Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
gemacht?” Entsetzt schlug sie die Hände vor den Mund. „Wir werden zu spät kommen! Ich hasse es, zu Hochzeiten zu spät zu kommen. Alle anderen sitzen schon auf den Kirchenbänken und drehen sich um und starren einen an und.... ”
„Schon gut!” Lucern hob beschwichtigend die Hände und eilte dann die Treppe hinauf. „Schon gut! Ich bin schnell. Ich werde gleich fertig sein. Geben Sie mir zehn Minuten. Wir werden nicht zu spät kommen”, versicherte er, als sie ihn mit einem misstrauischen Blick bedachte. „Wirklich, das verspreche ich Ihnen.”
Kate schaute ihm nervös nach, als er an ihr vorbei die Treppe hinauf verschwand. Sobald er nicht mehr zu sehen war, ließ sie unglücklich die Schultern sinken. Nach all ihren Anstrengungen hatte er nicht einmal eine einzige Bemerkung über ihr Aussehen gemacht.
Enttäuscht ging sie weiter nach unten und ins Wohnzimmer, um zu warten. Sie fürchtete schon, mit dem Fuß vor Ungeduld ein Loch in den Teppichboden zu bohren. Aber so weit sollte es nicht kommen. Zehn Minuten, nachdem er sie auf der Treppe hatte stehen lassen, kam Lucern wieder herunter und war tatsächlich ausgehbereit. Sein Haar war, immer noch feucht von der Dusche, zurückgekämmt, und er trug einen maßgeschneiderten Designeranzug, der seine breiten Schultern betonte.
Zehn Minuten, dachte Kate beinahe empört. Zehn Minuten, und er sah fantastisch aus! Sie hatte den ganzen Tag gebraucht, um sich aufzubrezeln, und ihm hatten zehn Minuten genügt! Sie starrte ihn wütend an, als sie zu ihm in den Flur trat.
„Sehen Sie? Ich habe Ihnen doch gesagt, ich werde schnell sein”, sagte Lucern beschwichtigend, als er die Haustür öffnete.
„Wir werden nicht zu spät kommen, sondern genau rechtzeitig.”
Immer noch darüber verärgert, dass er tatsächlich so schnell gewesen war, verzog Kate nur das Gesicht und ging voraus nach draußen.
Lucern öffnete die Beifahrertür seines BMW auf eine sehr höfliche Weise, was ihr gut gefiel, dann sagte er: „Sie sehen reizend aus.” Er schloss die Tür, bevor sie reagieren konnte, aber sie lächelte strahlend, während sie beobachtete, wie er ums Auto herum zur Fahrerseite ging. Ihre Stimmung hatte sich wesentlich gebessert. Kate mochte Hochzeiten normalerweise nicht und war nicht angetan gewesen von der Aussicht, als „Lucs Begleiterin” auf einer zu erscheinen, aber vielleicht würde dieser Abend ja gar nicht so schlecht werden.
5
Es war schrecklich. Na ja, nicht in jeder Hinsicht, wie Lucern zugeben musste. Die Hochzeitszeremonie selbst war wunderschön. Und sehr zu seiner Überraschung hatte seine störrische, lästige Lektorin Tränen in den Augen, als Etienne und Rachel sich das Jawort gaben. Als er ihr das Taschentuch reichte, das er mit solcher Sorgfalt in die Brusttasche seines Anzugs gesteckt hatte, erklärte sie: „Die beiden sehen so glücklich aus! Sie sind offensichtlich vollkommen ineinander verliebt.”
Lucern knurrte nur und hoffte, dass die Zeremonie nicht so lange dauern würde wie letztes Jahr bei Lissianna. Er hatte nur ein einziges Taschentuch.
Zum Glück war Rachels Geistlicher weniger langatmig, als es der Familiengeistliche der Hewitts gewesen war. Dennoch, Lucern zerrte Kate praktisch aus der Kirche, sobald alles zu Ende war.
Oder er versuchte es jedenfalls. Ihre Flucht wurde durch den Engpass verlangsamt, der sich am Ausgang bildete, als jeder einzelne Gast stehen blieb und Etienne und Rachel gratulieren wollte. Das Paar hatte die Kirche als Erste verlassen, wie es dem Brauch entsprach, und nun standen sie oben auf der Kirchentreppe und sprachen mit allen, die herauskamen.
Selbstverständlich bestand auch Kate darauf, ihnen zu gratulieren und alles Gute zu wünschen, was Lucern lächerlich fand. Sie kannte sie schließlich nicht mal! Aber Kate ignorierte seine Versuche, sie die Treppe hinunterzudrängen, und blieb stehen, um dem Paar Glück zu wünschen.
Rachel und Etienne waren von Kates Anwesenheit selbstverständlich nicht überrascht. Die Gerüchteküche innerhalb der Familie brodelte so heftig wie immer. Und sehr zu Lucerns Verdruss gehörte Rachel zu diesen Leuten, die jeden mochten und sich gerne unterhielten. Etienne war von der gleichen Krankheit befallen, also konnten sie auch nicht einfach nur Danke sagen und Kate gehen lassen. Nein. Sie mussten tatsächlich mit ihr sprechen und sie fragen, ob es ihr in Toronto gefiele.
Lucern spürte, wie er sich anspannte, als er auf ihre Antwort wartete. Er war
Weitere Kostenlose Bücher