Ein wunderbarer Liebhaber
„Ich kümmere mich schon darum. Warum geht ihr drei nicht nach oben? Ich komme nach, sobald ich hier unten alles in Ordnung gebracht habe.“
„Wäre es sittenwidrig, in einem Casino zu spielen, das zur Hälfte meiner Schwester gehört?“ fragte Caine sich laut.
„Nicht, wenn du so miserabel spielst wie immer“, erwiderte Serena beim Hinausgehen.
Caine streckte die langen Beine aus. „Nur weil ich mich beim Pokern immer habe schlagen lassen.“
„Du hast sie gewinnen lassen? Dass ich nicht lache“, sagte Alan. „Sie hat dich jedes Mal massakriert. Du hast am Telefon nicht viel erzählt, Justin“, fuhr er fort und kehrte der Scheibe den Rücken zu. „Kannst du über das reden, was in Vegas passiert ist?“
Achselzuckend holte Justin ein Zigarillo aus der Tasche. „Es war eine selbst gemachte Bombe, sehr kompakt. Sie befand sich unter einem der Keno-Tische. Das FBI überprüft ehemalige Angestellte, Stammkunden, die viel Geld verloren haben, und Erpresser, die mit ähnlichen Methoden gearbeitet haben. Ich bezweifle allerdings, dass es etwas bringt. Es hat einige Drohanrufe gegeben, aber die konnten sie nicht zurückverfolgen, und ich habe die Stimme nicht erkannt. Wir haben nicht sehr viele Spuren.“
Er steckte sich das Zigarillo an und ließ seinen Blick über Alans Schulter dorthin wandern, wo Serena mit einem Gast stand. „Es ist unmöglich, jeden aufzuspüren, der in einem meiner Casinos Geld verloren hat. Wenn das überhaupt das Motiv für den Bombenanschlag war.“
„Du glaubst nicht daran?“ fragte Caine. Sein Blick folgte dem von Justin.
„Nur eine Vermutung“, murmelte Justin und stand auf. „Vor zwei Tagen kam eine weitere Drohung, nichts Konkretes, aber genug, um mich wissen zu lassen, dass er noch etwas anderes versuchen will.“
„Kein Wo, Wann oder Wie?“ warf Caine ein.
„Nein.“ Justin lächelte grimmig. „Natürlich könnte ich meine Hotels schließen und abwarten.“ Er zog heftig am Zigarillo. „Aber das werde ich bestimmt nicht tun.“ Nur mit Mühe bekam er die ohnmächtige Wut unter Kontrolle.“ Er wurde beschattet. Er wusste es so sicher, als hätte er den Schatten hinter sich gesehen. „Ich will, dass Serena nach Hause fährt und dort bleibt, bis diese Sache ausgestanden ist. Ihr beide müsstet es schaffen, sie dazu zu bringen.“
Caines Antwort bestand aus einem kurzen Lachen. Alan warf Justin einen ruhigen Blick zu. „Sie würde es tun“, sagte er, „wenn du sie begleiten würdest.“
„Verdammt, Alan, ich werde mir kein bequemes Loch suchen und mich verstecken, während jemand mit meinem Leben spielt.“
„Aber Serena?“ konterte er.
„Sie hat eine halbe Beteiligung an einem meiner fünf Hotels“, erwiderte Justin gepresst. „Falls diesem hier etwas passiert, deckt die Versicherung ihre Verluste ab.“ Sein Blick wanderte wieder zur Sichtscheibe. „Für mich steht mehr als eine Investition auf dem Spiel.“
„Du bist ein Dummkopf, wenn du denkst, bei Rena wäre es nicht mehr“, murmelte Alan.
Justin wirbelte zu ihm herum und ließ dem angestautem Zorn freien Lauf. „Ich sage dir, ich habe in dieser Sache ein schlechtes Gefühl. Jemand ist hinter mir her, und Serena ist in meiner Nähe in Gefahr. Ich will sie in Sicherheit haben, wo ihr nichts passieren kann. Um Gottes willen, sie ist eure Schwester!“
„Und was ist sie für dich?“ fragte Caine leise. Wütend sah Justin ihn an. Hundert Flüche zitterten auf seinen Lippen. Er blickte direkt in die dunklen Augen, die Serenas so ähnlich waren. „Alles“, sagte er, bevor er wieder ins Casino sah. „Verdammt, sie ist alles für mich.“
„So, das wäre geklärt“, sagte Serena, als sie wieder ins Büro gerauscht kam. „Ich habe gerade… „ Sie verstummte, da die Spannung im Raum wie eine Wand vor ihr aufragte. Langsam sah sie von einem Mann zum anderen, dann ging sie an ihren Brüdern vorbei zu Justin. „Was ist denn?“
„Nichts.“ Justin zwang sich zur Ruhe, drückte das Zigarillo aus und nahm ihre Hand. „Hast du schon zu Abend gegessen?“ „Nein, aber…“
Absichtlich sah er an ihr vorbei zu Alan und Caine hinüber.
„Wir lassen etwas nach oben bringen. Es sei denn, ihr zieht den Speisesaal vor.“
„Ich glaube, ich werde mal mein Glück probieren.“ Caine stand auf. „Alan wird mich davon abhalten, ein Monatseinkommen zu verspielen. Hast du Tipps für mich, Rena?“
„Bleib bei den Vierteldollar-Automaten“, sagte sie und verzog den Mund.
„Wie wenig
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