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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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mein Bestes, meine seltsame Stimmung wegzuschlafen. Diese schreckliche seltsame Stimmung.
    Sienna
    Ich liebe Sienna.
    Immer wieder las ich mit offenem Mund diesen Satz, bis ich das Buch schließlich auf meinen Schoß legte. Aber das ist jetzt vier Jahre her, dachte ich. Warum hatte er nie etwas gesagt? Warum war er mit anderen Mädchen gegangen? Wieso hatte er mich in jener Nacht im Bett nicht zurückgekuschelt? Die Gedanken schossen mir durch den Kopf wie Expresszüge. Hatte er nie gemerkt, dass ich mich direkt im ersten Augenblick bis über beide Ohren in ihn verliebt hatte?
    Ein seltsames Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Ich glaube, es war echtes Glück, das in mir den Wunsch weckte, durch die ganze Wohnung zu tanzen. Er hatte mich vor Jahren einmal geliebt. Vielleicht, ja vielleicht, wenn ich richtig großes Glück hatte, liebte er mich ja immer noch … Wenigstens in gewisser Weise. Und zwar auf eine Art, die es ihm erlaubte, mich nicht wie seine Schwester oder eine andere Verwandte zu sehen. Ich wusste, dass er mich als Freundin sah, aber vielleicht, nur vielleicht, konnte es noch mehr werden. So, wie ich es mir immer erträumt hatte.
    Ich ging meine Erinnerungen durch, als durchblätterte ich ein Bilderbuch. Ich suchte nach Hinweisen. Nach Dingen, die er getan und gesagt hatte. Vielleicht sollte ich ihn anrufen. Nein. Nein. Auf keinen Fall konnte ich ihn anrufen. Was zum Teufel sollte ich schon sagen? »Oh, hi, Nick. Ich hab gerade herausgefunden, dass du vor vier Jahren vielleicht hinter mir her warst. Wie stehen denn mittlerweile die Aktien?« Lächerlich.
    Und nichts gegen meinen Vater. Ich konnte seine Überlegungen nachvollziehen. Aber wieso, oh verdammt noch mal, wieso hat er es nicht einfach gesagt? Aber dann, ganz plötzlich, erinnerte ich mich an verschiedene Situationen, in denen er offenbar kurz davorgestanden hatte, es mir zu sagen. Ich dachte an die merkwürdigen Dinge, die er gesagt hatte und die mich unglaublich verwirrt hatten – doch ich hatte sie einfach mit einem Schulternzucken abgetan. All das erkannte ich nun – es waren gewaltige Flashbacks, die mich völlig überwältigten. Der Fernseher im Hintergrund hätte genauso gut Schnee zeigen können, die Bilder verschwammen für mich zu einem einzigen. Ich war wie besessen. Wieder nahm ich das Handy, hielt es in der Hand und blickte auf die Tasten. Ja. Ich sollte ihn einfach anrufen. Komm schon, es ist Nick. Ihm kann ich doch alles sagen. Oder etwa nicht?
    Vielleicht konnte ich ihm sagen, dass ich ihn mehr liebte als alles andere auf der Welt und dass ich ihn – wenn er mir nur eine Chance gab – mehr lieben könnte als jede andere. Mehr als diese verrückten Mädchen mit den verrückten Stimmungsschwankungen und dem Hang fremdzugehen, mit denen er bisher zusammen gewesen war. Ich wusste, dass ich ihm die Liebe schenken konnte, die er brauchte. Klaglos würde ich ihm morgens Toast machen, jedes Jahr einen Weihnachtsstrumpf nähen und ihn pflegen, wenn er krank war. Ihn zu lieben wäre mein Lebensinhalt.
    Aufgeregt begann ich, durch meine Kontakte zu blättern. Schließlich fand ich seinen Namen, und mein Daumen schwebte einen kurzen Moment lang über der Anruftaste. Nein, ich kann das nicht, dachte ich, drückte die Abbruchtaste und warf das Handy in den Sessel mir gegenüber. Das Ganze war ziemlich lange her. Heute konnte alles ganz anders sein.
    Ich zwang mich, den Film weiterzugucken, und drehte die Lautstärke auf, um den Regen zu übertönen, der ringsum gegen die Fenster prasselte. Meine Lieblingsszene begann – die Szene, in der Holly Golightly im Regen durch die Straßen von New York rennt …
    Komisch, diese ganze Geschichte, dachte ich und sah wieder aus dem Fenster.
    Nick
    Also gut. Das ist absolut albern. Ich gehe zu ihr. Jetzt.
    Ich stieg in eine Jeans und nahm ein T-Shirt aus dem Schrank. Dann zog ich es mir so eilig über den Kopf, dass er in einem Ärmel stecken blieb und der schwarze Stoff mir vorübergehend die Sicht nahm. Frustriert ruderte ich mit den Armen, doch dann fand ich die Halsöffnung. Ein wütendes Zerren später konnte ich wieder sehen.
    Mist, ich sollte wirklich duschen!, dachte ich und schnüffelte an einer meiner Achseln. Nein, keine Zeit für dämliches Duschen. Fünf Jahre lang habe ich geduscht und getrödelt, ohne dass es mich auch nur ein Stück weitergebracht hätte. Ich hole mir jetzt meine Frau! Mein Herz begann heftig zu pochen.
    Ich rannte die Treppe hinunter, stapfte in die Küche und

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