Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
du hättest dich bereit erklärt, dieser Romantic Weekly ein Interview zu geben, um Kate loszuwerden. Was ist denn passiert, dass du deine Meinung auf einmal geändert hast?”
„Romantic Times”, verbesserte Luc automatisch. „Und es ist kein verdammtes Interview das hat sich verändert! Es ist eine verdammte Konferenz.”
„Eine Konferenz?” Bastien warf seiner Mutter einen misstrauischen Blick zu. „Wusstest du das?”
Marguerite Argeneau zuckte milde die Schultern – näher würde sie einem Geständnis nicht kommen. „Ich sehe nicht, was daran so problematisch sein soll. Nur ein paar Tage in einem Hotel mit ein paar Lesern.”
„Fünf Tage, Mutter”, fauchte Lucern. „Fünf Tage in einem Hotel mit etwa fünftausend Fans. Und dann sind da die Bälle, Signiertermine und .... ”
„Ein Signiertermin”, unterbrach ihn seine Mutter. „Ein einziger, und es sind noch ein paar Hundert andere Autoren dort. Du wirst nicht im Mittelpunkt stehen. Tatsächlich wirst du von Glück reden können, wenn sich überhaupt jemand für dich interessiert.”
Lucern ließ sich nicht beruhigen. „Und was ist mit den Bällen und Preisverleihungen und —”
„All diese Veranstaltungen finden im Hotel statt. Du wirst nicht riskieren müssen, in die Sonne zu gehen. Und “
„Ich werde nicht riskieren müssen, in die Sonne zu gehen, weil ich es nicht machen werde”, brüllte Lucern. „Ich kann nicht.... ”
„Doch, das kannst du”, begann Marguerite mit fester Stimme, aber Bastien unterbrach sie. „Warum kannst du nicht gehen?”, Fragte er Lucern.
„Es ist in den Staaten, Bastien”, sagte sein Bruder finster. „Ich komme doch bestimmt nicht durch den Zoll! Und ich kann keine fünf Tage ohne Blut sein.” Streng genommen würde er das zur wohl schaffen können, aber es würde nicht sehr angenehm sein, schlimme Krämpfe würden ihn peinigen, und sein Körper würde anfangen, ich selbst zu verschlingen.
Bastien runzelte die Stirn. „Ich könnte dir Blut zuschicken, sobald du dort bist. So etwas tun wir oft.”
„Da. Siehst du?”, sagte Marguerite triumphierend. „Du gehst also.”
„Danke, Bruder.” Lucern sah den jüngeren Mann erbost an, dann warf er seiner Mutter einen wütenden Blick zu. „Ich gehe nicht!”, beharrte er eigensinnig.
„Du hast dein Wort gegeben.”
„Man hat mich betrogen, sonst hätte ich das nie getan. Du hast mich glauben lassen, es ginge um ein Interview.”
„Ich habe nie gesagt, es wäre ein Interview”, widersprach Marguerite. Dann betonte sie: „Du hast dein Wort gegeben, dass du gehen würdest, und du wirst gehen.”
„Ich habe vielleicht mein Wort gegeben, aber keinen Vertrag oder so etwas unterschrieben. Ich gehe nicht.”
Marguerite setzte sich ruckartig auf, als hätte er sie geschlagen.
Nun sprach sie mit kalter, schneidender Stimme. „Früher einmal war das Wort eines Mannes verbindlich.”
Lucern verzog das Gesicht. „Ja, früher einmal”, knurrte er. „Die Zeiten haben sich aber geändert. Heutzutage braucht ein Mann nichts zu tun, solange er sich nicht schriftlich dazu verpflichtet hat.”
„In diesen modernen Zeiten, ja”, gab sie zu und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Aber so bist du nicht erzogen worden, Lucern Argeneau. Bist du kein Mann mehr, der sein Wort hält?”
Luc biss die Zähne zusammen, und seine Wut und seine Hilflosigkeit taten sich Unheil verkündend zusammen. Seine Mutter fuhr die großen Geschütze auf, stellte seine Ehre in Frage und nannte ihn bei seinem vollen Namen, um zu zeigen, wie sehr sie sich schämte, dass er auch nur in Erwägung zog, sein Wort nicht zu halten. Würde er es wirklich fertigbringen, sie zu enttäuschen?
Kate kaute an ihrem Daumennagel, während sie am Arrivals Gate auf und ab ging. Ihr Flugzeug war früh gelandet, und Lucern Argeneaus Maschine hatte Verspätung, was bedeutete, dass sie schon beinahe zwei Stunden wartete. Und sie war nicht einmal sicher, ob Lucern überhaupt an Bord war.
Sie hatte ihm die Tickets und alle Informationen über die Romantic-Times-Konferenz am Tag nach ihrem Abflug aus Toronto geschickt. Immerhin hatte sie darauf keine Antwort erhalten, die verkündete, Lucern werde nicht kommen, aber auch keine Nachricht, die das Gegenteil besagte. Nach allem, was Kate wusste, hatte er ihren verdammten Brief vermutlich nicht einmal gelesen. Wie üblich. Sie hätte anrufen können sie hatte jetzt schließlich die Nummer, musste aber plötzlich feststellen, dass sie zur
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