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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Diamanten und den Topasen ausrichten, die er dir kürzlich gekauft hat. Siehst du hier? Die Brosche ist auf jeden Fall groß genug, und wenn wir sie in der Mitte anbringen und damit die beiden Ränder zusammenziehen …«
    Gemeinsam war es ihnen gelungen, den Stoff durch das große Schmuckstück zu fädeln und so den Ausschnitt anzuheben. Das Hinzufügen des Stückes Seidengaze hatte ein Übriges getan.
    Wenn er sich in London vergnügte, hatte Charles zwar bestimmt, dass Gillian besser in ihrem gemütlichen kleinen Landhaus in Surrey bleiben solle, aber das hieß nicht, dass sie nicht wusste, wie es in der Gesellschaft zuging. Ihre Eltern waren Mitglieder des Landadels gewesen, und sie war mit all den Vorteilen und Verhaltensregeln aufgewachsen, die zum Leben einer jungen Dame gehörten. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie sich mit ihren adeligen Vorfahren, die sich mehrere Generationen zurückverfolgen ließen, brüsten können. Mit einem erneuten Blick in die Runde um den Tisch vermutete sie, dass an diesem Abend so ziemlich alles ungehörig war.
    Sie blickte zu ihrem Ehemann, der ein paar Plätze von ihr entfernt saß, und runzelte die Stirn. Er war ausnehmend freundlich zu ihr gewesen in der Zeit vor dem Dinner des Herzogs am heutigen Abend, und das allein hätte sie schon argwöhnisch machen müssen. Nachdem er das ansehnliche Vermögen, das sie mit in die Ehe gebracht hatte, verspielt hatte, hatte er wenig Verwendung für sie, außer um ihm den Haushalt zu führen und dafür zu sorgen, dass seine Gäste sich wohl fühlten, wenn er sie nach Surrey einlud.
    Der Blick ihrer goldbraunen Augen ruhte auf Charles’ dunklem Gesicht, während er die Frau neben sich umgarnte. Sie konnte noch Anzeichen des gut aussehenden und charmanten jungen Mannes sehen, in den sie sich vor fast neun Jahren verliebt und den sie geheiratet hatte. Bis zu seinem fünfunddreißigsten Geburtstag war es nur noch ein Monat, aber obwohl sein ausschweifender Lebenswandel immer deutlichere Spuren bei ihm hinterlassen hatte, ließ sich nicht abstreiten, dass Frauen noch immer aufsahen, wenn er einen Raum betrat.
    Sie beobachtete, wie die Frau, eine Witwe, unter Charles’ Aufmerksamkeit aufblühte, aber Gillian wollte sie warnen, den honigsüßen Worten nicht zu trauen, die von seinen wohlgeformten Lippen troffen, und auch den Versprechungen nicht, die in diesen strahlend blauen Augen standen. Unfähig, es länger zu ertragen, zusehen zu müssen, wie er eine weitere närrische Frau in seinen Bann zog, ließ sie den Blick sinken.
    Unwillkürlich fragte sie sich, wie ihr Leben wohl aussähe, wenn sie auf ihren Onkel gehört und seinen Rat befolgt hätte, und seufzte. Bis auf ihren älteren Halbbruder Stanley Ordway war ihr einziger männlicher Verwandter ihr Onkel, und da sie und Stanley selten gut miteinander auskamen, hatte sie sich nur an ihren Onkel wenden können, als Charles um ihre Hand angehalten hatte. Onkel Silas hatte seine Worte sorgfältig gewählt. Mit einem liebevollen Lächeln hatte er ihr gesagt:
    »Er ist ein gut aussehender Kerl, das will ich gerne zugeben, aber ich mache mir Sorgen, meine Liebe, dass er kein angenehmer Ehemann sein wird.« Sie hatte die Bemerkung nicht weiter ernst genommen, sie war mit achtzehn derart vernarrt in Charles Dashwood gewesen, dass niemand sie davon hätte abbringen können, ihn zu heiraten.
    Bei dem Gedanken an diese Zeit verzog sie das Gesicht. Die Tatsache, dass sie und Stanley sich bei einer Sache einig waren, hätte ihr eigentlich eine Warnung sein müssen. Sie schüttelte den Kopf und musste daran denken, dass Stanleys Freundschaft mit Charles ein deutlicher Fingerzeig gewesen war, was für ein Mann ihr Ehemann war. Ihr Halbbruder war allen Arten von Glücksspiel verfallen und alle seine Freunde waren stadtbekannte Spieler. Wenn nur …
    »Noch etwas Wein, meine Liebe?«, schnurrte eine Stimme an ihrem Ohr und unterbrach ihre Gedanken. »Ihr Glas ist fast leer.«
    Gillian zuckte zusammen und schaute zu Lord Winthrop, dem Gentleman, der neben ihr saß. Sie kannte ihn nur flüchtig, denn er war zwar einer von Charles’ Freunden, aber sie mochte ihn nicht – und auch nicht das berechnende Funkeln in seinen grauen Augen. Wie die anderen hatte Winthrop sie ein paar Mal in Surrey besucht, aber in seiner Nähe hatte sie immer ein ungutes Gefühl gehabt. Er starrte viel zu lange auf ihren Busen und zog die Berührung ihrer Hände unnötig in die Länge. Sie wusste, wenn sie je so dumm wäre, es so

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