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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY BRENDAN
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erraten.“
    „Und?“
    „Du schämst dich für mich.“
    Ross fluchte verhalten. „Hörst du mir jemals zu, wenn ich etwas sage?“
    „Oh, doch. Aber ich glaube, du bist nur selten ehrlich. Ich habe dich gebeten, mich nach Hause zu bringen. Hörst du mir je zu, wenn ich etwas sage?“
    „Oh, doch! Aber ich glaube, du bist nur selten ehrlich.“
    Es war unmöglich wegzuschauen. Mit einem Finger strich er sanft über ihre alabasterfarbene Wange. „Rede mit mir. Erzähl mir etwas … über deine Vergangenheit. Wenn du willst, werde ich dir auch von mir und meinem bisherigen Leben erzählen. Wir werden diese Geheimnisse miteinander teilen, die Ehegatten über die Geschichte des anderen wissen sollten.“
    Elizabeths Herz schlug schmerzhaft langsam. Das war es, was sie befürchtet und doch erwartet hatte. Sie hatte einen Funken Hoffnung gehabt, dass er anders sein könnte. Dabei hatte sie die ganze Zeit gewusst, dass er bei all seinem schlauen Gerede über das Miteinanderteilen und Füreinanderempfinden nichts weiter als primitive Erregung wollte, so wie alle Männer.
    „Ich muss es wissen, Elizabeth“, erklärte er sanft. „Ich möchte nicht, dass es Geheimnisse zwischen uns gibt.“
    „Du bist so … so ein verabscheuungswürdiger Lüstling!“, fuhr sie ihn an. „Genau wie Linus Savage oder wie jeder andere. Soll ich dir sagen, wie viele Männer mich schon um ein paar eindeutige Einzelheiten gebeten haben? Möchtest du das hören? Ich bin überrascht, Mylord! Bei all deinen einschlägigen Erfahrungen solltest du dir doch vorstellen können, was für schmutzige … schmutzige …“ Die Worte blieben ihr in der Kehle stecken. Sie blinzelte heftig und bemühte sich, das Schluchzen zu unterdrücken, das ihr die Brust zuschnürte. Sie bemerkte, dass er sich ihr näherte, und schlug blind mit beiden Fäusten nach ihm.
    Er fing ihre Handgelenke ein und hielt sie mit einer Hand über ihrem Kopf fest, während er mit der anderen langsam ihr Kinn hob, sodass sie ihn ansehen musste. „Ich wüsste gerne, weshalb Edwina äußerte: ‚Jetzt ist sie wirklich ruiniert‘, als ich dich neulich Nacht nach Hause gebracht habe. Es erschien mir so seltsam. Was steckt dahinter, Elizabeth?“
    Elizabeth setzte eine hochmütige Miene auf. „Ich habe keine Ahnung, Mylord. Weshalb fragst du sie nicht?“, schlug sie liebenswürdig vor. „Lass meine Hände los“, schnauzte sie ihn dann an.
    „Ich frage dich. Wenn ich dich loslasse, wirst du mich dann kratzen oder schlagen? Ich habe keine Lust mehr, dich so zu bändigen. Die andere Methode ist viel angenehmer.“
    „Welche andere …“ Sie verstummte, als sein Blick bedeutungsvoll auf ihrem leicht geöffneten Mund ruhte.
    Wieder zerrte sie an ihren Händen, und dieses Mal gab er sie frei. Sie verschränkte die Hände in ihrem Schoß.
    „Sehr brav“, lobte er sie lächelnd. „Jetzt bist du wieder vernünftig.“
    Sie sah ihn hochmütig an. „Ich hasse dich“, erklärte sie großartig.
    „Nein, das tust du nicht.“
    „Doch!“
    „Nein, das kannst du nicht. Meine Mutter sagt, du bist genau die Richtige für mich.“
    Elizabeth starrte ihn an. „Du hast mit deiner Mutter über mich gesprochen?“
    „Sollte ich das nicht? Sie wird bald deine Schwiegermutter sein. Sie findet dich bezaubernd, süß, manierlich und schön … absolut passend für mich.“
    Elizabeth suchte in seinem Gesicht nach Anzeichen von Ironie. Der Widerspruch zwischen der Meinung seiner Mutter und ihrem schlechten Benehmen ließ sie vor Verlegenheit erröten. Sie rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz herum. „Nun … nun, dann musst du ihr für ihre freundlichen Komplimente danken. Ich … ich mochte sie auch sehr, wie übrigens alle deine Angehörigen und Freunde. Du hast Glück, eine so nette Familie zu haben.“
    „Ich bin froh, dass du sie leiden kannst. Ich hatte es gehofft, da sie bald auch deine Verwandten sein werden. Alle sagten, wie bezaubernd sie dich fanden. Wo ist dein Ring?“, fragte er ohne Atempause.
    Elizabeth besaß den Anstand, auch diesmal zu erröten. „Ich habe ihn in die Tasche gesteckt. Er ist ein klein wenig zu groß, und ich hatte Angst, ihn zu verlieren. Es erschien mir nicht ratsam, ihn zu tragen, wenn ich nach Wapping fahre.“
    „In der Tat. Dich gegen meinen Willen dorthin zu begeben wäre ebenfalls nicht ratsam gewesen. Ich werde ihn enger machen lassen.“
    Er streckte die Hand aus. Schnell zog sie den Ring aus ihrer Tasche und gab ihn ihm.
    „Gefällt er dir

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