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Ein verwegener Gentleman

Ein verwegener Gentleman

Titel: Ein verwegener Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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Schlimmeres angerichtet. Den Pfarrer hätte er mit einem Schlag außer Gefecht gesetzt.“
    Elizabeth erstarrte schockiert. Es war ihr nicht in den Sinn gekommen, welcher Gefahr sie ausgesetzt war.
    Ross fluchte verhalten und nahm sie tröstend in die Arme. „Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“
    „Nein, du hast recht! Er ist ein Teufel! Ich will nicht, dass du dich mit ihm triffst. Er wird versuchen, dich zu überlisten. Er könnte Komplizen mitbringen, und du bist doch schon verletzt …“
    „Schsch … es ist ein ganz einfacher Tauschhandel.“
    „Was ist mit Jane?“
    „Ich werde tun, was ich kann. Der Junge braucht seine Mutter. Ich möchte meine Ehe nicht mit einer fertigen Familie beginnen, ich würde lieber meine eigene gründen …“ Er küsste Elizabeths sich rötende Wange und löste sich bedauernd von ihr. „Dabei hatte ich auf einen ruhigen, romantischen Abend gehofft …“, sagte er zum Abschied.
    Cecily Booth trat aus dem Schatten und sah der sich rasch entfernenden Kutsche nach. Ihre Hoffnung, Ross zurückzugewinnen und seine Viscountess zu werden, war zerstört.
    Sie war Ross schon öfter hierher gefolgt, um sich zu überzeugen, dass er wirklich nur die alte Frau besuchen wollte, die er als gute Freundin bezeichnet hatte. Doch inzwischen wusste sie es besser, denn auch sie hatte die Bekanntgabe seiner Verlobung mit der Tochter des verstorbenen Marquess of Thorneycroft gelesen. Und ihre Rivalin war die Enkelin dieser Hexe! Und zu allem Übel musste Cecily auch noch erfahren, dass Linus Savage sich nach einem Duell mit Ross wegen derselben Frau gesellschaftlich unmöglich gemacht hatte.
    Ohne sich von ihr zu verabschieden, war Cadmore feige zu seiner Gattin aufs Land geflohen. Sie hatte ihn nicht einmal mehr um die Begleichung einiger Rechnungen und der Miete ihrer Villa in Chelsea bitten können. Sie hatte alles verloren! Und das war allein die Schuld dieser Schlampe! Sie hatte zufällig mit angehört, wie Mrs. Penney vor ein paar Tagen Mrs. Sampson bösartige Beleidigungen über ihre hochwohlgeborene Enkelin an den Kopf geworfen hatte. Mrs. Sampson hatte sie jedoch übertrumpft, indem sie den wundervollen Verlobungsring in allen Einzelheiten beschrieben hatte, den ihr vernarrter Schwiegerenkel seiner Angebeteten geschenkt hatte.
    Das hatte Cecily bis ins Mark getroffen, denn es vernichtete auch ihre letzte Hoffnung, dass sie Stratton dazu verleiten könnte, ihre diskrete Beziehung nach seiner Hochzeit wieder aufzunehmen. Doch sie brachte es nicht fertig, ihn einfach der Frau zu überlassen, die ihr Leben zerstört hatte. Sie wollte eine Entschädigung für den Verlust: Rache und einen wertvollen Diamantring.
    Ross war erst seit wenigen Minuten fort, da hatte Elizabeth Harry Pettifer bereits mit einer Nachricht zu Luke geschickt, in der sie ihm ihre Ängste mitteilte, dass sein Bruder am Cinnamon Wharf in einen Hinterhalt des Pöbels aus dem East End geraten könne. Nun wartete sie ungeduldig auf die Rückkehr des Bediensteten.
    Als es klopfte, eilte sie selbst zur Tür und öffnete sie vorsichtig einen Spaltbreit. Draußen stand eine dunkelhaarige junge Frau, die ihr bekannt vorkam.
    „Dürfte ich mit Lady Elizabeth Rowe sprechen?“
    „Das tun Sie bereits.“
    Cecily Booth biss die Zähne zusammen, als sie sah, wie schön ihre Rivalin war. Sie erinnerte sich, ihr mit Cadmore in dem Tuchladen begegnet zu sein. Schon da war auch Ross unübersehbar an dieser Blondine interessiert gewesen … ebenso wie Cadmore. Das Biest hatte beide Männer so um den Finger gewickelt, dass sie für sie verloren waren! „Darf ich hereinkommen, Mylady?“, fragte sie unterwürfig.
    „Würden Sie mir sagen, wer Sie sind?“, erwiderte Elizabeth kühl. Das extravagant modische Kleid der jungen Frau passte irgendwie nicht zu ihrer Bescheidenheit.
    „Mein Name ist Cecily Booth …“
    Elizabeth zuckte zusammen, als hätte sie einen Schlag in die Magengrube bekommen. „Was wollen Sie von mir?“, fragte sie heiser.
    Cecily senkte den Kopf. „Ich befinde mich in einer … sehr delikaten Situation, Mylady, infolge einer … Freundschaft mit Ihrem Verlobten.“
    Elizabeth schwieg eine ganze Weile, dann öffnete sie die Tür und ließ Cecily eintreten. Mit zitternder Hand bedeutete sie ihr, auf einem Stuhl in der Halle Platz zu nehmen.
    „Danke, dass Sie mir ein wenig Ihrer Zeit gewähren, Mylady. Ich werde mich kurz fassen. Ich habe von Ihrer Verlobung mit meinem ehemaligen Verlobten gelesen.

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