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Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Titel: Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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liebsten drei oder vier. Haha, als ob ich wie seine Schwester wäre. Na, jedenfalls habe ich mich schließlich überreden lassen. Ich meine, ich gehe allmählich auf die vierzig zu, und da wird es ja doch mal Zeit, sich zu entscheiden, nicht wahr? Und ein Kind, also, das konnte ich mir gerade noch vorstellen. Mit Kinderfrau und so – also, das hätte ich vielleicht verkraftet. Aber je länger wir es versuchten, desto weniger wollte ich schwanger werden. Ich war jeden Monat erleichtert, wenn ich meine Periode bekam, aber das wollte ich Oliver nicht sagen. Er merkte es nur leider auch so. Und er war traurig. Im Grunde wussten wir beide, dass unsere Ehe am Ende ist, als wir im Mai mit diesem verrückten Männertausch begonnen haben.«
    »Frauentausch«, verbesserte ich mechanisch. Die Welt sah irgendwie ganz anders aus, seit Evelyn zu sprechen begonnen hatte. Nicht mehr so schwarz. Da war ein Hauch von Rosarot am Horizont.
    »Ja, oder so«, sagte Evelyn. »Jedenfalls wussten wir es beide, wir haben es nur nicht so richtig ausgesprochen.«
    »Und ihr habt euch ständig in einem Hotel getroffen«, sagte ich.
    »Ja«, sagte Evelyn und grinste. »Im Bett haben wir uns immer blendend verstanden. Aber das kann ja nicht alles sein, oder? Jedenfalls bei diesem letzten Schwangerschaftstest letzten Monat, da haben wir uns endlich mal ausgesprochen. Dass das wohl alles keinen Zweck mehr hat mit uns beiden. Und dass wohl jeder besser eigene Wege geht. Oliver hat mir auch gesagt, dass er in dich verknallt ist. Und ich habe ihm gesagt, dass er gute Chancen bei dir hat, weil Stephan schließlich die O-Beinige vögelt und sowieso überhaupt nicht zu dir passt.«
    »Aha«, sagte ich.
    Aha. Aha. Aha.
    Hä?
    »Ja, aber irgendwie war Oliver dann doch gekränkt«, fuhr Evelyn fort. »Er glaubt, du hast nur mit ihm geschlafen, um dich an Stephan zu rächen. Ich habe gesagt, dass das Quatsch ist, aber er denkt, dass du Stephan immer noch liebst.«
    »Tu ich nicht«, sagte ich.
    »
Ich
weiß das«, sagte Evelyn. »
Mir
musst du das nicht sagen.«
    »Aber ich dachte, dass Oliver immer noch dich liebt«, sagte ich.
    »Tut er nicht«, sagte Evelyn. »Und zwar schon länger nicht. Wir mögen uns nur einfach sehr, deshalb haben wir diese Trennung so lange vor uns hergeschoben.«
    Ich starrte auf meine Füße. »Ich hab mich deinetwegen so mies gefühlt«, sagte ich. »Erst habe ich dir unterstellt, dass du was mit Stephan hast, und dann habe ich dir deinen eigenen Mann ausgespannt.«
    »Nein, nein, Herzchen«, sagte Evelyn. »Ich will dich ja nicht beleidigen, aber das hättest du gar nicht gekonnt. Unsere Beziehung war schon vorher am Ende. Und jetzt sei so gut und pinkle auf dieses Röhrchen, dann wissen wir endlich Bescheid.«
    Ich nahm den Schwangerschaftstest in die Hand. »Würdest du bitte rausgehen.«
    Evelyn verdrehte die Augen.
    »Bitte, Evelyn, ich kann sonst nicht.«
    Evelyn wartete widerwillig vor der Tür. Dann starrten wir gemeinsam auf das Feld.
    »Ein Strich – nicht schwanger, zwei Striche – bingo!«,sagte Evelyn. »Und von Stephan kann es nicht zufällig auch noch sein?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben seit Mai nicht mehr miteinander geschlafen. Wenn überhaupt, dann muss es mit Oliver passiert sein.«
    Es sah ganz so aus, als würden es zwei Streifen werden, tiefrosa, einer wie der andere.
    »Das ist schon verrückt«, sagte Evelyn. »Da versuchen wir es jahrelang, und ihr tut es einmal und – zack.« Sie berührte meinen Arm. »Geht es dir gut?«
    »Zack«, wiederholte ich matt. Die Streifen waren nun ganz klar zu erkennen. Ich ließ mich wieder auf den Badewannenrand sinken.
    »Ich würde sagen, du hast Oliver einiges zu erklären«, sagte Evelyn.
    »Ich wollte nie Kinder«, sagte ich. »Die sind dann nur irgendwann allein und fragen sich, warum alle anderen eine Mutter haben, nur sie nicht.«
    »Warum heulst du denn?«, fragte Evelyn.
    »Mir tut das Kind jetzt schon Leid«, schluchzte ich.
    »Hör mal, Olivia, ich habe da einen erstklassigen Psychiater an der Hand. Mit dem solltest du dein Pflegekindtrauma unbedingt mal aufarbeiten«, sagte Evelyn.
    »Woher weißt du das denn schon wieder?«
    »Von Oliver natürlich.«
    »Wenn er dir in Zukunft auch alles von mir erzählt, können wir das Ganze aber vergessen«, sagte ich schniefend.
    »Keine Sorge.« Evelyn lächelte wieder. »Im Grunde ist er die Diskretion in Person. Außerdem werde ich ja auch gar nicht hier sein, um mir alles anzuhören. Ich wollte

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