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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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dann die Leute vor meiner Haustür Schlange stehen würden, weil ich als einziger Bewohner der ganzen Straße noch Filme abspielen konnte …
    Mein Gott, ich verliere den Verstand, dachte ich. Wohin konnte man sich mit solch einem Mist wenden? Irgendwohin, wo es einen kleinen weißen Raum gab – und einen Sessel, von dem man nur schwer aufstehen konnte; irgendwohin, wo man so viel Pizza und so viele Papiertaschentücher bekam, wie man wollte. Na, wissen Sie, ich liebe diese Frau seit fünf Jahren, und jedes Mal, wenn ich es ihr gestehen will, vermassle ich aber auch wirklich alles, und das treibt mich in den Wahnsinn.
    Vielleicht könnte ich es ihr ja heute Abend sagen. Es ist schon eine Weile her, dachte ich. Nach Georges plötzlichem Tod war selbstverständlich jeder Gedanke daran, Sienna meine Liebe zu gestehen, wie weggewischt gewesen. Es war ein entsetzlicher Schock gewesen und einfach der falsche Zeitpunkt, um wie ein vom Pech verfolgter Trottel etwas über Liebe vorzustammeln. Das wäre ungefähr so passend gewesen wie ein Furz in einem Zweimann-Zorb. Aber jetzt vielleicht? Eventuell?
    Ich quälte mich aus dem Bett und öffnete das Fenster einen Spaltbreit. Ein warmer Luftzug kitzelte meine Nase, und Regentropfen prasselten in mein Gesicht. Es war einfach ein wunderbares Gefühl, auch wenn es wahrscheinlich bedeutete, dass ein heftiges Gewitter im Anmarsch war. Mein Blick wanderte in die Ferne; überall war Licht: Zimmer leuchteten gemütlich, Autoscheinwerfer funkelten. Vor mir lag eine glitzernde Stadt, über die grelles weißes Licht fiel, sobald wieder ein Blitz über den Himmel zuckte. Ich sah in die Richtung, in der Siennas Wohnung lag, und fragte mich, was sie gerade tat. Hatte sie Angst? Litt sie? Konnte sie über die Entfernung hinweg meine Liebe spüren? Ich konzentrierte mich auf meine Gefühle für sie und versuchte, sie zuzulassen, aber es fühlte sich an, als würde mein Herz verbrennen.
    Also schloss ich das Fenster und nahm eine Schachtel Zigaretten aus der Schublade. In meinem Schlafzimmer zu rauchen … na ja, das war neu. Ich setzte mich auf die Bettkante und zündete mir eine an; Rauch stieg in verschlungenen Kringeln Richtung Decke. Ich betrachtete mich in den großen Spiegeln an den Schranktüren. Wie albern: Ich rauchte eine Zigarette und trug nur Boxershorts. Außerdem stand mein Haar hier und dort wirr vom Kopf ab, und ich hatte haarige Knubbelknie. Mein Gott, bin ich hässlich, dachte ich. Dann nahm ich einen tiefen Zug nach dem anderen und blies den Rauch in mein Schlafzimmer.
    Es war ekelhaft. Ich brauchte dringend eine Frau, die kam und mich rettete, bevor ich mich irgendwann von frittierter Schweineschwarte und Energydrinks ernährte. Sobald ich anfinge, meine Abende in Wettbüros zu verbringen, würde ich wissen, dass ich am Ende war, aber ganz so weit war es mit mir noch nicht gekommen.
    Der Regen wurde immer stärker. Ich wollte nach draußen gehen und mich durchweichen lassen, mich abkühlen, meine gesamte Unsicherheit abwaschen. Ich habe zwei Möglichkeiten, dachte ich, während ich mich nach vorn beugte, um die Asche in einen leeren Kaffeebecher zu schnippen, der dort auf dem Boden stand.
    1. Ich konnte hier herumsitzen, mich in meiner Widerlichkeit suhlen, rauchen und mich fragen, wo mein jungenhaft gutes Aussehen geblieben war.
    2. Ich konnte auf der Stelle zu Sienna fahren und ihr sagen, dass ich sie liebte.
    Möglichkeit eins war die einfachere. Sie barg eine geringere Gefahr, gedemütigt zu werden. Möglichkeit zwei konnte mein Leben für immer verändern. Aber war der Zeitpunkt richtig gewählt?
    Zeit war eine komische Sache. Ich kannte Sienna inzwischen seit fünf Jahren, und jedes Mal, wenn ich versucht hatte, ihr zu sagen, was ich für sie empfand, war ich durch die verschiedensten Dinge daran gehindert worden: von Rettungssanitätern, festen Beziehungen, überwältigender Unsicherheit – durch alles Mögliche. Und nun, wo sie sich von der bisher größten Tragödie ihres Lebens erholte, kam es mir ein wenig selbstsüchtig vor, sie damit zu behelligen. Sicher, wenn man Pete glaubte, empfand sie für mich das Gleiche, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es nicht richtig wäre. Und je mehr Wochen verstrichen waren, seit Pete und ich »geredet« hatten, desto surrealer erschien mir das Ganze. Es war, als könnte ich mir das alles nur eingebildet haben.
    Nein, dachte ich und drückte die Zigarette am Boden des Bechers aus, ich gehe wieder ins Bett und versuche

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