Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
intellektuellen Anstrengungen. Kate war gegen ihren Willen beeindruckt. Selbst seine mürrische Miene lenkte sie nicht von seinem guten Aussehen ab.
Ohne dass es einer Anstrengung bedurfte, wurde Kates Lächeln echter, und sie sagte: „Ich schon wieder. Ich habe noch nicht gegessen, und ich dachte, wir könnten uns vielleicht bei einem Essen zusammensetzen selbstverständlich auf Verlagskosten und darüber sprechen.... ”
„Nein. Bitte entfernen Sie sich von meiner Schwelle.” Lucern Argeneau schloss die Tür ein weiteres Mal.
„Na gut, das war schon mehr als nur .Nein’”, murmelte Kate. „Tatsächlich war es sogar ein vollständiger Satz.” Optimistisch wie immer beschloss sie, das als Fortschritt zu betrachten.
Sie hob die Hand und hämmerte erneut gegen die Tür. Ihr Lächeln war ein wenig mitgenommen, aber immer noch an seinem Platz, als die Tür zum dritten Mal aufging. Mr. Argeneau wirkte weniger erfreut denn je, sie immer noch auf seiner Schwelle zu linden. Diesmal sagte er nichts, sondern zog nur fragend eine Braue in die Höhe.
Kate nahm an, wenn es als Fortsehritt zu betrachten war, dass er einen ganzen Satz gesprochen hatte, stellte sein Schweigen nun das Gegenteil dar aber sie war entschlossen, sich dadurch nicht entmutigen zu lassen. Sie versuchte, ihrem Lächeln eine liebenswertere Nuance zu verpassen, räusperte sich und sagte: „Wenn Sie nicht gerne außer Haus essen, könnte ich vielleicht etwas bestellen und.... ”
„Nein.” Er war im Begriff, die Tür erneut zu schließen, doch Kate hatte nicht fünf Jahre in New York gelebt, ohne einen oder zwei Tricks zu lernen. Schnell streckte sie einen Fuß nach vorn und schaffte es, nicht das Gesicht zu verziehen, als die Tür dagegenkrachte und wieder zurückprallte.
Bevor Mr. Argeneau ihre Guerillataktik kritisieren konnte, sagte sie: „Wenn Sie kein bestelltes Essen mögen, könnte ich vielleicht ein paar Sachen einkaufen und etwas kochen, das Sie mögen.” Als Zugabe fügte sie hinzu: „So könnten wir über ihre Bedenken reden, und ich könnte diese vielleicht ausräumen.”
Er erstarrte bei ihren Worten vor Überraschung. „Ich habe keine Bedenken”, verkündete er.
„Aha.” Kate gestatte sich eine gesunde Dosis Zweifel, und sie war nur allzu bereit, auch Manipulation anzuwenden, falls sich das als notwendig erweisen sollte. Dann wartete sie, den Fuß immer noch an Ort und Stelle, und hoffte, dass man ihr ihre Verzweiflung nicht ansah. Aber sie wusste, dass ihre glatte Fassade im Begriff war zu zerbröckeln.
Der Mann schürzte die Lippen und ließ sich Zeit, über eine Antwort nachzudenken. Seine Miene ließ Kate befürchten, dass er im Geist Maß für einen Sarg nahm, als plante er, sie um die Ecke zu bringen und in seinem Garten zu verscharren, nur um sie loszuwerden. Sie versuchte, nicht allzu viel Gedanken an diese Möglichkeit zu verschwenden. Sie hatte als Edwins Assistentin zwar jahrelang mit Lucern Argeneau in Kontakt gestanden und war beinahe seit einem Jahr seine Lektorin, aber sie kannte diesen Mann nicht sonderlich gut. In ihren weniger wohlmeinenden Augenblicken hatte sie schon darüber nachgedacht, was für eine Art von Mann er wohl sein mochte. Die meisten ihrer LiebesromanAutoren waren Frauen. Tatsächlich waren alle anderen Autoren, die sie betreute, Frauen. Lucern Argeneau, der als Luke Amirault schrieb, war der einzige Mann. Was für ein Mann würde Liebesromane schreiben? Und auch noch Vampir-Liebesromane? Sie war zu dem Schluss gekommen, dass er wahrscheinlich schwul war.... oder ein Sonderling. Seine Miene in diesem Augenblick ließ sie zu „Sonderling” neigen. Ein Sonderling, wie auch Serienkiller Sonderlinge waren.
„Sie haben ganz offensichtlich nicht die Absicht, sich zu entfernen”, stellte er schließlich fest.
Kate dachte über die Frage nach. Ein festes „Nein” würde sie wahrscheinlich ins Haus bringen. Aber wollte sie das wirklich?
Würde der Mann sie umbringen? Würde sie, wenn sie durch diese Tür ging, morgen eine Schlagzeile in den Nachrichten sein?
Sie brach diese unproduktiven und sogar beängstigenden Gedanken ab, reckte die Schultern und verkündete entschlossen: „Mr. Argeneau, ich bin von New York hierher geflogen. Diese Sache ist wichtig für mich. Ich bin entschlossen, mit Ihnen zu sprechen. Ich bin Ihre Lektorin.” Das letzte Wort betonte sie, für den Fall, dass ihm die Bedeutung dieser Tatsache entgangen sein sollte. Für gewöhnlich hatte es eine gewisse Wirkung
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