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Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Ein unsittliches Angebot (German Edition)

Titel: Ein unsittliches Angebot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Grant
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nervöser die Frau sie gemacht hatte. »Aber ich sehe ein, dass Sie weniger aus eigenem Interesse denn im Interesse Ihres ältesten Sohns Anspruch auf Seton Park erheben.« Sie sah nichts dergleichen ein. Aber Schmeichelei brachte einen mitunter weiter als die reine Wahrheit.
    »Es ist nur natürlich, dass ein Mann das Interesse seines Sohnes verteidigt.«
    »Natürlich und ehrenhaft. Das will ich gar nicht bestreiten. Ich bin sogar bereit, auf mein Recht zu verzichten und den Besitz ungeachtet des Ereignisses in acht Monaten zugunsten Ihres Sohnes an Sie fallen zu lassen.«
    Er verschluckte sich an seinem Kaffee und stellte die Tasse ab. »Es steht doch gar nicht in Ihrer Macht, die Bedingungen des Testaments zu ändern.«
    »Offiziell nicht. Ich könnte jedoch Mr Keene und anderen gegenüber behaupten, das Kind verloren zu haben. Wenn ich die Grafschaft dann verließe, würde niemand je Verdacht schöpfen.«
    Er kniff berechnend die Augen zusammen. »Sie möchten etwas dafür haben.«
    »Nicht mehr, als Sie selbst wollten.« Sie streckte die Finger aus und verschränkte die Hände dann wieder. »Ich weiß, dass Sie vorhatten, Ihrer Frau einen eigenen Haushalt einzurichten.«
    Falls er überrascht war, dass sie das wusste, falls es ihn kränkte, dass sie das Thema anschnitt, so gelang es ihm, diese Gefühle zu unterdrücken, um an den Besitz zu kommen. »Möglich.« Er zuckte die Schultern. Dann dämmerte es ihm. »Ah! Jetzt wollen Sie auch sie vor mir beschützen.«
    »Ich möchte lediglich eine kleine Änderung an dem vorschlagen, was Sie ohnehin im Sinn haben.« Sie lehnte sich leicht vor. So musste sich ihr Bruder vor Gericht fühlen. »Lassen Sie sie mit den Kindern hier wohnen. Sie können weiterhin von ihrem Vermögen leben, und von Ihrem Besitz in Derbyshire. Und das Russell-Vermögen wird auch in Ihren Händen sein.«
    »Was ist mit den Einkünften aus diesem Besitz?« Gieriger, verachtenswerter Mensch.
    »Ein Teil davon ist mein Wittum. Daran kann ich nichts ändern. Der Rest kann für Mrs Russells Unterhalt verwendet und ein etwaiger Überschuss für Ihre Söhne zurückgelegt werden. Ich bin sicher, Mr Keene würde sehr gern in Ihrem Auftrag einen Plan aufstellen.«
    Sein Blick tanzte über den Tisch, wie um dort eine noch bessere Option zu finden. »Wenn Sie keinen Sohn bekommen, wird das alles sowieso mir gehören.«
    »Richtig. Aber wenn doch, bleibt Ihnen nichts. Und jedes Mal, wenn Sie Ihren Ältesten ansehen, werden Sie daran denken, dass Sie die Möglichkeit hatten, ihm den Besitz zu sichern, und sie nicht ergriffen haben.« Sie drehte ihre Tasse um und griff nach der Teekanne. »Ich an Ihrer Stelle wüsste, was ich tun würde. Aber die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.«
    Die Freude über ihr Opfer stach sie messerscharf, als sie über die Wiese schritt. Dieses Land, das sie so sehr liebte, die Hügel und das Haus, Gegenstand all ihrer Ränke, würden ihr nicht mehr gehören. Sie hatte sie jemandem überlassen, dessen Anspruch besser war, und noch dazu die Sicherheit der Dienstboten bewahrt.
    Sie würde manchmal zurückkommen. Sie würden manchmal zurückkommen. Selbst wenn sie hauptsächlich in Lincolnshire wohnen würden, würden sie diese Gegend, in der sie sich kennengelernt hatten, besuchen wollen. Und sie würden ihren Kindern die Wege zeigen, auf denen sie spaziert waren, oder die Kirche, in die sie gegangen waren. Obwohl sie sich natürlich eine anständigere Geschichte darüber zurechtlegen mussten, wie sie einander kennengelernt hatten. Na ja, das hatte ja noch Zeit.
    Auf der Treppe von Pencarragh zog sie ihre Karte hervor und hielt sie zwischen Daumen und Zeigefinger bereit, als der Hausdiener zur Tür kam.
    Er verneigte sich, ohne die Karte entgegenzunehmen. »Ich fürchte, Mr Mirkwood ist nicht mehr hier, Ma’am. Er ist heute Morgen nach London abgereist.«
    »London?« Sie legte sich eine Hand auf die Brust, wo anstelle ihres Herzens plötzlich ein panischer Kolibri herumflatterte. »Ich hatte keine Ahnung, dass er uns verlassen wollte.«
    »Das hatte er die ganze Zeit schon vor. Er war nur vorübergehend hier.«
    »Natürlich. Mir war nur nicht bewusst –« Sie biss sich auf die Zunge. Was nützte es, diesen Diener erraten zu lassen, wie nah ihre Bekanntschaft mit Mr Mirkwood war? »Er war gestern mit ein paar anderen Nachbarn bei mir. Ich hätte ihm eine gute Reise gewünscht, wenn ich das gewusst hätte. Ich nehme nicht an, dass er erwähnt hat, wann er vielleicht wieder in die

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