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Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I

Titel: Ein verhängnisvoller Auftrag Meisterspionin Mary Quinn I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y.S. Lee
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gestohlen worden waren. Er muss außer sich gewesen sein, als er erfuhr, dass seine echten Reklamationen durch die früheren, unrechtmäßigen gefährdetwurden. Auf eine Versicherung zu verzichten, konnte er nicht riskieren; die Piraterie gefährdete sein Unternehmen. Seine Schiffe wurden mit erstaunlicher Regelmäßigkeit überfallen und er hat sicher schon bald jemanden mit Insiderwissen in Verdacht gehabt. Es ist nicht klar, wann er begriff, da es seine Frau war, aber allmählich dämmerte ihm das. Aus dem Grund hat er wahrscheinlich das Laskarenheim in seinem Testament bedacht; es war seine Art, den Versuch zu unternehmen, etwas wiedergutzumachen.«
    »Und vielleicht«, überlegte Anne Treleaven, »eine Art indirektes Geständnis. Mary, bist du durch das Testament dazu angeregt worden, eine Verbindung zwischen Chelsea und Limehouse herzustellen?«
    »Ja.« Mary lenkte rasch von den Laskaren ab. »Wir wussten von dem Haus in Pimlico, weil sie dort regelmäßig hinfuhr, genau wie Mr Samuels. Aber Limehouse hat sie nie aufgesucht. Eine Reihe unvorhergesehener Ereignisse   – James Eastons Beteiligung; die Adresse in dem Notizbuch, das Cass Day gefunden hatte   – brachte uns auf die Verbindung.« Sie sah ihre Arbeitgeberinnen an.
    Anne Treleaven nickte ernst. »Danke für deine Zusammenfassung, Mary. Die Arbeit, die du geleistet hast, war äußerst wertvoll. Vielleicht hast du jetzt selbst noch Fragen.«
    Mary nickte und errötete über das unerwartete Kompliment, das besonders wertvoll war, dass es von Anne Treleaven kam. »Es gibt ein paar Dinge, die ich nicht verstehe«, sagte sie vorsichtig. »Wie hatMrs Thorold herausgefunden, dass James   – ich meine, Mr Easton   – dem illegalen Handel auf der Spur war?«
    Anne Treleaven nickte. »Mr Easton ließ sowohl das Haus in Pimlico als auch das Laskarenheim überwachen. Einer seiner Späher, ein zehnjähriger Junge, ist Sonntagmorgen tot   – ermordet   – aufgefunden worden. Mrs Thorold muss ihn enttarnt haben. Es scheint relativ einfach gewesen zu sein, dem Jungen Informationen zu entlocken, ehe sie ihn umbrachte. Dich hat sie ironischerweise nicht verdächtigt, weil sie nicht der Ansicht war, dass ihr eine junge Dame auf die Schliche kommen könnte.«
    Das war allerdings pure Ironie.
    »Klingt logisch«, sagte Mary. »Aber warum hat sich Mrs Thorold gegen das Geschäft ihres eigenen Mannes gewandt? Ich kann ja verstehen, dass man außer Handarbeiten und gesellschaftlichen Anlässen noch etwas anderes machen will; ihre eigene Tochter hatte das gleiche Bedürfnis, und es ist ja auch etwas, das wir hier am Institut alle gutheißen. Aber die Handelstätigkeit ihres eigenen Mannes zu sabotieren   …? Das klingt weder intelligent noch weitsichtig.«
    Felicity Frame nickte eifrig. »Sicher. Wir können da auch nur Vermutungen anstellen, aber die Aussage von Mr Easton deutet an, dass sie auf ihren Mann herabsah; die Bezeichnung tief sitzende Verachtung ist nicht zu hoch gegriffen. Vielleicht war das ihre Art, sich an ihm zu rächen oder ihm ihre Überlegenheit zu beweisen.«
    »Es lassen sich verschiedenste Erklärungen finden«, sagte Anne Treleaven mit einem leichten Vorwurf. »Aber genau kann nur sie das wissen.«
    »Oder vielleicht auch nicht. Ehen sind komplizierte Bestien«, sagte Felicity Frame munter. »Die Anzahl der offiziell hingebungsvollen Ehemänner und -frauen, die ihre besseren Hälften am liebsten umbringen oder in Stücke reißen würden, ist ganz erstaunlich.«
    Mary machte sich Gedanken über das »Mrs« vor Felicity Frames Namen. Einen Mr Frame hatte sie niemals erwähnt   …
    »Nächste Frage?«, stieß Anne Treleaven sie an.
    »Warum hat Scotland Yard schon einen Tag früher zugeschlagen?«
    Anne Treleaven wirkte etwas verärgert. »Das war fast verheerend. Ein etwas übereifriger Inspektor im Yard fand, sobald das Schiff im Hafen eingelaufen sei, sei es ein guter Zeitpunkt, die Beweise zu sichern. Wir hätten es allerdings vorgezogen, wenn er das mit uns abgestimmt hätte.«
    Mary nickte. »Ach so. Ich hoffe, dass Ihre Hauptagentin nicht in Schwierigkeiten geraten ist   …«
    »Die Hauptagentin ist eine äußerst fähige Spionin«, sagte Anne Treleaven. »Dass du in das Speicherhaus eingedrungen bist, hat ihr wirklich nicht gepasst, aber sie wird mit fast jeder Überraschung fertig.«
    Mary wurde rot. »Sicher.«
    »Sieh es so«, sagte Felicity Frame etwas milder.»Du bist ihre Kollegin und somit die letzte Person, von der sie

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