Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Titel: Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
Vom Netzwerk:
garantieren. Ja, und du bist weiterhin wie ein Erdferkel rumgelaufen.«Sie lachte los und konnte gar nicht mehr aufhören. Sie setzte sich auf die Ladentheke und gluckste und gackerte wie ein Lachsack. Ein rosafarbener Lachsack mit blöden Kinderklämmerchen im Haar. Selten hatte ich etwas Mitleiderregenderes gesehen.
    »Jetzt ist es so weit«, sagte Evelyn und schaute auf die Uhr. »Das ging aber schnell.«
    »Also, mir ist schon länger ganz komisch«, sagte ich und rülpste leise. »Wirklich, gar nicht gut.«
    Evelyn sah auf das angebissene Plätzchen in meiner Hand. »Schätzchen, in den Sternen ist aber definitiv nichts drin.«
    »Der war ja so eine Lusche im Bett«, sagte Petra und wollte sich vor Lachen ausschütten.
    »Möchte mal wissen, was daran so komisch ist«, sagte Evelyn. »Sie Ärmste haben noch nicht mal was davon gehabt!«
    »Weiß ich ja selber nicht«, sagte Petra und lachte, dass ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. »Absolute Lusche, hihi, ist gar nicht komisch, hihi. Gibt’s gar nichts zu lachen, hihihihi. Aber du kannst ruhig du sagen, jetzt.«
    »Ach, nein danke«, sagte Evelyn.
    Petra tat mir jetzt wirklich Leid. »Es ist halb zwölf, Petra. Musst du nicht deine Kinder abholen?«
    »Meine Kinder!« Petra wälzte sich vor Lachen auf der Ladentheke. »Abholen.«
    »Oh Gott«, sagte ich. »Was haben wir getan? Die kann doch nicht mehr Auto fahren!«
    »Nee«, sagte Evelyn zufrieden.
    »Und die armen Kinder? Die warten jetzt vor dem Kindergarten auf ihre Mama.«
    »Kinder warten nie vor dem Kindergarten, sondern immer drinnen, unter Aufsicht. Und wenn keiner kommt, um sie abzuholen, verständigen die Erzieherinnen den Vater. Oder das Jugendamt.« Evelyn grinste.
    »Evelyn. Du bist teuflisch«, sagte ich.
    »Nee«, sagte Evelyn. »ich finde nur, die O-Beinige hat ein bisschen Strafe verdient.«
    »Aber die armen Kinder …«
    »Möchtest du so eine Mutter haben?«
    »Das kann man sich doch nicht aussuchen«, sagte ich. »Oh Gott, Evelyn, mir ist wirklich totschlecht. Bist du sicher, dass in den Sternen nichts drin war?«
    »Absolut«, sagte Evelyn.
    »Dann muss es die fettfreie Butter sein, die ich nicht vertrage«, sagte ich.
    »Olivia, Herzchen, es gibt keine fettfreie Butter«, sagte Evelyn. Das fand Petra so komisch, dass sie vor Lachen gleich einen Schluckauf bekam.
    »Am besten, du legst dich nebenan ein bisschen aufs Sofa«, sagte ich.
    »Ja, das wäre ja nicht das erste Mal«, sagte Evelyn, und Petra lachte und lachte. Als sie aufstand, um nach nebenan zu gehen, rannte sie mit dem Kopf gegen die Türkante. So etwas Komisches schien ihr noch nie passiert zu sein, denn sie lachte noch mehr als vorher. Als sie endlich auf der Gästecouch lag, sah ich Evelyn ängstlich an.
    »Kann man daran sterben?«
    »Wir werden sehen«, sagte Evelyn und lachte unbekümmert. Der Druck in meinem Magen wurde stärker. Ich schaffte es gerade noch zur Toilette, bevor ich mich erbrach.
    »Deine Kekse sind wirklich prima Appetithemmer«, sagte ich, als ich wieder herauskam.
    Evelyn sah mich nachdenklich an. »Vielleicht ist dir auch aus anderen Gründen übel. Wann hattest du denn das letzte Mal deine Periode?«

14. Kapitel
----
    I ch starrte Evelyn schockiert an.
    »Ist schon was her«, stotterte ich dann. Ich führte außerdem keinen verdammten Kalender über meine verdammte Periode.
    »Hm«, machte Evelyn.
    »Nein«, sagte ich. Nein, das würde das Schicksal mir nicht antun! Ich hatte doch schon genug gelitten, oder?
    »Ich habe einen Schwangerschaftstest im Haus«, sagte Evelyn und verzog das Gesicht. »Auf Vorrat gekauft, weißt du.« Sie grinste. »Ich dachte schon, ich müsste ihn bei eBay versteigern.«
    »Nein«, sagte ich wieder. Ich konnte nicht schwanger sein. Das war einfach nicht möglich. Das hier war doch keine verdammte Seifenoper.
Wird Olivia von ihrem Schwager schwanger, und wie sagt sie das ihrer Schwägerin, die jahrelang vergeblich versucht hat, ein Kind zu bekommen? Wird Olivia sich von der Autobahnbrücke stürzen, die eigentlich für die Blumenverkäuferin Petra bestimmt war? Sehen Sie selbst und schalten Sie ein, wenn es wieder heißt: Die Gaertners, eine Familie zum Abmurksen.
    Evelyn gab mir einen Schubs. »Komm schon«, sagte sie. »Selbstverleugnung bringt in diesem Fall überhaupt nichts.«
    »Ich kann aber gar nicht schwanger sein«, sagte ich. Ich konnte und durfte nicht. Und wollte es auch nicht sein.
    Evelyn zog die Augenbraue hoch, genau wie Oliver das immer tat.

Weitere Kostenlose Bücher