Ein Vampir fuer alle Sinne
mich nichts weiter mehr zu tun, als Livy großzuziehen. Aber ich habe mich geirrt, denn dann kamst du.«
Er küsste sie auf den Mund und redete weiter: »Ich liebe dich, ich will für den Rest meines Lebens mit dir zusammen sein, aber du musst mir versprechen, wenn ich bei einem Unfall oder auf irgendeine andere Weise sterben sollte, dann wirst du dich nicht so aufgeben, wie ich es mit mir gemacht habe. Und so wie du es gemacht hast, als dir klar wurde, dass du mich nicht mehr würdest wandeln können. Irgendwo kann eine zweite, vielleicht sogar eine dritte Liebe auf dich warten. Solange es Leben gibt, gibt es auch Hoffnung. Sei keine lebende Tote – so wie ich es war, bis ich von dir geweckt wurde.«
Jeanne Louise wandte den Blick ab, da sie Probleme hatte, solche Versprechen zu geben. Stattdessen fragte sie: »Warum hat Onkel Lucian dich gewandelt?«
Verwundert sah Paul sie an, ging dann aber auf das neue Thema ein, das sie so gezielt angeschnitten hatte: »Livy hat ihre Gelegenheit zur Wandlung geopfert, um mich zu wandeln. Lucian hat zwar die eigentliche Wandlung vorgenommen, aber es zählt für sie.«
»Oh nein«, hauchte Jeanne Louise entsetzt, als ihr klar wurde, dass ihr Glück auf Kosten des Mädchens erkauft worden war.
»Aber nachdem er mich gewandelt hatte, habe ich meine einzige Wandlung an Livy abgetreten. Es ist also alles wieder gut«, versicherte er ihr.
Sie atmete erleichtert auf und ließ sich gegen Paul sinken. »Gott sei Dank.«
»In diesem Fall solltest du wohl eher deinem Onkel danken«, scherzte er.
Jeanne Louise hob den Kopf und sah ihn mit strahlender Miene an. »Gib es zu, du magst ihn.«
»Er hat seine guten Seiten«, räumte er zögerlich ein. »Aber er sollte wirklich mal an seinem Umgang mit anderen Leuten arbeiten.«
Sie lachte leise und gab ihm einen Kuss. Es war nur eine flüchtige Berührung der Lippen, aber so wie jedes Mal wurde daraus sehr schnell etwas Hitziges und Leidenschaftliches.
Paul drehte sie so, dass sie sich mit dem Rücken gegen seinen Wagen lehnen konnte, dann begannen seine Hände ihren Körper zu ertasten. Als Jeanne Louise ihre Hand in seinen Schritt gleiten ließ, unterbrach er nach Luft schnappend den Kuss und öffnete die Wagentür, damit sie einsteigen konnte.
Enttäuscht seufzte sie, stieg jedoch ein. Erst als sie im Wagen saß und Paul sich zu ihr setzte, wurde ihr bewusst, dass sie sich auf der Rückbank befanden.
»Was soll das geben?«, fragte sie verwundert und rutschte ein Stück weiter, damit er genug Platz hatte.
»Was glaubst du, was das geben soll?«, erwiderte er mit einem kehligen Knurren, zog die Tür hinter sich zu und nahm Jeanne Louise abermals in seine Arme.
Sofort küsste er sie wieder, und Jeanne Louise zögerte keine Sekunde, um seinen Kuss zu erwidern. Als er jedoch mit seinen Küssen hin zu ihrem Ohr wandern wollte, sagte sie: »In der Garage wird alles von Kameras überwacht.«
»Die Seitenscheiben sind schwarz getönt, man kann gar nichts sehen.«
Sie sah sich um und stellte fest, dass er recht hatte. Ein Lachen kam über ihre Lippen, als sie seine Hände an ihren Brüsten spürte. »Aber die werden wissen, was wir tun.«
»Honey«, sagte er ernst. »Jeder, der weiß, dass wir neue Lebensgefährten sind, weiß genau, was wir hier tun und was wir heute in einem Jahr immer noch tun werden. Aber wenn es dich stört, dann können wir zu mir fahren. Oder zu dir, das ist näher.«
Jeanne Louise dachte über seinen Vorschlag nach, doch dann schüttelte sie den Kopf und setzte sich rittlings auf seinen Schoß. »Ach, wen stört’s? Sollen sie es doch wissen, mir ist das egal. Die letzten Wochen wurde ich dauernd von allen bemitleidet. Dann können sie mich jetzt auch mal eine Weile beneiden.« Sie grinste ihn an und beugte sich vor, um ihn zu küssen.
Die Autorin
Die kanadische Autorin Lynsay Sands hat zahlreiche zeitgenössische und historische Romane verfasst. Sie studierte Psychologie, liest gern Horror- und Liebesromane und ist der Ansicht, dass ein wenig Humor »in allen Lebenslagen hilft«. Mit der »Argeneau«-Serie gelang ihr der große Durchbruch in den USA . Weitere Informationen unter: www.lynsaysands.net
Die Romane von Lynsay Sands bei LYX
Die Argeneaus:
1. Verliebt in einen Vampir
2. Ein Vampir zum Vernaschen
3. Eine Vampirin auf Abwegen
4. Immer Ärger mit Vampiren
5. Vampire haben’s auch nicht leicht
6. Ein Vampir für gewisse Stunden
7. Ein Vampir und Gentleman
8. Wer will schon einen
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