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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Bäume oberhalb des Sees oder spazierten am Ufer entlang.
    Zusammen mit Jack Hendon, der gemeinsam mit Geoffrey sein Trauzeuge gewesen war, und den anderen Mitgliedern des Bastion Clubs - Christian, Deverell, Tristan, Jack Warnefleet, Gervase und Charles - zog sich Tony an eine Stelle in dem Kiefernwäldchen zurück, von wo aus sie die Damen im Auge behalten, aber auch ungestört miteinander reden konnten.
    Das Thema, das sie am meisten beschäftigte, war Dalziels Abwesenheit.
    »Ich habe ihn nie auch nur in der Nähe von jemandem gesehen, der zur guten Gesellschaft gehört«, erklärte Christian. Er nickte in Richtung der Damen.
    »Ich beginne mich zu fragen, ob ihn jemand wiedererkennen würde, wenn er erschiene.«
    »Was ich gerne wüsste, ist, wie er es schafft«, sagte Charles.
    »Er muss doch in einer ähnlichen Klemme stecken wie wir, meint ihr nicht?«
    »Das erscheint mir wahrscheinlich«, pflichtete ihm Tristan bei.
    »Er ist eindeutig ›einer von uns‹, in jeder anderen Beziehung jedenfalls.«
    »Wo wir gerade davon sprechen«, warf Jack Hendon ein, »was ist eigentlich mit Caudel geschehen, nachdem er in Dalziels Fänge geraten war?«
    »Ach, er hat laut und lange gesungen«, antwortete Charles.
    »Und dann hat er sich in seine Bibliothek gesetzt und sich eine Pistole an den Kopf gesetzt - der einzige Ausweg für einen Mann seines Ranges und Namens. Viel weniger schmutzig als ein Gerichtsverfahren und die folgende Hinrichtung.«
    »Hatte er nahe Verwandte?«, wollte Gervase wissen.
    »Dalziel sagte, ein entfernter Cousin werde ihn beerben.«
    Tony schaute Charles an.
    »Wann hast du ihn gesehen?«
    »Er hat mich zu sich gerufen.« Charles grinste.
    »Scheint, als ob dieser andere Mistkerl, der den Krieg zu seinem Gewinn genutzt hat, meistens in Cornwall aktiv war, von Penzance bis Plymouth. Eine Gegend, die ich wie meine Westentasche kenne. Er sitzt irgendwo in einem Ministerium, vermutlich dem Auswärtigen Amt. Offensichtlich handelt es sich um jemanden recht weit oben, der als vertrauenswürdig gilt - was Dalziel überhaupt nicht gefällt. Wenn Caudel schon schlimm war, dann hat dieser andere das Potenzial, noch verhängnisvoller zu sein.«
    »Hat er wirklich spioniert, oder hat er mehr auf Caudels Linie gearbeitet?«, fragte Tristan.
    »Das weiß ich nicht«, versetzte Charles.
    »Das ist eine der Sachen, die ich herausfinden soll. Ich werde hingehen und Fragen stellen, alles ein wenig aufmischen und genau das herbeiführen, was kein Spion, der etwas auf sich hält, dulden kann, dann warte ich ab, was geschieht.«
    Christian schnitt eine Grimasse.
    »Das ist aber eine riskante Strategie.«
    »Aber so willkommen.«
    Charles blickte die anderen mit leuchtenden dunkelblauen Augen an.
    »Daher muss ich euch verlassen und mich auf den Weg machen. Heute Nacht fahre ich nach Lostwithiel.«
    Er grinste mit einem Anflug von Übermut.
    »Dank unseres früheren Vorgesetzten habe ich einen wasserdichten Grund, London und die gute Gesellschaft hinter mir zu lassen, meine Schwestern und Schwägerinnen und die liebe Frau Mama, die alle von der Saison begeistert und in der Stadt bis auf Weiteres gebunden sind. Sie dachten zwar, sie würden einen Großteil ihrer Zeit damit verbringen, mich zu drangsalieren und meine Zukunft zu regeln, aber nun bin ich stattdessen auf dem Weg in die Heimat. Allein. Ich werde in meiner Bibliothek sitzen, umgeben von meinen Hunden, die Füße hochlegen und einen guten Brandy genießen.«
    Er seufzte zufrieden.
    »Ein Segen.«
    Mit einem verwegenen Lächeln salutierte er den anderen.
    »Ich muss nun aufbrechen und euch eurem Schicksal überlassen.«
    Sie lachten. Charles wandte sich ab.
    »Lass es uns wissen, wenn du Hilfe brauchst«, rief ihm Jack Warnefleet nach.
    Charles hob eine Hand.
    »Das werde ich. Und wenn ihr euch irgendwo verstecken müsst, ihr kennt ja alle den Weg nach Lostwithiel.«
    Das Grüppchen unter den Bäumen zerstreute sich. Tony, Jack Hendon und Tristan blieben noch stehen, schauten Charles zu, wie er sich bei Alicia und Tonys Mutter entschuldigte und sich geschickt aus den Fängen der anderen Matronen um sie herum befreite.
    Als Charles in Richtung Stallungen verschwand, entging Tony sein selbstsicherer Gang nicht. Er schaute zu Jack und Tristan, fing ihre Blicke auf - dann mussten sie alle grinsen und sahen zu ihren Damen - Alicia, Kit und Leonora -, die gerade die Köpfe zusammensteckten und im Sonnenschein auf dem Rasen miteinander plauderten.
    »Ich fürchte

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