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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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vorgenommen habe, hat einen Tumor am Vorderlappen gezeigt.«
    »Er war verrückt?«
    »Nun – das mag eine Anschauungsweise sein. Der Tumor ist klein, doch ich bin überzeugt, daß er sein Benehmen beeinflußt hat. Wenn er in ärztlicher Behandlung gewesen wäre, hätte es ihn drei Tage Krankenhaus gekostet, um ihn loszuwerden.« Er blickte die Leiche an. »Zuerst aber hätte er sich eingestehen müssen, daß irgend etwas die Kontrolle über ihn besaß – und dann hätte er die drei Tage finden müssen.«
    O’Hara nickte und lächelte. »Nicht Karl Arnheim. Er hätte eher sein linkes Bein als einen Tag seiner Zeit geopfert.«
    »Und jetzt kontrolliert er gar nichts mehr.«
    O’Hara runzelte die Stirn. »Verlaß dich nicht darauf. Die Luft wird allmählich so dick, daß man sie schmecken kann, und wir sind immer noch nicht dahintergekommen, wie wir manövrieren sollen, wenn wir endlich das Sternensystem erreichen – falls wir es erreichen.« Er nickte der Leiche zu. »Karl hat uns immer noch in der Gewalt – jedenfalls im Augenblick.«
    Jon Norden trat in die Krankenstation, nickte Knochenbrecher zu und wandte sich an O’Hara. »Wir haben ein Problem. Wir haben rausgefunden, wie man die Maschinen der Fähren von der Brücke aus bedienen kann, und das gibt uns wenigstens etwas Manövrierspielraum, wenn wir das Sternensystem erreichen sollten. Bis es funktioniert, müssen wir noch viel Gewicht loswerden. Aber der Sauerstoff! Pony Red …«
    O’Hara runzelte die Stirn. »Keiner beim Zirkus wird Verständnis aufbringen, wenn die Tiere getötet werden sollen. Am allerwenigsten der Stallmeister.«
    Pirat hob die Hände. »Ich will sie nicht töten, aber haben Sie eine Vorstellung, wieviel Luft allein ein einziger Elefant verbraucht? Wir werden höchstens noch zwei oder drei Tage überstehen, wenn wir bei zwanzig Prozent Sauerstoff bleiben, und dann sind die Tiere sowieso tot. Nur – alle anderen werden dann ebenfalls tot sein.«
    »Was macht Pony Red?«
    Jon ließ die Hände sinken. »Er hat sich zusammen mit seinen ganzen Tieren in der Menageriefähre verschanzt. Er droht abzulegen, falls wir versuchen, die Dockluken mit Gewalt zu öffnen.«
    O’Hara deutete mit dem Kopf auf die Tür. »Gehen wir.«
    Pirat Jon folgte dem Direktor aus dem Raum in den Hauptgang, der zu den Backbordfähren führte. Am Ende des Ganges sah O’Hara drei Männer vor der versiegelten Luke zur Menageriefähre stehen. Der Direktor nickte den dreien zu, als er und Pirat Jon vor der Luke stehenblieben. »Was sagt er jetzt, Tölpel?«
    Tölpel schüttelte den Kopf. »Er will nicht aufmachen, und um ehrlich zu sein, ich kann’s ihm nicht verdenken.«
    »Habt ihr die Luft abgedreht?«
    Tölpel nickte. »Der Betrieb in der Fähre läuft jetzt auf Reserve. Mit allen Bullen und dem, was er sonst noch bei sich hat, kann er nicht länger als zwei, drei Tage durchhalten.«
    Einer der anderen Männer, Dicke Lippe Louie, zupfte an seiner Namensgeberin und blickte zu Jon und O’Hara hinüber. »Er hat Respiratoren dort drinnen – ganz besondere für die Tiere. Ich wette, er könnte es mit ihnen noch einen oder zwei weitere Tage hinziehen.«
    O’Hara ergriff Jon beim Arm. »Was ist mit den Luftvorräten und den Respiratoren in den Fähren? Können wir es schaffen, wenn wir das noch mit einbeziehen?«
    Pirat Jon zog einen Taschenrechner aus seinem Gürtel und stellte eine Reihe von Berechnungen an. Er studierte die Ergebnisse, schürzte die Lippen und wiederholte die Kalkulationen.
    »Mr. John, nach meinen Zahlen hier könnten wir es gerade eben so schaffen, wenn wir jede mögliche Sauerstoff quelle benutzen, inklusive aller Respiratoren und Tanks der Raumanzüge, vorausgesetzt, der Schiffsregenerator arbeitet weiterhin mit zwanzig Prozent Kapazität, und vorausgesetzt, daß jeder sich auf dem Rest des Wegs möglichst wenig anstrengt.« Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht.«
    O’Hara nickte und sagte zu Tölpel Joe: »Sag Pony Red, daß seine Tiere noch mal davongekommen sind.«
    Pirat Jon schüttelte den Kopf. »Mr. John, wenn wir die Tiere am Leben lassen, bleibt für uns nicht der geringste Sicherheitsspielraum.«
    O’Hara nickte Tölpel zu. »Sag’s ihm.« Er wandte sich zu Jon. »Denk mal nach, Jon, warum war an den Bellenger-Röhren gerade soviel herummanipuliert worden, daß wir noch Zeit hatten, sie abzuwerfen, bevor sie das Schiff in Stücke reißen konnten? Nicht nur das, wir hatten auch noch Zeit, um in den Impulsantriebsbereich

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