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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hielten sie an sich gedrückt. Bis zu dem Moment hatte sie gar nicht erkannt, wie angespannt, wie unsicher er gewesen war.
    In dem Kuss verbanden ihre Gefühle sich, die Sorgen der letzten Tage verblassten angesichts des überwältigenden Glückes, das sie nun durchströmte.
    Als er seinen Kopf hob, tief Luft holte und sie losließ, war alle Spannung aus ihm gewichen, und er war wieder ganz der Alte - kurz, er verfiel wieder in seine herrische Art.
    »Komm.«
    Er küsste sie auf die Hand und drehte sie zur Kutsche um. Sein Karriol stand quer auf der Straße, die Pferde ließen die Köpfe hängen.
    »Es gibt einen guten Gasthof in Chittlehampton, nicht weit zurück an der Straße. Das ist am nächsten.«
    Mit einer Hand in ihrem Rücken schob er sie neben sich her, dann beugte er sich leicht vor und sah sie an - sah ihr in die Augen.
    »Wir sollten aus den nassen Kleidern herauskommen, ehe wir uns eine Erkältung einfangen.«
    Sie bezweifelte ernsthaft, dass sie, wenn sie aus ihren Kleidern heraus war, in irgendeiner solchen Gefahr schweben würde. Sie konnte in der dunklen Nacht zwar kaum etwas erkennen, aber sie spürte die Hitze seines Blickes.
    Er rief dem Kutscher einen Befehl zu, dann öffnete er die Tür und schaute in die Kutsche hinein.
    »Wir kehren zurück nach Torrington Chase.«
    Auf diese Ankündigung hin ertönten Freudenrufe und ein »Sehr schön!« von Maggs. Sie steckte ihren Kopf neben Tony ins Innere der Kutsche und fügte hinzu:
    »Aber für diese Nacht kehren wir in einem kleinen Gasthof ein. Ich bin zu nass, um wieder hier einzusteigen. Ich fahre mit Tony mit.«
    Ihre Brüder waren natürlich begeistert, schwebten im siebten Himmel, dass sie wieder in das Haus zurückkehrten, das ihnen vermutlich wie das Paradies erschienen war. Und sie schienen auch keine Einwände zu haben, unterwegs in ein Gasthaus einzukehren.
    Tony half dem Kutscher, sein Gespann zu wenden, dann zog er sie beschützend an sich, während die Kutsche sich mit einem Ruck in Bewegung setzte. Dicht dahinter gingen sie zu seinem Zweispänner. Er legte ihr die Hände um die Mitte und hob sie auf den Sitz. Der Regen ließ nach; sie wartete, bis sie über die Straße rollten, ehe sie sagte:
    »Wegen meiner Brüder…«
    Er sah sie an.
    »Was ist mit ihnen? Sie werden selbstverständlich bei uns leben.«
    Sie zögerte, dann fragte sie ihn:
    »Bist du dir sicher?«
    »Völlig.«
    Sie versuchte nachzudenken, was noch nicht geklärt war, was sie noch regeln mussten …
    »Ach du meine Güte!«, entfuhr es ihr. Sie sah ihn an.
    »Was ist mit Sir Freddie geschehen?«

    Später, als sie vor dem Feuer kniete, das im Kamin des besten Zimmers im »Schild und Schwert« in Chittlehampton brannte, in ein Handtuch gewickelt und sich mit einem anderen die Haare trocknete, musste sie wieder daran denken, wie Tony gelacht hatte.
    Wie entzückt er gewesen war, dass er - und die Frage, ob sie ihn heiratete - sie so sehr beschäftigt hatte, dass sie Sir Freddie völlig vergessen hatte.
    Sie musste Dalziel dafür danken, dass Tony so schnell zurückgekehrt war. Tony hatte unverzüglich einen Eilboten nach London geschickt, sobald sie in der Nacht zuvor auf Torrington Chase eingetroffen waren. Als Antwort hatte Dalziel die Anweisung geschickt, Sir Freddie nach London zu bringen, es sich dann aber anders überlegt. Er war Tony auf dem Weg entgegengekommen und hatte Sir Freddie übernommen. Offenbar wollte Dalziel mit Sir Freddie dessen Landsitz aufsuchen.
    Es lag auf der Hand, dass Dalziels Interesse von Sir Freddies Behauptung geweckt worden war, dass es noch einen bis dahin unentdeckten Verräter gäbe. Sie für ihren Teil hatte jedenfalls für ihr Leben genug von Hochverrat.
    Dennoch war Tonys Reaktion draußen auf der Landstraße irgendwie seltsam gewesen, als ob er sich nicht ganz sicher war, ob ihre Beziehung nicht doch irgendwie auf der Bedrohung durch Sir Freddie beruhte. Diese Bedrohung spielte in seinen Gedanken offensichtlich eine viel wichtigere Rolle als bei ihr.
    Die Türklinke bewegte sich; Tony trat ein. Er hatte es auf sich genommen, ihre Brüder ins Bett zu bringen; Maggs schlief bei ihnen im Zimmer, um ganz sicher zu sein, dass es ihnen an nichts fehlte.
    Ein Lächeln spielte um seine Lippen, während er auf der Schwelle verharrte, es vertiefte sich, und er kam auf sie zu.
    »Halt!« Sie hob eine Hand.
    »Du tropfst. Zieh dir die Kleider aus.«
    Seine Brauen zuckten nach oben, aber er blieb gehorsam stehen.
    »Wie du wünschst.«
    Das

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