber, in denen Lichtstrahlen, die der zugrunde liegenden Raumkrümmung folgen, nicht geradlinig unterwegs sind.
    27 Mit einer Prise Baryonen, also mit uns Erdlingen, Sternen und sichtbaren Galaxien als Würze für die Mischung.
    28 In einem offenen Universum laufen parallele Lichtstrahlen heute auseinander, wenn wir ihren Verlauf rückwärts verfolgen.
    29 Denn jeder ging davon aus, dass das Universum sich vernünftig verhielt und dass die vorherrschende Gravitationskraft im Universum anziehend wirkte.
    30 Sie sagten nicht explizit, dass Turner und ich unrecht hatten, weil sie unseren Vorschlag ebenso wie der überwiegende Teil der anderen Beobachter ohnehin nicht für besonders glaubwürdig hielten.

6. Kapitel
    Die Gratismahlzeit am Ende des Universums
    Der Weltraum ist groß. Verdammt groß. Du kannst dir einfach nicht vorstellen, wie groß, gigantisch, wahnsinnig riesenhaft der Weltraum ist. Du glaubst vielleicht, die Straße runter bis zur Drogerie ist weit, aber das ist einfach ein Klacks, verglichen mit dem Weltraum.
    Douglas Adams,
Per Anhalter durch die Galaxis
    Eines von zweien ist nicht schlecht, denke ich. Wir Kosmologen hatten (wie sich herausstellte, richtig) vermutet, dass das Universum flach ist, und so brachte es uns nicht sonderlich in Verlegenheit, als sich dann noch zeigte, dass der leere Raum tatsächlich Energie besitzt – sogar genug Energie, um die Expansion des Universums zu dominieren. Es leuchtet nicht ein, dass diese Energie existiert, doch noch weniger plausibel ist, dass sie nicht ausreicht, das Universum unbewohnbar zu machen. Denn wenn die Energie des leeren Raums so groß wäre, wie sie nach den schon geschilderten vorläufigen Schätzungen hätte sein sollen, so wäre die Expansionsrate so groß gewesen, dass absolut alles, was wir derzeit im Universum sehen, schnell hinter den Horizont getrieben worden wäre. Das Universum wäre kalt, dunkel und leer geworden – lange bevor Sterne, unsere Sonne und unsere Erde sich hätten bilden können.
    Für die Annahme, dass das Universum flach ist, gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist vielleicht am leichtesten nachzuvollziehen: Es war schon länger bekannt, dass das Universum tatsächlich annähernd flach ist. Selbst in der Frühzeit vor der Entdeckung der Dunklen Materie konnte die bekannte Menge des sichtbaren Materials in Galaxien und in ihrer Umgebung lediglich ungefähr 1 Prozent des gesamten Betrags der Materie erklären, der nötig war, damit ein flaches Universum herauskam.
    Es mag so aussehen, als sei 1 Prozent nicht viel, aber unser Universum ist sehr alt – Milliarden Jahre alt. Unter der Annahme, dass die Gravitationseffekte von Materie oder Strahlung die sich entwickelnde Expansion dominieren – was wir Physiker schon immer als gegeben ansahen –, entfernt sich das Universum, sofern es nicht exakt flach ist, immer weiter von diesem flachen Zustand fort.
    Falls es offen ist, läuft die Expansion in zunehmend schnellerem Tempo ab als bei einem flachen Universum. Die Materie würde im Vergleich zum anderen Fall immer weiter auseinandergetrieben, was ihre Gesamtdichte verringern würde und sehr schnell einen unendlich kleinen Bruchteil jener Dichte ergäbe, die erforderlich ist, damit ein flaches Universum herauskommt.
    Falls es geschlossen ist, würde die Expansion rascher verlangsamt, was es letztlich dazu brächte, wieder zu kollabieren. Währenddessen nimmt die Dichte zunächst langsamer ab als in einem flachen Universum, um dann, wenn das Universum wieder in sich zusammenfällt, allmählich wieder zuzunehmen. Erneut wird die Abweichung von der für ein flaches Universum erwarteten Dichte mit der Zeit größer.
    Seit das Universum eine Sekunde alt war, hat seine Größe um einen Faktor von fast einer Billion zugenommen. Wäre zu diesem früheren Zeitpunkt die Dichte des Universums nicht fast genauso groß gewesen wie die eines

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