Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
ausgezahlt. Wenn er wollte, konnte er sich einfach entspannen. Der Verlag würde eben warten müssen, bis ihm etwas Neues einfiel.
Sein Blick fiel auf das Videospiel in der Ecke seines Schreibtischs Blutlust II. Das Spiel war Etiennes neueste Kreation. Teil I war mehrere Male ausverkauft gewesen und hatte zahllose Preise gewonnen. Dieser Erfolg hatte Lucern nicht sonderlich überrascht das Spiel machte Spaß und war voller Action, grafisch hervorragend gestaltet, es gab viele Schurken, die man töten konnte, Unmengen Rätsel zu lösen und einen tollen Plot. Lucern war nicht der Einzige in der Familie, der schreiben konnte.
Blutlust II würde wahrscheinlich sogar noch besser abschneiden als Blutlust I, wenn es veröffentlicht wurde.
Grinsend öffnete er das Päckchen und holte die Spiel-CD heraus. Er hatte die ersten paar Level des Prototyps schon gespielt, bevor das Spiel fertig gewesen war, und er und Bastien hatten direkt nach der Herstellung die beiden ersten vollständigen Kopien erhalten. Es zahlte sich aus, ein Bruder des Entwicklers zu sein.
Lucern schob die CD in den Computer und nahm sich vor, sich zu amüsieren. Er würde etwas von seinem Ärger loswerden, indem er die Bösen tötete. Und er würde Kate eine Weile meiden. Das war die perfekte Lösung. Er hatte mehrere Stunden gespielt und war tief in Blutlust II versunken, als er ein Klopfen an der Tür hörte. Auf sein zerstreutes
„Was?” hin öffnete sich die Tür und Kate kam mit einem Tablett herein.
„Ich dachte, Sie hätten vielleicht Hunger.”
Ihre zögernden Worte, zusammen mit dem Geruch nach Essen, lenkten Lucerns Aufmerksamkeit von dem Spiel ab. Er schnupperte interessiert und dachte, er könnte jetzt wirklich etwas essen. Wie der Rest seiner Familie nahm er nicht nur Blut zu sich, sondern auch normale Nahrung. Wenn sie das nicht taten, wären sie alle kleinwüchsig und abgemagert.
„Was ist es denn?”, fragte er neugierig.
„Ich wusste, dass Sie beschäftigt sein würden ich habe an den Briefen gearbeitet”, informierte sie ihn. „Also habe ich, nachdem Ihre Mutter weg und Sie nach oben gegangen waren, den Braten, den wir gekauft haben, zusammen mit ein paar Kartoffeln in den Ofen geschoben. So konnte er gar werden, während ich arbeitete.
Sie sagten, sie mögen alles blutig. Ich hoffe, das schließt auch Braten ein, denn der hier ist nicht einmal annähernd durch.”
„Perfekt.” Lucern nahm das Tablett und stellte es auf seinen Schreibtisch, wobei ihm auffiel, dass zwei Teller mit Essen und zwei Gläser mit etwas, das nach Wein aussah, darauf standen, ebenso wie zwei Gläser mit Wasser. Sie hatte für alles gesorgt.
Er entspannte sich gerade ein wenig, als sie einen Stuhl um den Schreibtisch zog, um sich zu ihm zu setzen, und sagte: „Ich dachte, wir könnten darüber sprechen.... ”
Sie wollte wieder über dieses PublicityZeug reden. Lucern spürte, dass er sofort verkrampfte, aber dann schweifte Kates Blick zum Computerschirm.
„Das sieht aus wie Blutlust.”
„Blutlust II”, verbesserte er.
„Soll das ein Witz sein? Es soll doch erst am Montag rauskommen. Ich habe es vorbestellt.”
„Ich kenne den Entwickler”, gab Lucern widerstrebend zu. „Ich habe eine Vorveröffentlichung bekommen.”
„Wahnsinn! Sie Glückspilz! Ist es so gut wie das erste Spiel?”
„Besser.” Lucern begann sich wieder zu entspannen, als sie weiterhin gierig den erstarrten Bildschirm ansah. Er erkannte sie sofort als Gamer. Jeder Gedanke an Publicity war für den Rest des Abends verschwunden.
Er warf einen Blick auf den Monitor und sah, dass sein Charakter gestorben war, während er abgelenkt gewesen war. Das Spiel wartete darauf, dass er entschied, was als Nächstes geschehen sollte. Er hatte die Möglichkeit, noch einmal von vorn anzufangen oder das Spiel zu beenden. Er dachte einen Moment darüber nach, dann fragte er: „Wollen Sie spielen? Man kann auch zu zweit spielen.”
„Tatsächlich?”, fragte sie eifrig. „Ja, bitte! Ich liebe Blutlust, und ich habe schon eine Ewigkeit darauf gewartet, dass endlich Nummer zwei rauskommt.” Sie zog ihren Stuhl noch näher. „Das ist ja großartig!”
Lucern lächelte in sich hinein und begann das Spiel noch einmal von vorn. Eins musste er ihr lassen: Kate C. Leever hatte einen guten Geschmack. Sie mochte seine Bücher, und sie mochte Etiennes Spiel.
Sie erwies sich auch als hervorragende Spielerin. Das Essen, das sie zubereitet hatte, stand vergessen auf dem Schreibtisch,
Weitere Kostenlose Bücher