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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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PROLOG
     
    Das irdische Schiff passierte die planetenlose Sonne Gisser so schnell, daß dem Alarmsystem der Wetterstation auf dem Meteorfelsen keine Zeit zum Reagieren blieb. Als Watcher das große Raumschiff bemerkte, war es bereits als heller Strich auf dem Beobachtungsschirm sichtbar. Seine Alarmanlagen mußten ebenfalls aktiviert worden sein, denn der leuchtende Punkt verlangsamte seine Geschwindigkeit merklich und schwang in weitem Bogen herum, wobei er offensichtlich immer noch bremste. Dann kroch er langsam zurück, augenscheinlich bemüht, das winzige Objekt zu orten, auf das seine Energieschirme angesprochen hatten.
    Als das Schiff in Sichtweite kam, zeichnete sich sein gewaltiger Umriß gegen den blendenden Hintergrund der fernen gelbweißen Sonne ab, größer als irgendetwas, das die Fünfzig Sonnen je erblickt hatten. Es erschien wie ein Höllenbote des fernen Weltraums, die Monstrosität einer schon fast mythischen Welt und war – obschon ein neueres Modell – nach den vorhandenen Beschreibungen unschwer als Schlachtschiff des Irdischen Imperiums zu erkennen. Die düsteren Prophezeiungen zukünftiger Geschehnisse – nun waren sie eingetroffen.
    Er kannte seine Pflicht. Der ungerichtete Subraumfunk mußte eine Warnung, die seit Generationen gefürchtete Warnung, zu den Fünfzig Sonnen ausstrahlen; er selbst hatte sich zu vergewissern, daß nichts in der Station zurückblieb, was von ihrem Bewohner erzählen konnte. Feuer war überflüssig. Als die überladenen Atommotoren schmolzen, zerfiel das massive Gebäude, das als Wetterstation gedient hatte, in seine Bestandteile.
    Watcher versuchte nicht, zu entkommen. Das wertvolle Wissen, das in seinem Gehirn aufgespeichert war, durfte nicht in die Hände der Feinde fallen. Er empfand einen kurzen, krampfhaften Schmerz, ehe die Energie ihn in Atome zerriß.
    Lady Gloria Laurr, Grand Captain der Star Cluster, machte sich nicht die Mühe, den Trupp zu begleiten, welcher auf dem Meteorblock landete. Sie beobachtete jedoch aufmerksam die Astroplatte. In dem Augenblick, da die Spionstrahlen eine menschliche Gestalt in der Wetterstation zeigten, hatte sie die außerordentliche Bedeutung dieser Entdeckung erkannt. Ihr Verstand begann sich sofort mit den verschiedenen Möglichkeiten zu beschäftigen.
    Wetterstationen – das hieß interstellare Raumfahrt. Und menschliche Wesen wiederum deuteten auf irdischen Ursprung hin. Sie stellte sich vor, wie es geschehen sein konnte: eine Expedition war in ferner Vergangenheit in diese Gegend gekommen. Es mußte lange her sein, denn jetzt besaßen ihre Nachkommen interstellare Raumfahrt, mit der eine hohe Bevölkerungszahl auf zahlreichen Planeten Hand in Hand ging. Seine Majestät würde erfreut sein.
    Sie selbst war es nicht minder. In einer Anwandlung von Großmut ließ sie sich mit dem Energieraum verbinden. »Ihre schnelle Reaktion, Captain Glone«, sagte sie warm, »durch die Sie den gesamten Meteorblock mit einer Hülle schützender Energie umgaben, ist anerkennenswürdig und wird belohnt werden.«
    Der Mann, dessen Bild auf der Astroplatte erschien, verneigte sich. »Danke, edle Lady. Ich denke, wir haben die atomischen und elektronischen Teile der gesamten Station gerettet. Unglücklicherweise war, wie ich vernahm, die photographische Abteilung infolge der Interferenz atomarer Energie von der Station nicht in der Lage, klare Abzüge zu erhalten.«
    Die Frau lächelte grimmig, während sie erwiderte: »Der Mann genügt, und für diese Matrize benötigen wir keine Abzüge.« Immer noch lächelnd unterbrach sie die Verbindung und wandte sich wieder der Szene auf dem Meteorfelsen zu.
    Während sie die Energie- und Materieabsorber bei ihrer rastlosen Gefräßigkeit beobachtete, ging ihr durch den Kopf, daß die Karte in der Wetterstation mehrere Stürme verzeichnet hatte. Eine der Sturmfronten, die sie im Spionstrahl erblickt hatte, war von bedeutender Breite gewesen. Ihr großes Schiff durfte nicht zu schnelle Fahrt machen, solange dieser Sturm nicht zweifelsfrei geortet war.
    Soweit sie in dem kurzen Augenblick zu erkennen vermocht hatte, war der junge Mann in der Station recht stattlich – willensstark und tapfer. Auf eine besondere Weise sollte er eigentlich interessant sein. Zunächst natürlich würde man ihn konditionieren und wichtige Informationen aus ihm herausbekommen müssen. Immer noch konnte ein Fehler eine lange, mühevolle Suche notwendig machen. Jahrzehnte konnten für diese kurzen Entfernungen von

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