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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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schon früher eingefallen? Kein Wunder, dass Lizzie so beunruhigt ist …“
    „Was?“, fragte Ross geistesabwesend, dem kaum bewusst war, dass Edwina ihn anstarrte und vor sich hin murmelte.
    „Sehen Sie nur zu, dass Sie so bald wie möglich eine anständige Frau aus ihr machen, sonst verpasse ich Ihnen eine Kugel!“ Sie winkte ab. „Oh, gehen Sie schon hinauf. Dritte Tür links. Hat keinen Sinn, jetzt noch auf Formalitäten zu achten.“ Ross stürmte los. „Ich habe eine Einladung, Signora Favetti soll singen …“, hallte es zu Ross hinauf, der immer zwei Stufen auf einmal nahm.
    Als es klopfte, lag Elizabeth gemütlich auf ihrem Bett. Gähnend rief sie: „Herein“, während sie mit einem schmalen Finger eine Locke aus Jacks Stirn strich. Sie lächelte zärtlich, als sie sein leises Schnarchen vernahm. Er sah gesünder aus und hatte Farbe auf den Wangen bekommen. Sie war sicher, dass er sogar schon etwas zugenommen hatte.
    „Ist das das Problem? Bin ich zu alt für dich?“
    Elizabeth erstarrte. Abrupt rollte sie sich auf den Bauch. Dann rappelte sie sich auf Hände und Knie hoch und hatte sofort muskulöse Oberschenkel vor den Augen. Sie schluckte, und ihr Blick wanderte langsam nach oben zu einer breiten Männerbrust. Ohne zu blinzeln, starrte sie zu Ross hoch, als wäre er ein Geist. „Du … du Teufel! Weshalb hast du das getan?“, kreischte sie. Sofort senkte sie die Stimme, damit Jack nicht aufwachte.
    „Weshalb habe ich was getan?“, fragte er rau, während sein begehrlicher Blick über ihren kurvenreichen Körper glitt. Ihr Atem kam in kurzen Stößen, und ihre Brustknospen waren unter dem dünnen Negligé deutlich zu sehen. Er stöhnte auf und griff nach ihr, doch sie entzog sich ihm und hockte sich auf die Fersen, dann krabbelte sie zur gegenüberliegenden Bettkante und stand auf.
    „Was habe ich getan? Dich erschreckt? Das tut mir leid …“
    Elizabeth sah ihn an. Er wirkte völlig normal, und sie hatte unnötig solche Ängste seinetwegen ausgestanden. Sie eilte zu dem Tisch mit den Einladungen und griff nach einer Hand voll davon. „Das hier!“, zischte sie. „Das hast du getan!“ Sie kehrte zu ihm zurück und warf sie ihm an den Kopf. Ross wandte das Gesicht ab, und die Karten flogen ihm um die Ohren und flatterten auf den Boden.
    „Du hast dein Leben riskiert, damit ich das hier bekomme?“, sagte sie erstickt. „Ich will keine gesellschaftlichen Einladungen!“
    „Was möchtest du denn?“, fragte er sanft. „Du bist eine sehr tapfere Frau. Sag mir, was du willst, Elizabeth … ich stehe ganz zu deiner Verfügung. Und ich habe es getan“, setzte er heiser hinzu, „… weil es getan werden musste, das ist alles.“
    „Ich hatte Angst, dass du am Fieber oder an einer Blutvergiftung stirbst“, keuchte sie.
    „Ich bin in Ordnung. Ich war ein paar Tage auf Stratton Hall.“
    Tränen rollten ihr über die Wangen, und sie wich zurück. Sie hatte den Schock und den Ärger immer noch nicht ganz überwunden.
    Er kam hinter ihr her und drängte sie in eine Ecke. Verzweifelt hob sie die Fäuste und verharrte mitten in der Bewegung. „Wo bist du verletzt?“
    Er lächelte auf sie hinab. „Überall …“, säuselte er und beugte sich zu ihr. „Wo bist du verletzt?“
    „Überall“, flüsterte sie.
    „Warte … mit einem Kuss wird alles wieder gut …“
    Mit einem Aufschluchzen schlang sie ihre Arme um seinen Hals und verteilte kleine, zärtliche Küsse über sein ganzes Gesicht. Dann schob sie ihre Hände, mit denen sie ihn eben noch hatte schlagen wollen, in sein glänzendes dunkles Haar.
    „Hast du mir etwas zu sagen? Etwas, das ich liebend gerne hören würde?“
    Elizabeth schaute zu ihrem Bett hinüber und sah, dass Janes kleiner Sohn sich im Schlaf bewegte. „Versprich mir, dass du nicht böse bist … er ist ein braver Junge.“
    „Das meinte ich eigentlich nicht, Liebling“, meinte er trocken. „Aber da du ihn erwähnst … ist er dein Halbbruder?“
    Elizabeth befeuchtete sich die Lippen und blickte Ross fest in die Augen. Sie wollte an ihm vorbei, doch als sie gegen seinen rechten Arm stieß, zuckte er zusammen. Sie keuchte erschrocken auf. „Tut mir leid … oh, alles tut mir so leid, Ross. Versprich mir, dass du nicht böse auf mich sein wirst …“, flehte sie, denn sie wollte diese neue Harmonie und Zuneigung nicht mit ihrer Enthüllung wieder zerstören.
    Ross ließ sich auf den Schemel vor ihrem Frisiertisch sinken und zog sie geschickt rittlings auf

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