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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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nach?«
    Lippe sah mit einem Lächeln auf; sowohl seinen Magen als auch Quack Quacks Elend hatte er vergessen. »Ich hab’ gehört, wie du mal einen Ausdruck benutzt hast, den ich manchmal beim Direktor gehört habe. Im Karren.«
    Quack Quack nickte. »Schwierigkeiten haben. Die Truppen drüben haben ihn gebraucht.«
    »Möchte wissen, wie diese Bedeutung zustande kam.«
    Der Presseagent schürzte die Lippen: »Ich glaube, er stammt aus den Tagen des Schwarzen Todes. Sie zogen damals Karren durch die Straßen, um … nun, um die Pesttoten einzusammeln. Sie riefen: ›Bringt die Toten‹, und dann hat man seine Frau, seinen Vater oder wer immer während der Nacht gestorben war hinausgeschleppt … wenn du also im Karren bist …«
    Motormund sagte zu Stromlippe: »Das war toll, Lippe. Ich möchte beinah sagen, inspiriert!«
    Lippe verzog das Gesicht. »Tut mir leid.« Lippe bemerkte, daß Motormund grün anlief. »Motor, was ist mit dir?«
    »Hol mir … einen Eimer!«
    Am anderen Ende des Schlafraumes lag Wiesel, Inhaber der Saftladenlizenz, festgebunden auf seiner Koje und leckte sich über die trockenen Lippen. Er träumte von unermeßlich großen Seen, voll mit kühlem, klarem Wasser. Er spürte, wie ihn eine Hand an der Schulter rüttelte, die Seen verschwanden, und er öffnete verdrossen die Augen. Schielauge Mike Ikona, der Quartiermeister, blickte zurück.
    »Warum, zum Teufel, machst du das, Schielauge?«
    Schielauge hielt ihm eine weiche Plastikflasche mit einer rosa Flüssigkeit hin. »Hier. Etwas zu trinken.« Wiesel zog eine Braue in die Höhe. »Vergiß es. Das Zeug sieht viel zu sehr wie rosa Limonade aus.«
    »Ist es auch. Wir haben fünfhundert Gallonen davon tiefgefroren im Gefrierraum des Schiffes gefunden.«
    Wiesel schüttelte den Kopf. »Ich verkaufe es, aber ich trinke das nicht.«
    »Du solltest aber. Es gibt nichts sonst, bis der Kondensor repariert ist.«
    Wiesel starrte die Plastikflasche an. »Warum ist es in einer Ketchup-Flasche?«
    »Willst du lieber durch die Kabine hinter dem Zeug herjagen? Komm schon und trinke, Freund; sie stammt aus dem Lager und ist brandneu!«
    Wiesel nahm die Flasche, starrte sie einen Augenblick an, dann steckte er sich die Düse mit einer Grimasse in den Mund. Er drückte auf die weiche Flasche und schluckte. Seine Augenbrauen wanderten in die Höhe, und er schnalzte mit den Lippen. »He, gar nicht mal so schlecht!«
    Schielauge lächelte. »Du stellst ein gutes Produkt her, Wiesel. Wir schmelzen das Zeug in den Drucktöpfen; wir konnten nur deine Saisonzitrone nicht finden, also gibt’s keine Schwimmer.«
    Wiesel saugte noch einmal an der Flasche und zuckte mit den Schultern. »Ach, zum Teufel, Schielauge!« Er langte unter sein Kissen und brachte eine hellgelbe Zitrone zum Vorschein. »Die hätte eigentlich für die ganze Saison reichen sollen, aber – Teufel auch – seien wir großzügig!«
    Pirat Jon rückte seinen Druckanzug zurecht, während er sich den Weg zur zehnten Fähre entlanghangelte. Vor der Dockluke angekommen, fand er eine kleine Ansammlung von Zeltarbeitern vor. Pirat Jon stoppte, bemerkte das rote Licht an der Schleuse und fragte den Nächststehenden:
    »Karottennase, warum steht die Zehn unter Vakuum?«
    »Die Mannschaft ist da draußen und wirft das Hauptzelt raus.« Karottennase schnaubte. »Du hast es angeordnet!«
    Pirat Jon runzelte die Stirn. »Ich weiß. Ihr solltet aber doch auf mich warten! Wer überwacht die Arbeiten?« Die Gesichter der Versammelten wurden merklich länger. »Tölpel?«
    Tölpel Joe rieb die Hand unter seine Nase und schnüffelte. »Entenfuß.«
    »Der Zeltboß? Er hat keine blasse Ahnung, wie man Gegenstände im freien Fall bewegt! Er ist nicht mal an einen Druckanzug gewöhnt.«
    Dicke Lippe Louie lachte bitter auf. »Der Zeltboß sagt, wenn hier irgendwer den alten Fetzen wegwirft, dann ist er es. Ich hatte nicht vor, ihm das auszureden.«
    Pirat Jon schwebte an die Schleuse. Die Seite zur Fähre hin war offen. Er drückte auf den Knopf, um die Fährenluke zu schließen, doch das rote Licht brannte weiter. Er sagte zu Tölpel: »Er hat die Luke so verklemmt, daß sie offenbleibt.«
    »Entenfuß will keine Einmischung. Du mußt verstehen, Pirat, daß der alte Fetzen für Entenfuß genauso zur Familie gehört wie Herzblatt oder die Königin.«
    »Wir müssen ihn rauswerfen, Jungs, und dazu alles, was wir sonst entbehren können. Wenn die Zelte, Stangen, Taue, Sitze, Raupen und was sonst noch in den Fähren

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