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Ein wunderbarer Liebhaber

Ein wunderbarer Liebhaber

Titel: Ein wunderbarer Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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die Stelle der Fingerspitze, ebenso zärtlich. „Ich liebe dich, Serena.“
    Sie seufzte, als sie spürte, wie er ihr die Jacke von den Schultern streifte. „Justin“, flüsterte sie, während er sie auf die Arme hob.
    „Hmm?“
    „Lass uns meinem Vater nichts davon sagen. Ich hasse es, wenn er triumphiert.“
    Lachend legte er sie aufs Bett.
    Er würde sie ganz zärtlich lieben. Das nahm er sich vor, als er an den Schmerz in ihren Augen dachte. Sie war ihm wertvoll, lebenswichtig, ein permanenter Teil seiner Gedanken.
    Ihre Hände schoben bereits seinen Bademantel beiseite, strichen über die Haut. Ihre Lippen rasten schon über sein Gesicht, knabberten an seinen – herausfordernd, q uälend, fordernd. Justin streifte das Kleid an ihrem Körper hinab, lauschte dem leisen, heiseren Lachen, das ihn verrückt machte. Vielleicht tat er ihr weh, aber seine Hände waren außer Kontrolle. Sie wollten berühren, besitzen. Doch sie wand sich nur unter ihm, voller Verlangen, hemmungslos, bis das Blut ihm in den Ohren rauschte. Er murmelte etwas in der Sprache seiner Vorfahren – Drohungen, Verspre chungen, Worte von Liebe und Krieg, die er nicht mehr voneinander trennen konnte.
    Serena hörte sie, die Worte, die wie eine erotische Brise über ihre Haut strichen. Jetzt hatte er nichts mehr von dem weltgewandten Spieler an sich, jetzt war er nur noch wild und ungezähmt. Und er gehört mir, dachte sie, als seine Hände sie eroberten. Sie nahm seinen Duft wahr, einen Duft, der durch kein Parfüm verfälscht wurde, und vergrub das Gesicht an seiner Schulter, um ihn ganz in sich aufzunehmen. Doch sein Hunger gönnte ihr keine Pause. Heiß und offen senkte sein Mund sich auf ihren und verlangte nicht Kapitulation, sondern Kampf.
    Begehre mich, schien er zu sagen. Brauche mich. Sie antwortete mit einer Flut von Leidenschaft, die sie beide mitriss und ihnen den Atem raubte. Sie hatte gedacht, er hätte ihr in der ersten Nacht alles gezeigt, was es zu wissen gab, was es zu genießen gab. Wie konnte es so viel mehr geben? Und wie konnte es dennoch das Versprechen geben, dass noch lange nicht alle Geheimnisse aufgedeckt waren? Er schien einen endlosen Vorrat an Energie und Verlangen zu besitzen. Wie von der ersten Minute an, so forderte er sie auch jetzt heraus, es ihm gleichzutun.
    Er berührte sie, und in ihr fanden Hunderte winzige, aber heftige Explosionen statt. Während ihr Körper erbebte, verblasste alles, was sie sich als junges Mädchen unter der Liebe vorgestellt hatte. Es wurde bedeutungslos, denn allein das hier war es, wofür sie geschaffen war: der Sturm und die Wildheit.
    Mit noch immer geschlossenen Augen streckte Serena sich genießerisch. „Ich fühle mich wundervoll!“ Selbst in ihren eigenen Ohren klang ihre Stimme wie das Schnurren einer zufriedenen Katze.
    „Und ich finde dich so“, sagte Justin und strich mit der Hand an ihr entlang. „Es kommt mir vor, als hätte ich mein gesamtes Leben auf das hier gewartet. Alles, was vorher war, erscheint mir wie ein Vorspiel. Es klingt verrückt, aber ich glaube, als ich dich das erste Mal sah, wusste ich, dass alles sich verändern wird.“ Lachend löste sie sich von ihm.
    „Und ich habe mich immer für viel zu realistisch gehalten, um an Liebe auf den ersten Blick zu glauben.“
    „Dein Realismus hat die Dinge beträchtlich verlangsamt“, erwiderte er.
    „Im Gegenteil“, sagte sie mit überlegenem Lächeln. „Er hat sie herrlich beschleunigt. Ich hatte mir vorgenommen, deine Geschäftspartnerin zu werden, damit wir die gleiche Ausgangsposition hatten. Und danach wollte ich dich davon überzeugen, dass du ohne mich nicht leben kannst.“
    „Vielleicht bist du mir etwas zu frech, Serena.“ Er zog zärtlich an ihrem Haar und stand auf.
    „Wohin willst du?“
    „Ich will dir etwas Wind aus den Segeln nehmen.“ Justin zog eine Schublade auf und holte eine kleine Schachtel heraus. „Das habe ich in St. Thomas für dich besorgt.“
    „Ein Geschenk?“ Sie kniete sich aufs Bett und streckte die Hand aus. „Ich lebe für Geschenke.“
    „Gierige kleine Hexe“, sagte er und ließ die Schachtel auf ihre Hand fallen.
    Ihr Schmunzeln verstummte, als sie sie öffnete. Zwei winzige Windrädchen aus Amethysten und Diamanten funkelten ihr entgegen und fingen selbst im matten Licht des Morgengrauens Feuer. Sie erinnerte sich daran, wie sie im von der Sonne beschienenen Schaufenster des Juweliers ausgesehen hatten. Zaghaft tastete sie mit der Fingerspitze nach

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