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Ein Vampir für jede Jahreszeit

Ein Vampir für jede Jahreszeit

Titel: Ein Vampir für jede Jahreszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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eine kluge, sinnliche Frau geschenkt, mit der ich den Rest meiner Tage verbringen darf. Von meinem zweiten Versuch, das Leben zu leben, wollen wir erst gar nicht reden.«
    »Zweiter Versuch?«
    »Katricia, als Sterblicher habe ich nie geheiratet und hatte keine Kinder. Das kann ich jetzt nachholen. Mit dir.« Er lächelte schief. »Und keine Mitleids-Weihnachten mehr. Ich werde die Feiertage mit dir und unserem Kind verbringen, wenn wir erst mal eins haben.«
    Katricia hatte keine Ahnung, was ein Mitleids-Weihnachten sein sollte. Allerdings wurde ihre Aufmerksamkeit von etwas anderem noch viel mehr eingenommen. »Unser Kind?«
    »Ja … vorausgesetzt natürlich, dass du Kinder haben möchtest«, setzte Teddy verunsichert hinzu. »Also ich möchte schon, aber wenn du nicht willst, dann …«
    »Doch, ich möchte Kinder«, unterbrach sie ihn schnell. Teddy entspannte sich wieder und lächelte. Sie wollte unbedingt Kinder, doch bis eben war ihr das gar nicht in den Sinn gekommen. All ihre Gedanken waren nur um ihren Lebensgefährten gekreist. Kinder – so weit hatte sie noch überhaupt nicht gedacht. Doch, sie wollte schon Kinder, allerdings vielleicht erst in zwanzig Jahren oder so. Ja, innerhalb von zwanzig Jahren sollte sie es doch schaffen, sich an die Tatsache zu gewöhnen, dass sie nun einen Lebensgefährten hatte und den Drang, ihn alle fünf Minuten ins Schlafzimmer schleppen zu wollen, unter Kontrolle bekommen – ein Drang, gegen den sie just in diesem Augenblick schon wieder schwer anzukämpfen hatte.
    »Ich wünschte, ich hätte ein Geschenk für dich, nein, einen ganzen Stapel Geschenke für deinen Geburtstag und zu Weihnachten«, quengelte Teddy und blickte missmutig drein.
    Katricia drückte ihn. »Teddy, du bist selbst ein Geschenk«, erklärte sie feierlich. »Ich lebe schon sehr lange, und in letzter Zeit habe ich oft unter düsteren Gedanken und Depressionen gelitten, die einen Unsterblichen in die Abtrünnigkeit treiben können. Doch seit ich dich habe, ist das vorbei.« Sie legte den Kopf in den Nacken und lächelte ihn an. »Du bist mein Lebensgefährte. Für ein solches Geschenk unter dem Weihnachtsbaum betet jeder Unsterbliche.«
    Er musterte sie einen Augenblick schweigend. Dann blickte er an ihr vorbei. Seine Augen leuchteten, und er fragte: »Mit oder ohne Schleife?«
    »Wie bitte?«, fragte sie verwundert und keuchte überrascht, als er sie plötzlich auf seine Arme hob.
    »Möchtest du den Lebensgefährten unter deinem Baum mit oder ohne Schleife?«, fragte er und trug sie um die Theke herum in den Wohnbereich.
    »Ohne«, erklärte sie lachend, als sie bemerkte, dass er sie zum Weihnachtsbaum brachte. Vor dem Baum stellte er sie wieder auf die Füße und machte sich an ihrem Bademantel zu schaffen. Als er ihn zurückschlagen wollte, hielt ihn Katricia jedoch zurück und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. Er sah sie fragend an, bis Katricia sagte: »Teddy Brunswick, du bist wirklich ein Geschenk, das beste von allen, das viele schöne zukünftige Weihnachten und Geburtstage verspricht.«
    »Für uns beide«, gelobte er, küsste sie und schob gleichzeitig den Bademantel von ihren Schultern.

Ein Vampir zum
    Valentinstag

1
    In dem Moment, als Tiny die Hand hob, um anzuklopfen, erklang auf der anderen Seite der Tür ein Kreischen. Augenblicklich ließ er die Blutbeutel, die er trug, fallen und stürmte ins Zimmer. Bereits nach wenigen Schritten blieb er jedoch irritiert stehen. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass sich einer oder gleich mehrere von Leonius’ Schlitzern in die Kirche geschmuggelt hätten und jemanden attackierten – oder aber zumindest damit, dass eine Maus jemandem einen Schrecken eingejagt haben musste. Doch Fehlanzeige.
    Das Zimmer war voller Frauen. Die meisten von ihnen trugen weiße Kleider, und ausnahmslos alle starrten ihn entgeistert an.
    »Tiny?« Begleitet vom Rascheln der Seide trat Marguerite Argeneau aus dem kleinen Grüppchen, das sich rechts von Tiny befand. Beim Anblick der Matriarchin des Argeneau-Clans bekam Tiny große Augen, während seine Kinnlade herunterklappte. Sie trug ein langes, tailliertes Kleid mit tiefem Ausschnitt und langem, glockigem Rock, unter dem sich ein Tüllunterrock bauschte – ein wunderschönes, klassisches Hochzeitskleid. Nur war es nicht weiß, sondern blutrot mit schwarzen Ziernähten. Sie sah atemberaubend aus und stellte all die anderen Frauen in ihren weißen und pastellfarbenen Kleidern in den Schatten. Tiny

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