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Ein Vampir für jede Jahreszeit

Ein Vampir für jede Jahreszeit

Titel: Ein Vampir für jede Jahreszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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einem Zug. Normalerweise bereitete ihm Elvis Geschenk immer große Freude, doch aus irgendeinem Grund schmeckte der Whiskey heute Abend wie Asche. Er hatte keine Ahnung, weshalb. Vielleicht lag es daran, dass er sich wegen der Gefühle, die er schon seit seiner Jugend für Elvi empfand, seltsam schuldig fühlte, da er den Eindruck hatte, dass er damit Katricia hinterging und die neue, noch sehr zerbrechliche Freundschaft zwischen ihnen gefährdete. Was für eine blödsinnige Annahme. Er kannte sie doch erst seit heute, und nach den anfänglichen Flirtversuchen hatte sie keinerlei Interesse mehr an ihm gezeigt – oder er an ihr. Sie hatten miteinander gespielt, sich unterhalten und als Team gut zusammengearbeitet. Sie hatten sich ein bisschen besser kennengelernt, sich sogar schon ein wenig angefreundet.
    Teddy hatte noch nie etwas Vergleichbares erlebt. Sicher, er hatte in seinem Leben schon viele weibliche Freunde gehabt und auch häufiger mit einer Frau auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet. Er hatte zusammen mit Mabel einen Lebensgefährten für Elvi gesucht, mit Elvi Messen organisiert. Doch noch nie zuvor hatte er sich in der Gegenwart einer Frau so entspannt und gut aufgehoben gefühlt wie bei Katricia. Manchmal kam es ihm vor, als könnten sie ohne Worte kommunizieren, und in der Küche hatten sie so selbstverständlich und leicht zusammengearbeitet, als würden sie einer Tanzchoreografie folgen. Schon nach einem Tag fühlte er sich ihr näher als all den Frauen, mit denen er zum Teil mehrmonatige Beziehungen gehabt hatte. Seltsam. Kopfschüttelnd schraubte er die Kappe auf die Whiskeyflasche und schob sie in die Tüte zurück.
    Die Badezimmertür öffnete sich. Katricia kehrte ins Wohnzimmer zurück und nahm sich einen der Schlafsäcke, die er vorhin auf einem Stuhl neben der Couch abgelegt hatte. Teddy beobachtete sie schweigend. Sie trat zur Couch, rollte den Schlafsack darauf aus, öffnete den Reißverschluss und kroch hinein. Den Reißverschluss ließ sie offen. Teddy nahm sich eine Kerze und ging ebenfalls ins Bad.
    Im Vergleich zum Wohnbereich war es dort empfindlich kalt, also beeilte sich Teddy. Bereits nach zehn Minuten war er zurück, blies die Kerzen im Wohnzimmer aus und rollte einen Schlafsack vor dem Kamin aus. Dabei warf er einen verstohlenen Blick auf Katricia. Ihm kam der Gedanke, dass er ihr den Platz am Feuer hätte anbieten sollen. Die Couch war zwar bequemer, aber hier unten war es wärmer.
    Sie hatte die Augen geschlossen. Wahrscheinlich war ihr warm genug, entschied Teddy, und wollte gerade in den Schlafsack kriechen, als ihm auffiel, dass er ja noch alle Kleider über dem Schlafanzug trug. Nachts würde das sicher unbequem werden. Also schlüpfte er schnell aus Jeans und Pullover heraus, faltete sie ordentlich zusammen und machte es sich dann im Schlafsack bequem. Schon im nächsten Moment fielen ihm die Augen zu.
    Teddy wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte. Ein Flüstern hatte ihn geweckt, und mühsam schlug er die Augen auf. Katricia kniete an seiner Seite.
    »Was ist los?«, nuschelte er verschlafen und versuchte, wach zu werden.
    »Mir ist kalt«, flüsterte Katricia. »Gib mir etwas von deiner Körperwärme ab.« Ehe sich Teddy versah, hatte sie schon den Reißverschluss aufgezogen und war zu ihm in den Schlafsack gekrochen.
    »Du … ich … wir … das ist aber keine so gute …«, stammelte er, doch als sie ihren Körper an seinen schmiegte, wurde sein Protest immer kraftloser.
    »Ich bin alt genug und kann tun und lassen, was ich will. Und du bist ebenfalls erwachsen. Wir begehren einander, und das ist eine ganz großartige Idee«, hauchte sie und drückte sich an ihn.
    Teddy konnte sie einen Augenblick lang nur anstarren. Sie hatte all seine Einwände entkräftet, obwohl er doch nur vor sich hingestottert hatte. Bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, hatte sie sich schon wie ein enger, warmer Schlafsack um seinen Körper gewunden, und jetzt spürte er, wie sich ihr Leib an einigen ganz bestimmten Stellen an seinen presste.
    »Du hast meine Gedanken gelesen«, sagte er und versuchte mit aller Kraft, nicht auf ihre Nähe zu reagieren. Doch sein Wille war offenbar schwach, denn er reagierte ganz eindeutig. Der kleine Teddy hatte sich schon den ganzen Tag über ab und zu gemeldet, und jetzt war er vollkommen einsatzbereit.
    Erstaunlicherweise brachte sie das zum Schmunzeln. Er fragte sich, weshalb, doch es war schwierig, sich auf diesen Gedanken zu

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